Liebfrauenring 17 (Worms)
Liebfrauenring 17 ist ein bürgerliches Wohnhaus und ein Kulturdenkmal in Worms.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wohnhaus bildet den östlichen Abschluss einer in sich symmetrisch angelegten Reihenhausbebauung über vier Parzellen[Anm. 1] entlang der Straße Liebfrauenring. Das historische Erscheinungsbild der Häuserzeile ist heute durch die individuelle Gestaltung der einzelnen Gebäude stark gestört.
Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude Liebfrauenring 17 wurde zusammen mit der übrigen Gebäudezeile von dem Architekten Jakob Staab als Reihenendhaus für den Bauunternehmer Georg Zucker gebaut. Die Zeile entstand 1903.[1] Die Nr. 17 erwarb der junge Farbenfabrikant Fritz Mayer 1908.[2] Für seine sich vergrößernde Familie war in dem kleinen Haus[3] mit einer Straßenfront von nur 8,50 m schnell zu wenig Platz. Im Erdgeschoss gab es nur zwei Zimmer, die Küche und ein winziges Bad, im ersten Stock drei Zimmer und im Dachgeschoss noch zwei Kammern. Für die Erweiterung engagierte Fritz Mayer erneut Jakob Staab. 1914 wurden die Rückwand und ein Abschnitt der rückwärtigen Seite des Gebäudes abgetragen und dort ein dreigeschossiger, 15 m breiter und 4,50 m tiefer Gebäuderiegel errichtet. Mittelpunkt des Gebäudes war nun eine großzügige Halle mit dreiläufiger Treppe.[4]
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Haus nur geringe Schäden, wurde aber in der Folgezeit im Innern massiv umgestaltet, um mehrere kleine Wohnungen einzubauen. Nach einem Eigentümerwechsel in den 1970er Jahren wurden die entstellenden Einbauten überwiegend wieder entfernt.
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem das Gebäude aufgrund des Rheinland-Pfälzischen Denkmalschutzgesetzes zunächst als Teil einer Denkmalzone unter Schutz stand[5], die aus den ungeraden Hausnummern Liebfrauenring 3–21 besteht[6], wurde es nachträglich als Einzeldenkmal ausgewiesen.[7]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Äußere wird geprägt von einem Eckerker, der im ersten Stock beginnt und sich nach oben zu einem Türmchen ausbildet. Über dem zweiten Stock dominiert optisch ein Fachwerkgiebel. Im Innern des Hauses ist ein Teil der wandfesten Ausstattung aus der Erbauungszeit erhalten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irene Spille: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 10 = Stadt Worms. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1992, ISBN 978-3-88462-084-7
- Ferdinand Werner, Margit Rinker-Olbrisch: Bürgerliches Bauen in Worms 1840–1930. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2023. ISBN 978-3-88462-415-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kulturdenkmäler Rheinland-Pfalz auf der Homepage der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, dort: Kreisfreie Städte / Worms. PDF-Dokument, abgerufen am 5. November 2017.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die drei anderen zugehörigen Gebäude sind Liebfrauenring 11, 13 und 15,
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Homepage der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
- ↑ Werner / Rinker-Olbrisch, S. 228.
- ↑ Vgl.: Werner / Rinker-Olbrisch, S. 231, Abb. 482 (Foto des Gebäudes, noch ohne den Anbau von 1914).
- ↑ Werner / Rinker-Olbrisch, S. 229.
- ↑ Spille, S. 120.
- ↑ Spille, S. 120; Homepage der Generaldirektion Kulturelles Erbe.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreisfreie Stadt Worms. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Worms, S. 12.
Koordinaten: 49° 38′ 22,2″ N, 8° 21′ 59,3″ O