Liberale Internationale
Liberale Internationale (LI) | |
Präsident | Karl-Heinz Paqué |
Stellvertretende Präsidentin | Astrid Thors |
Generalsekretär | William Townsend |
Gründung | April 1947 |
Mitglieder | 96 Parteien, 1 individuelles Mitglied |
Webseite | liberal-international.org |
Die Liberale Internationale (englisch Liberal International, LI, anfangs auch Libintern) ist der Weltverband der liberalen Parteien. Sie wurde 1947 in Oxford gegründet und hat ihre Zentrale in London. Sie will als internationales Netzwerk liberale und demokratische Gedanken weltweit fördern.
Die Jugendorganisation der Liberalen Internationalen ist die International Federation of Liberal Youth (IFLRY), die Frauenorganisation das International Network of Liberal Women (INLW). Als europäische Regionalpartei ist die ALDE Mitglied der LI.
Unterlagen der Liberalen Internationalen (LI) und deren Jugendorganisation (IFLRY) werden im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach (NRW) aufbewahrt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Radikale Internationale (Entente Internationale des Partis Radicaux et des Partis Démocratiques Similaires, 1924–1938) zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ihre Tätigkeit einstellte, versammelten sich am 16. Juni 1946 Vertreter der Liberale Partij Belgiens, der britischen Liberal Party, der Parti radical valoisien Frankreichs, der Radikale Venstre Dänemarks, der Partij van de Vrijheid der Niederlande, der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz, der Liberalerna Schwedens, der Partito Liberale Italiens und der Vertreter der spanischen Liberalen im Exil in Brüssel und verabschiedeten die Brüsseler Erklärung, in der zur Gründung einer liberalen Weltorganisation aufgerufen wurde.
Das Oxford-Manifest, das im April 1947 im Wadham College in Oxford von Vertretern von 19 liberalen politischen Parteien aus Südafrika, Deutschland, Österreich, Belgien, Kanada, Zypern, Spanien, Estland, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Norwegen, Schweden, der Schweiz, der Tschechoslowakei und der Türkei verfasst wurde, ist ein Dokument, das die grundlegenden politischen Prinzipien der Liberalen Internationale beschreibt. Die Ausarbeitung der wichtigsten Grundsätze wurde von Salvador de Madariaga geleitet und von den Ideen William Henry Beveridges inspiriert.[1]
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland gehören ihr die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Deutsche Gruppe Liberal International (DGLI) an. Letztere wurde im August 1947 als Deutsche Sektion der damaligen Liberalen Weltunion (englisch Liberal World Union, LWU) gegründet, da es die FDP zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab. Dennoch wurde sie auch mit deren Gründung weiter fortgeführt. Ihr Vorsitzender ist derzeit der ehemalige sächsische Justizminister und FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Martens.[2]
In Österreich gehörte das Liberale Forum von 1993 bis 2011 der Liberalen Internationalen an. Davor war die Freiheitliche Partei Österreichs von 1979 bis 1993 Mitglied, sie trat aber wegen ideologischer Differenzen aus. Im Mai 2017 wurde NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum als Beobachter wieder aufgenommen.[3]
In der Schweiz gehört seit 2017 die FDP.Die Liberalen der LI wieder als Vollmitglied an. Zuvor hatten bis 2008 die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) und die Liberale Partei der Schweiz (LPS)/Parti libéral suisse (PLS) teilgenommen, welche im Februar 2009 fusionierten und erst Ende Oktober 2015 zunächst wieder als Beobachter beigetreten waren.
Vollmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beobachter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Individuelle Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hongkong – Martin Lee[8] (Democratic Party)
Amtierende Staats- und Regierungschefs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehemalige Präsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Julie Smith: A Sense of Liberty. The History of the Liberal International, London 1997.
- Guido Thiemeyer: Zwischen Kooperation und Konkurrenz. Die transnationale Zusammenarbeit liberaler Parteien in Europa, in: Jürgen Mittag (Hrsg.): Politische Parteien und Europäische Integration, Essen 2006, S. 313–332.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liberal International Offizielle Website
- Deutsche Gruppe Liberal International e.V. Offizielle Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oxford Manifesto 1947 – Manifesto – Politics – Liberalism. Liberal-international.org, archiviert vom am 11. Februar 2011; abgerufen am 4. Januar 2011.
- ↑ dgli.de. Abgerufen am 9. November 2018.
- ↑ Neos als Beobachter in Weltverband der liberalen Parteien aufgenommen. In: derstandard.at. 19. Mai 2017, abgerufen am 2. Februar 2024.
- ↑ a b c d e Europe - Liberal International In: Liberal International. Abgerufen am 14. Oktober 2018 (britisches Englisch).
- ↑ Liberal Party of Canada Welcomes Liberal International to 2009 Convention. Liberal Party of Canada, 6. März 2009, archiviert vom am 5. August 2012; abgerufen am 28. August 2012 (kanadisches Englisch).
- ↑ North America - Liberal International In: Liberal International. Abgerufen am 14. Oktober 2018 (britisches Englisch).
- ↑ liberal international-(li) ( vom 28. September 2011 im Internet Archive), in vvd.nl
- ↑ Individual Members. Liberal International, abgerufen am 2. Juli 2019 (englisch).
- ↑ https://liberal-international.org/news-articles/liberal-international-conclusion-congress-chile/