Leuchtturm Tolbuchin

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Leuchtturm Tolbuchin
russisch Толбухин маяк
Ort: Newabucht
SanktPetersburgSankt Petersburg, RusslandRussland
Lage: auf künstlicher Insel
Geographische Lage: 60° 2′ 32,9″ N, 29° 32′ 31,1″ OKoordinaten: 60° 2′ 32,9″ N, 29° 32′ 31,1″ O
Seekarte
Fahrwasser: Newabucht, Finnischer Meerbusen[1]
Leuchtturm Tolbuchin (Sankt Petersburg)
Leuchtturm Tolbuchin (Sankt Petersburg)
Höhe Turmbasis: 0 m ü. Ostsee
Turmhöhe: 98 ft (29,9 m)
Feuerhöhe: 95 ft (29 m)
Bauart: Mauerwerk
Bauform: runder Turm
Tageslicht-
Markierung:
weiß mit roter Laternenhaube
Kennung: L.Fl.W.12s (3+9)
Nenntragweite weiß: 16 sm (29,6 km)
Bauzeit: 1719[1]
Listeneinträge
UKHO: C 4010[2]
NGA: 13012
ARLHS: ERU-070

Denkmalliste: Nr. 540-003b17 in der Liste der Welterbestätten
Betreiber: Гидрографическая служба России
(Russischer Hydrographischer Dienst)
Architekt: Andrejan D. Sacharow

Der Leuchtturm Tolbuchin liegt in der Newabucht vor Sankt Petersburg, Russland am Ausgang zum Finnischen Meerbusen. Er wurde auf einer künstlichen Felseninsel mit einer Fläche von rund 70 × 70 Metern[3] etwa 2,8 sm (5,2 km) WNW vor der westlichen Spitze der Insel Kotlin erbaut.[4] Er ist einer der ältesten russischen Leuchttürme und wurde im Auftrag Peters des Großen 1719 errichtet.

Die Anlage ist im Register der Kulturerbestätten von regionaler Bedeutung enthalten und zusammen mit den Festungen von Kronstadt und Kronschlot in den UNESCO-Welterbseiten enthalten.[5]

Die Insel ist Territorium des Russischen Verteidigungsministeriums. Der Zugang ist unbefugten Personen verwehrt.[3]

Der Bau der Anlage erfolgte auf persönlichen Befehl Peter I. vom 13. November 1718 an Vizeadmiral Cornelius Cruis. Auf der Skizze des Leuchtturms, die Peter der Große selbst entwarf und dem Brief beifügte, waren die Hauptabmessungen des Turms angegeben. Ein Nachsatz lautet: „Der Rest ist gegeben nach dem Willen des Architekten.“[6]

Da der Bau eines steinernen Leuchtturms nach den Vorgaben des Zaren erhebliche Materialkosten und qualifizierte Maurer erforderte, von denen es damals nicht genug gab, wurde provisorisch ein hölzerner Leuchtturm unter Leitung von Capt. Edward Lane gebaut[6] und am 7. August 1719 eröffnet.[7]

Der ursprüngliche Name des Leuchtturms war «Kotlinskij» (russisch Котлинский).[8][9] Er wurde 1736 zu Ehren von Oberst Fedot Semjonowitsch Tolbuchin (um 1650–1726, russisch Федот Семёнович Толбухин)[10], dem Befehlshaber der Kronschlot-Garnison und ersten Kommandanten von Kronstadt, für seine Verdienste im Großen Nordischen Krieg, umbenannt. Im selben Jahr beschloss die Admiralitätsbehörde den Bau eines neuen Steinleuchtturms, doch 1737 wurde an der Stelle des alten heruntergekommenen Leuchtturms zunächst ein neuer temporärer Holzleuchtturm errichtet.[6] Der Bau eines steinernen Leuchtturms begann 1809. Im September 1810 wurden ein runder Ziegelsteinturm auf Granitsockel, ein Wach- und Wohnhaus und eine Banja errichtet.[6]

Die Leuchtturmwärter werden nur in Dauerstellung und mit festem Wohnsitz auf der Insel beschäftigt. Von November bis Mai befinden sie sich in einem autonomen Modus, da die zugefrorene Bucht keinen regulären Verkehr zulässt. Sonst steht ihr Boot im Bootshaus mit Slipanlage.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Russ Rowlett: Lighthouses of Russia: St. Petersburg Area. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill; (englisch).
  2. Registrierungen:
  3. a b c На маяк «Толбухин» ищут нового смотрителя после ножевого ранения предыдущего начальника. In: forpost-sz.ru. 6. April 2017, abgerufen am 31. März 2021 (russisch).
  4. Морская: =Лоция Балтийского моря. Часть 1. Адм. № 1202. Восточная часть моря с финским и Рижским заливами. In: morkniga.ru. 2007, abgerufen am 31. März 2021 (russisch).
  5. Торжества в честь 300-летия старейшего в России маяка прошли на острове в Финском заливе. In: TASS. 28. August 2019, abgerufen am 31. März 2021 (russisch).
  6. a b c d Музей морского флота. In: mmflota.ru. 21. September 2017, abgerufen am 31. März 2021 (russisch).
  7. Просмотр документа. In: dlib.rsl.ru. 1. August 2019, abgerufen am 1. April 2021 (russisch).
  8. Толбухин маяк в Кронштадте стал региональным памятником. В этом году ему исполняется 300 лет. In: gov.spb.ru. Abgerufen am 1. April 2021 (russisch).
  9. Маяк Толбухин маяк в Финском заливе был признан памятником регионального значения. In: peterburg.center. Abgerufen am 1. April 2021 (russisch).
  10. Энциклопедия военных и морских наук: Том VII. In: runivers.ru. Abgerufen am 1. April 2021 (russisch, S. 497 [508 online], Spalte rechts, Stichwort Толбухинъ 2, Федотъ Семеновичъ).