Lew Tabackin
Lew Tabackin (* 26. März 1940 in Philadelphia) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Tenorsaxophonist, Flötist und gemeinsam mit seiner Frau Toshiko Akiyoshi Bigband-Leader).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tabackin spielte schon auf der High School Tenorsaxophon und Flöte, studierte ab 1958 am Konservatorium in Philadelphia Flöte und Komposition (bei Vincent Persichetti), wo er 1962 abschloss. Nach einem Zwischenspiel 1962 bis 1965 in der US Army spielte er mit dem Jazz-Gitarristen Tal Farlow und mit Don Friedman. Außerdem spielte er in Bigbands von Cab Calloway, Joe Henderson, Thad Jones/Mel Lewis, Maynard Ferguson u. a. Ende der 1960er Jahre leitete er in Philadelphia ein Trio und spielte in kleineren Gruppen mit Elvin Jones, Donald Byrd, Attila Zoller[1] und Roland Hanna. Er spielte auch in der „Tonight Show“, einer TV-Talkshow mit Dick Cavett, und war in Europa 1968/69 Solist beim Danish Radio Orchestra und beim „Hamburg Jazz Workshop“ des NDR.
1969 heiratete er die Komponistin und Pianistin Toshiko Akiyoshi, mit der er seit 1968 in einem Quartett spielte, 1970/71 in Japan tourte und nach dem Umzug 1972 nach Los Angeles[2] eine langjährige Partnerschaft in eigenen Bigbands begann („Toshiko Akiyoshi-Lew Tabackin Bigband“ bis 1982. Nach dem Umzug nach New York bildeten sie das „Toshiko Akiyoshi Jazz Orchestra feat. Lew Tabackin“), in denen er auch als einer der Hauptsolisten spielte.
In Los Angeles spielte er auch mit Shelly Manne und in eigenen Trios u. a. mit Billy Higgins, John Heard und Charlie Haden, später mit Schlagzeuger Joey Baron und Bassist Michael Moore. 1974 veröffentlichte er ein erstes Album unter eigenem Namen („Lew Tabackin“). In den 1980er Jahren lebte er wieder in New York, gewann mehrere Downbeat-Polls als Flötist und nahm ein beachtetes Album mit Phil Woods auf. In den 1990er Jahren erschienen Alben seiner eigenen Bands beim Concord-Label. Gegenwärtig (2019) leitet Tabackin ein Trio mit dem Bassisten Yasushi Nakamura und dem Schlagzeuger Mark Taylor.
Diskographie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Leader
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Desert Lady (Concord, 1989) mit Hank Jones, Dave Holland, Victor Lewis
- I´ll Be Seeing You (Concord, 1992) mit Benny Green, Peter Washington, Lewis Nash
- What A Little Moonlight Can Do (Concord, 1994)dto.
- Pyramid (Koch, 1988–94) mit dem Nederlands Metropole Orkest unter Rob Pronk
- Tenority (Concord, 1996) mit Randy Brecker, Don Friedman
Toshiko Akiyoshi/Lew Tabakin Big Band
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe Diskografie der Toshiko Akiyoshi/Lew Tabakin Big Band
Als Sideman
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Donald Byrd: Electric Byrd (Blue Note, 1970)
- Donald Byrd: Kofi (Blue Note, 1995 (1970))
- George Gruntz: The MPS Years (MPS, 1971–80)
- Bennie Wallace: The Art of the Saxophone (Denon, 1987)
- Phil Woods/Lew Tabackin: Phil Woods/Lew Tabackin (Evidence, 1980)
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ankündigung - Feier zum 70. Geburtstag
- Leonard Feather: liner notes zu Toshiko Akiyoshi/Lew Tabackin: Insights (RCA, 1986)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dort spielt er auch Tárogató
- ↑ Leonard Feather berichtet in den liner notes zu Insights, dass Tabackin nach 1972 in LA einen zwar sicheren, aber langweiligen Job als Sideman im Orchester des Trompeters Doc Severinsen versah. Die Band spielte fünf Tage die Woche in einer TV-Show, aber Tabackins Rolle war dabei strikt zweitrangig: Sie bestand hauptsächlich darin, verschiedene Gäste der Show musikalisch zu begleiten. Erst im Sommer 1976 - mit den Aufnahmen für Insights fühlte er sich sicher genug, die TV-Band zu verlassen. Danach war seine Arbeit geteilt in das Engagement für die Big Band mit Akiyoshi und freelance-Studioarbeit rund um Hollywood; zit. nach Leonard Feather, liner notes
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tabackin, Lew |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Bigband-Leader, Flötist und Tenorsaxophonist des Jazz |
GEBURTSDATUM | 26. März 1940 |
GEBURTSORT | Philadelphia |