Lištica
Lištica | ||
Borak, die Quelle der Lištica in Široki Brijeg | ||
Daten | ||
Lage | Bosnien und Herzegowina | |
Flusssystem | Neretva | |
Abfluss über | Neretva → Adria | |
Quelle | in Široki Brijeg (Flurname Borak) 43° 23′ 46″ N, 17° 35′ 48″ O | |
Mündung | als Jasenica in die NeretvaKoordinaten: 43° 15′ 12″ N, 17° 49′ 28″ O 43° 15′ 12″ N, 17° 49′ 28″ O
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Mittelstädte | Široki Brijeg |
Die Lištica [Herzegowina, im Südwesten des Staates Bosnien und Herzegowina und der zweitkälteste Fluss in Europa.[1]
] ist ein Fluss in derLauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Austritt aus einer ersten Quelle im Čabulja-Gebirge heißt der Fluss im oberen Lauf Jasenica,[2] nimmt ab dem Zusammenschluss mit einer zweiten eigentlichen Quelle (Flurname: Borak) in Široki Brijeg den Namen Lištica an, um nach dem Verschwinden in einem Sickerloch (kroatisch: ponor) im ehemaligen Sumpfgebiet Mostarsko Blato, unterirdischem Lauf und Wiederauftreten bei Mostar, wiederum den Namen Jasenica anzunehmen[3] und in die Neretva zu münden.
Die Lištica hat den folgenden ursprünglichen natürlichen Lauf:
„Die Listica [sic] entspringt am Čabuljagebirge, wird in der Nähe des Klosters Siroki Brieg durch eine zweite Quelle, die einem Schlunde des Berges Černać entquillt, genährt, fliesst anfangs südlich, dann östlich, durchläuft den Sumpf Mostarski-Blato in einer Länge von 2½ Stunden, und verschwindet unter der Höhenverbindung des Hum und des Nemačko Brdo westlich Mostar. Bei Milković tritt der Fluss in die Ebene von Mostar, nimmt den Namen Jassenica an, fliesst in südöstlicher Richtung und mündet fast 40 Schritt breit unweit Buna in die Narenta. Sie ist bei Siroki Brieg und bei Buna überbrückt. Sie nimmt auf links: die Černastica und den Svatić, rechts: die von Gvozd kommende Ugrovača und den von Vrannić kommenden Brazovać.[4]“
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1868 errichteten die Franziskaner des Klosters von Široki Brijeg, an der Lištica eine Wassermühle[5] sowie 1934 ein kleines Wasserkraftwerk, das die Stadt erstmals mit Strom versorgte.[6] Im Februar 1945 wurde die Wassermühle einer der Tatorte des Massakers von Široki Brijeg.
Aufgrund des niedrigen Grundwasserspiegels und des fehlenden Ausbaus des Wasserleitungssystems, werden noch heute private Zisternen umliegender Dörfer mit dem Wasser der Lištica versorgt. Dafür wird das Wasser direkt an der Quelle in Tankwagen abgefüllt und zum Abnehmer transportiert, um als Trinkwasser Verwendung zu finden.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Široki Brijeg wurde 1953 nach dem Fluss in Lištica umbenannt, damit der Name Široki Brijeg nicht mehr an die zeitweise Niederlage und die hohen Verluste der Tito-Partisanen in den Kämpfen um die Stadt und Region am Ende des Zweiten Weltkriegs und das örtliche Massaker erinnern konnte.[7] Nach dem Ende Jugoslawiens erhielt die Stadt im Jahr 1991 ihren ursprünglichen Namen zurück.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Water Resources Management Institute Sarajevo (Hrsg.): HM System Lištica : System Analysis and Measures Proposed for the Restauration of the System to the Baseline Condition. Studie. Mostar März 1990.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.meet-hercegovina.com/index.php?option=com_k2&view=item&id=41:listica-river-spring-borak (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abruf am 1. September 2012)
- ↑ Vjekoslav Klaić: Bosna. Matica Hrvatska, Zagreb 1878, S. 53.
- ↑ I. F. Jukić (Hrsg.): Bosanski prijatelj : Časopis sadržavajući potrebite, koristne i zabavne stvari. 3. Bd. Zagreb 1861, S. 30.
- ↑ Johann Rośkiewicz: Studien über Bosnien und die Herzegovina. F. A. Brockhaus, Leipzig/Wien 1868, S. 44.
- ↑ Zemaljski muzej Bosne i Hercegovine (Hrsg.): Wissenschaftliche Mitteilungen des Bosnisch-Herzegowinischen Landesmuseums : Volkskunde. Band 1. Das Museum, Sarajevo 1971, S. 135 ff. (mit Zeichnungen der Wassermühle).
- ↑ Marko Plešnik: Bosnien und Herzegowina : Unterwegs zwischen Adria und Save. 4. Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-89794-224-0, S. 254.
- ↑ Ivan Dugandžić: O nastanku grada Širokoga Brijega. In: Sto godina nove crkve na Širokom Brijegu. Građevinski fakultet Sveučilišta, Mostar 2006, ISBN 9958-9170-4-1, S. 201.