Libanon-Lauch
Libanon-Lauch | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Libanon-Lauch (Allium zebdanense) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Allium zebdanense | ||||||||||||
Boiss. & Noë |
Der Libanon-Lauch (Allium zebdanense) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium) in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae) innerhalb der Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Er ist vom östlichen Mittelmeerraum bis zum südlichen Kaukasus verbreitet und wird gelegentlich als Zierpflanze verwendet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Libanon-Lauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 25 bis 45 Zentimeter erreicht. Die kleine, eiförmige Zwiebel ist von einer braunen Hülle umgeben. Die 2 bis 3 grundständigen, schmalen Laubblätter sind flach oder rinnig und etwas kürzer als der etwas kantige Blütenschaft.[1][2]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.[2] Der aufrechte bis überhängende Blütenschaft ist 25 bis 45 Zentimeter lang. Der doldige, lockere Blütenstand enthält 4 bis 10 glockenförmige Blüten an ungleich langen Stielen, die kaum länger als die Blütenhülle sind.[2][1] Die weißen, 9 bis 13 Millimeter langen, vorn abgestutzten Blütenhüllblätter sind länger als die Staubblätter.[3]
Chromosomensatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 9; es tritt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 18 auf.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Libanon-Lauch ist in Syrien, im Libanon, in der nordöstlichen Türkei bis in den Südkaukasus verbreitet[5] und besiedelt schattige Felsabbrüche und Felsspalten der Gebirge.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Allium zebadnense erfolgte 1859 durch Edmond Boissier und Friedrich Wilhelm Noë in Diagnoses plantarum orientalium novarum, zweite Auflage, Band 4, S. 113.[6][5] Das Artepithetum zebadnense bedeutet „aus der Umgebung von az-Zabadani stammend“, einer syrischen Stadt an den Ausläufern der Berge des Anti-Libanon.[6]
Die Art gehört zur Sektion Molium G.Don ex Koch innerhalb der Untergattung Amerallium Traub in der Gattung Allium L.[7] Allium zebdanense Boiss. & Noë ist somit eng verwandt mit Allium moly L., Allium neapolitanum Cirillo, Allium roseum L. und Allium subhirsutum L. Ein Synonym von Allium zebdanense ist Allium chionanthum Boiss.[5]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Libanon-Lauch wird spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Zierpflanze kultiviert.[2] Sie gilt als eine der attraktivsten weißblühenden Laucharten, die sich gut mit Polsterpflanzen in Steingärten kombinieren lässt.[3][1] Als Standort eignen sich sonnige bis halbschattige, warme Lagen auf gut durchlässigen, trockenen Böden. Die Pflanze gilt als winterhart bis −34 °C (Zone 4), benötigt aber während der sommerlichen Ruhezeit ab Juni Schutz vor Nässe, so dass eine Kultur im Alpinhaus empfohlen wird.[2][3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 1: A bis H. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 49.
- Dilys Davies: Allium (Zierlauch). Aus dem Engl. von Marion Zerbst, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 1992, ISBN 3-8001-6439-6, S. 150.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 1: A bis H. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 49.
- ↑ a b c d e f Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 771.
- ↑ a b c Dilys Davies: Allium (Zierlauch). Aus dem Engl. von Marion Zerbst, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 1992, ISBN 3-8001-6439-6, S. 150.
- ↑ Allium zebadnense bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ a b c Datenblatt Allium zebdanense bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ a b Edmond Boissier: Diagnoses plantarum orientalium novarum, praesertim orientalium, nonnullis europaeis-africanisque additis. Zweite Ausgabe, Band 4, Herrmann Leipzig 1859, S. 113 (eingescannt).
- ↑ Datenblatt Allium zebdanense bei GRIN-Global, USDA National Plant Germplasm System.