Liebknecht-Luxemburg-Demonstration

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Gedenkstätte der Sozialisten, Berlin-Friedrichsfelde. Zielpunkt der Demonstration

Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration ist eine jährliche politische Großdemonstration zum Gedenken an die am 15. Januar 1919 ermordeten revolutionären Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Sie findet jährlich um das Datum ihres Todestages, am zweiten Januarwochenende, in Berlin statt und verläuft in der Regel vom Frankfurter Tor bis zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.

Dieses jährliche Gedenken wurde in der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 praktiziert. Nach Verbot und Zerstörung der Gedenkstätte durch das NS-Regime wurde es ab 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 in der DDR als zentrale staatliche Veranstaltung fortgesetzt und propagiert. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 demonstrieren verschiedene Gruppen der politischen Linken an jenem traditionellen Gedenktag.

Seit seinem Tod (21. Januar 1924) bezog die KPD auch Lenin in das Gedenken ein und nannte es Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Diese oder eine ähnliche Bezeichnung (abgekürzt LLL-Demonstration) verwenden auch manche Demonstrationsteilnehmer seit 1990.

Weimarer Republik

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13. Juni 1919: Trauerzug zur Beisetzung von Rosa Luxemburg
Einweihung des Revolutionsdenkmals nach dem Entwurf von Ludwig Mies van der Rohe durch Wilhelm Pieck (Juni 1926)

Die Demonstration entwickelte sich in der Weimarer Republik aus Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Spartakusaufstands (5. bis 12. Januar 1919). Der Berliner Magistrat verweigerte der KPD, diese Toten auf dem historischen Friedhof der Märzgefallenen in Berlin-Friedrichshain zu bestatten, und wies ihr stattdessen einen hinteren Bereich auf dem abgelegenen Friedhof Berlin-Friedrichsfelde zu. Dieser war für gewöhnliche Kriminelle vorgesehen und wurde „Verbrecherecke“ genannt.[1] Die USPD und KPD organisierten dort eine gemeinsame Begräbnisfeier, durch die aus diesem Friedhofsbereich ein dauerhafter „Wallfahrtsort“ entstand.[2] Am 25. Januar 1919 wurden 33 der Toten, darunter Karl Liebknecht, dort beerdigt. An dem Trauerzug nahmen über 100.000 Menschen teil. Für Rosa Luxemburg wurde neben Liebknechts Grab ein leerer Sarg beigesetzt, da ihre Leiche noch nicht aufgefunden worden war.[3] Am 1. Juni 1919 wurde ihre Leiche im Berliner Landwehrkanal gefunden. Am 13. Juni wurde sie nachträglich in Friedrichsfelde beerdigt. Ein „gewaltiger Trauerzug“ von Friedrichshain aus bildete sich. Weil der Friedhof die Menge nicht aufnehmen konnte, wurde eine begrenzte Zahl Eintrittskarten für die Beisetzung ausgegeben.[4]

Nach seinem Tod am 21. Januar 1924 bezog die KPD auch Lenin als Revolutionär und Begründer der Sowjetunion in diese Ehrung ein.[5] Dabei stellte sie seinen Namen an die erste Stelle (Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration), weil er für sie höhere Bedeutung hatte.[6] Seit 1926 veranstaltete die KPD Mitte Januar in Friedrichsfelde eine jährliche Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Feier.[7] Diese war zentraler Teil der von der KPD in Deutschland organisierten LLL-Wochen.[8] Am 13. Juni 1926, dem Jahrestag der Beerdigung Rosa Luxemburgs, weihte die KPD das von Ludwig Mies van der Rohe geschaffene Revolutionsdenkmal für die ermordeten Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde ein. Es bestand aus mit roten Ziegeln verkleideten Betonblöcken, trug den Sowjetstern mit Hammer und Sichel und die rote Fahne. Eingraviert waren das von Rosa Luxemburg übernommene Zitat Ferdinand Freiligraths über die Revolution „Ich war, ich bin, ich werde sein“ und der Satz „Den toten Helden der Revolution“.[5][9]

1930 verbot Preußens Polizeipräsident Karl Zörgiebel die Berliner LLL-Feier. Die Polizei verhaftete und misshandelte viele Teilnehmer. 1932 legte die KPD-Führung den Vorrang Lenins im Namen der Demonstration und in Rede-Formularen für KPD-Bezirke fest. Damit bestimmte und vereinnahmte sie das Gedenken an die getöteten Sozialisten parteipolitisch und ideologisch im Sinne des von Josef Stalin und der Komintern festgelegten Marxismus-Leninismus. Die KPD organisierte LLL-Demonstrationen auch in vielen anderen Städten Deutschlands und benutzte Originalzitate Liebknechts und Luxemburgs zur Agitation für die Sozialfaschismusthese, die sie damals von Stalin übernommen hatte.[10] Die KPD-Zeitung Die Rote Fahne beschrieb die häufigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizeikräften als Beleg für eine revolutionäre Stoßrichtung dieser Gedenkfeiern.[11] Bei der vorläufig letzten Gedenkfeier am 17. Januar 1933 proklamierte sie einen „Angriff“ von sechs Millionen[12] mit den Waffen des Leninismus bewaffneten Kommunisten inmitten einer Welt des Krieges, der reaktionären Kräfte und des faschistischen Berlin. Das „rote Berlin“ habe seine Toten geehrt, indem es Provokateure der SA in die Flucht geschlagen habe.[13]

Zeit des Nationalsozialismus

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Das seit 30. Januar 1933 herrschende NS-Regime nahm alle Teilnehmer der Demonstration vom 17. Januar 1933 fest und verhörte sie. Im Februar 1933 beschädigten Nationalsozialisten das Denkmal schwer. 1934 beschloss das NS-Regime, die Gedenkstätte in Friedrichsfelde vollständig zu zerstören.[5] Im Januar 1935 wurde der Beschluss ausgeführt.[14]

Kommunisten und Antifaschisten im In- und Ausland setzten das traditionelle Gedenken fort. Bertolt Brecht und Hanns Eisler nahmen am 17. Januar 1936 an einer von deutschen Emigranten organisierten LLL-Feier in New York City teil, für die Brecht die Kantate Ein Soldat weist nach, daß Lenin gestorben ist schrieb.[15] Der tschechische Autor Julius Fučík veröffentlichte 1942 in der kommunistischen Zeitung Rudé právo im deutsch besetzten Prag einen Leitartikel zur LLL-Feier und wurde kurz darauf von den Nationalsozialisten verhaftet.[16] Exilierte Kommunisten und Antifaschisten organisierten eine LLL-Feier am 17. Januar 1942 in Mexiko-Stadt.[17] Inhaftierte Angehörige der verbotenen KPD organisierten 1943 im Arbeitslager Gyrenbad (Bad Urach) eine illegale LLL-Feier.[18]

Neubeginn ab 1946

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13. Januar 1946: Gedenkfeier mit einer Nachbildung des Revolutionsdenkmals in Berlin-Friedrichsfelde. Am Rednerpult rechts: Wilhelm Pieck

Seit dem 13. Januar 1946 fanden wieder jährliche Demonstrationen zu Ehren von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg statt. Die erste 1946 war Teil der damaligen Kampagne der KPD zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED.[19] Später wurden sie als gemeinsame „Gedächtniskundgebung der SPD und KPD für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg“ bezeichnet.[20] Der KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck hielt die Gedenkrede vor einer provisorischen Nachbildung des früheren Denkmals.[3]

Zudem organisierte die KPD in mehreren weiteren deutschen Städten „Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Feiern“, darunter Leipzig (27. Januar; zusammen mit der SPD)[21], Dresden (21. Januar, ebenfalls mit der SPD)[22] und Dortmund.[23] Damit knüpfte sie an die LLL-Feiern in der Weimarer Republik an.[24]

Seit 1947 organisierte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die jährliche Massendemonstration in Friedrichsfelde. 1951 weihte der Präsident der DDR Wilhelm Pieck das neue Denkmal am Eingang des Friedhofs ein.[25][26] Die neue Gedenkstätte sollte die Vereinigung von KPD und SPD als historische Lehre aus dem Scheitern der Weimarer Republik darstellen und die politische Macht der SED symbolisieren.

16. Januar 1955: Kranzniederlegung

Die Aufschrift „Die Toten mahnen uns“ auf dem Gedenkstein forderte Disziplinierung, um die SED-Ziele durchzusetzen. Sie wurde von Jahr zu Jahr mit wechselnden politischen Forderungen verknüpft. So richtete die SED die Mahnung der Toten 1952 gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik, 1961 gegen Konrad Adenauer, Franz Josef Strauß, Fritz Erler und Willy Brandt, 1971 für den Bund mit der KPdSU.[27] Dazu gab sie entsprechende Parolen aus.[28]

15. Januar 1978
15. Januar 1978: Partei- und Staatsführung der DDR. Von links: Harry Tisch, Kurt Hager, Willi Stoph, Erich Honecker, Horst Sindermann, Paul Verner, Konrad Naumann, Alfred Neumann

Seit 1955 nannte die SED die Gedenkfeier „Kampfdemonstration der Berliner Werktätigen zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg“[29][30][31]

Seit 1955 nahmen auch paramilitärische „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ daran teil.[32] Ihre Parade bildete fortan den Abschluss und Höhepunkt der jährlichen Gedenkfeiern. Dabei knüpfte die DDR-Führung an die Tradition des Roten Frontkämpferbundes in der Weimarer Republik an. Indem sie das Gedenken an Liebknecht und Luxemburg als „heroisch konnotierten Totenkult“ inszenierte, erinnerte und verpflichtete sie die Arbeitermilizen, die Gesellschaftsordnung der DDR unter Einsatz ihres Lebens zu schützen.[33]

Die Demonstration fand zunächst zwischen dem U- und S-Bahnhof Frankfurter Allee und der Gedenkstätte Friedrichsfelde statt, später begann sie bereits am U-Bahnhof Frankfurter Tor. An der Spitze des Zuges ging das gesamte Politbüro der SED mit dem Generalsekretär. Am Ziel nahm die Staats- und Parteispitze die Plätze auf einer Ehrentribüne ein, an der dann über hunderttausend Menschen aus Berliner Betrieben vorbeiliefen. Die Zuschauer waren vor allem aus Abordnungen von Berliner Betrieben, Schulen und weiteren Organisationen zusammengesetzt. Die Standorte der einzelnen Betriebsgruppen wurden vorher festgelegt. Zu den Aufmärschen gehörte bis etwa 1980 die Mitführung außerordentlich großer Fotos der Mitglieder der Parteispitze. Danach wurde nur noch das Bild von Partei- und Staatschef Erich Honecker mitgeführt.[34] Durch ihre minutiöse behördliche Organisation und die verordnete, weitgehend unfreiwillige Teilnahme wurde die Demonstration immer mehr zur ästhetischen Hülle, die bei den Beteiligten keine echte Begeisterung erzeugte.[35]

15. Januar 1989: ZK der SED auf der Ehrentribüne. Von links: Willi Stoph, Egon Krenz, Joachim Herrmann (Redner), Erich Honecker, Erich Mielke

Die Teilnehmerzahlen wurden danach durch den ZK-Sekretär für Agitation Joachim Herrmann festgelegt.

„Joachim Herrmann fragte uns Journalisten, wie lange die Demonstration im vergangenen Jahr gedauert und wie viele Bürger daran teilgenommen hätten. Wir waren vorbereitet: "Drei Stunden, 150.000", lautete beispielsweise eine korrekte Antwort. Herrmann sah auf die Uhr und schätzte Pi mal Daumen: "Dreieinhalb Stunden, na gut, sagen wir 180.000, ach was, 200.000, weil die Sonne so schön scheint." So stand es dann in allen Zeitungen. Weniger als im Jahr zuvor durften es auf keinen Fall sein.“[36]

Verhaftungen 1977 und 1988

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Am 16. Januar 1977 demonstrierten erstmals drei Ost-Berliner bei der Demonstration mit einem Plakat, auf dem das Zitat Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden von Rosa Luxemburg stand stand. Sie wurden dafür zu Haftstrafen zwischen 12 und 18 Monaten verurteilt.[37][38]

Am 17. Januar 1988 wollten einige Bürgerrechtler und zahlreiche Ausreisewillige ebenfalls mit eigenen Plakaten an der Demonstration teilnehmen. Bereits auf dem Weg dorthin und am verabredeten Treffpunkt am Frankfurter Tor wurden über 100 von ihnen festgenommen. Bis zur eigentlichen Demonstration gelangte niemand. Diese Festnahmen führten zu zahlreichen vielen Protesten in der DDR und im Ausland, danach zu Verhaftungen weiterer führender Bürgerrechtler und schließlich zur zwangsweisen Abschiebung der meisten Beteiligten in den Westen.

Gegendemonstration in Leipzig 1989

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In Leipzig riefen Bürgerrechtsgruppen unter dem fiktiven Namen „Initiative zur demokratischen Erneuerung unserer Gesellschaft“ zu einer Gegendemonstration am 15. Januar 1989 gegen die staatlichen Gedenkfeiern auf: „Der Tag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht soll uns Anlaß sein, weiter für eine Demokratisierung unseres sozialistischen Staates einzutreten.“[39] Damit eigneten sich erneut SED-Gegner den offiziellen Gedenktag im staatskritischen Sinne an (und förderten so den „Zusammenbruch der legitimatorischen Geschichtskonstruktion“ der SED).[40] Einige wurden bereits im Vorfeld verhaftet, trotzdem konnte der Aufruf in ca. 5.000 Exemplaren verteilt werden. Ab dem 13. Januar gab es Proteste in der DDR gegen die Verhaftungen, am 15. Januar berichteten westliche Medien darüber. Auch bei der Abschlusskonferenz der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Wien am selben Tag wiesen mehrere westliche Politiker darauf hin, dass die Verhaftungen gegen die Verpflichtung der DDR auf die Menschen- und Bürgerrechte verstoße.

Etwa 500 bis 800 Personen nahmen an der illegalen Demonstration am 15. Januar 1989 teil. 53 Teilnehmer, darunter der Redner Fred Kowasch, wurden festgenommen. Nach internationalen Protesten ließ Erich Honecker die Ermittlungsverfahren gegen sie am 24. Januar einstellen. Der Vorgang gilt als eine erfolgreiche „Generalprobe zur Revolution“.[41] Dokumentiert wurde die gelungene Aktion im März 1989 im Leipziger Samisdatblatt „Die Mücke“.[42]

Demonstrationen 1990

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Für den 14. Januar 1990 rief die aus der SED entstandene PDS erneut zu einer Demonstration nach Friedrichsfelde auf, um diese als Ausweis ihres Bruchs mit der eigenen SED-Vergangenheit zu nutzen. Dazu wählte sie das Luxemburg-Zitat von der „Freiheit der Andersdenkenden“ als Motto. So präsentierte sie Rosa Luxemburg nun als Prophetin des demokratischen Sozialismus, den die SED immer als historische Illusion verurteilt hatte, und somit erneut als Ahnherrin des eigenen Parteiprogramms. Dagegen protestierte der Bürgerrechtler und ehemalige SED-Mitglied Wolfgang Templin mit der Plakataufschrift „Hände weg von Luxemburg. Ihr bleibt die Erben Stalins“ auf der Demonstration. Die Angaben zu den Teilnehmerzahlen reichen von „einigen zehntausend“[43] über 100.000[44] bis zu mehreren 100.000 Personen.[45]

Die Sozialdemokratische Partei in der DDR demonstrierte am selben Tag vom Alexanderplatz, wo Bärbel Bohley als Hauptrednerin an die Unterdrückung der Proteste von 1988 durch die SED erinnerte, zum Friedhof der Märzgefallenen.[46]

Bundesrepublik Deutschland

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Seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 wurde die Demonstration zu einem festen Treff- und Sammelpunkt verschiedener linksgerichteter Gruppen und Parteien. Sie wird von einem Bündnis organisiert. Die Partei Die Linke ruft wie ihre Vorgängerpartei PDS zum „Stillen Gedenken“ auf. Dabei legen viele Privatpersonen am Gedenkstein der Sozialisten rote Nelken und Kränze nieder.[47]

Im Januar 1991 protestierten einige zehntausend Demonstrationsteilnehmer unter dem Motto „Kein Blut für Öl!“ gegen den damaligen Golfkrieg. In den Folgejahren erreichte die Demonstration ähnliche Teilnehmerzahlen wie in der früheren DDR. Ihre „nahezu bruchlose Kontinuität“ erklärt Barbara Könczöl nicht nur mit „DDR-Nostalgie“, sondern auch mit der „subversiven Symbolkraft“ des Denkens von Rosa Luxemburg, die wegen ihrer Leninkritik bleibende Popularität und Attraktivität erhalten habe. Das 1988 von den Bürgerrechtlern verwendete Luxemburg-Zitat von der „Freiheit der Andersdenkenden“ habe vielen ehemaligen DDR-Bürgern ermöglicht, das Gedenken nicht nur mit Akklamation der SED-Herrschaft, sondern auch Infragestellung dieser Herrschaft zu verbinden. So hätten sie ihre Identität als DDR-Bürger und Unabhängigkeit vom verordneten Gedenkritual der SED bewahren und den Gedenktag weiterhin mit nonkonformem Verhalten verknüpfen können. Ab 1990 hätten die PDS und ihre Anhänger die Rolle der Gegendemonstranten von 1988 übernommen: Sie präsentierten sich nun als die „Andersdenkenden“, die sich so ihrer besonderen Identität im Alltag der Bundesrepublik vergewisserten. Zwar hielten sich die ehemaligen Bürgerrechtler seither von der Demonstration fern; diese habe aber eher als andere frühere DDR-Feiertage das Potential, verschiedene deutsche Erinnerungen und Identitäten bleibend miteinander zu verbinden.[48]

Am 12. Januar 1992 zogen mehrere tausend Personen quer durch Berlin nach Friedrichsfelde. Der Protestzug richtete sich auch gegen den vollzogenen Abriss des Lenindenkmals in Berlin-Friedrichshain.[49]

Seit 1996 findet am zweiten Januarwochenende auf Initiative der parteiunabhängigen marxistischen Zeitung Junge Welt eine jährliche Rosa-Luxemburg-Konferenz zur Aktualität ihres Werkes und sozialistischen Perspektiven statt.[50] Viele Teilnehmer besuchen nach Angaben der Veranstalter im Anschluss daran auch die Demonstration.[51] Am 15. Januar 1996 nahmen nach Angaben der Veranstalter bis zu 80.000 Personen an der Demonstration teil. Dabei stürmte die Polizei das Gelände vor dem Friedhof und nahm 14 Autonome unter den Demonstranten fest, weil diese die als terroristische Vereinigung geltende Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) mit Parolen unterstützt haben sollten. Dabei kam es zu Verletzungen.[52]

2000 wurde die damals auf den 9. Januar angesetzte Demonstration wegen einer anonymen Drohung, die Teilnehmer mit einer Maschinenpistole zu beschießen und Handgranaten auf sie zu werfen, kurzfristig von den Berliner Behörden verboten. Ein Teil der Veranstalter, darunter Antifagruppen und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), demonstrierte daraufhin ohne Genehmigung am 9. Januar gegen das Demonstrationsverbot. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Auch das „Stille Gedenken“ war wegen der Drohung verboten worden.[53] Trotzdem nahmen viele Menschen daran teil. In der PDS wurde die Entscheidung, das „stille Gedenken“ abzusagen, kontrovers diskutiert.[54] Die meisten Veranstalter verlegten die Demonstration auf den 15. Januar; deren Verlauf blieb weitgehend ohne Zwischenfälle.[55]

2003 stand die Demonstration im Zeichen des bevorstehenden Irakkrieges. Unter den 10.000 bis 12.000 Teilnehmern waren viele Angehörige der Friedensbewegung. Mit dem „stillen Gedenken“ erreichte die Ehrung Luxemburgs und Liebknechts 80.000 bis 100.000 Teilnehmer. In den Folgejahren nahm sie wieder ab, bewegte sich aber konstant bei einigen Zehntausend. Thema der überwiegend gewaltfrei verlaufenden Proteste waren zuletzt vor allem die Hartz IV-Gesetze.

Am 11. Dezember 2006 weihte der Förderverein „Erinnerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung“ einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Den Opfern des Stalinismus“ neben der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde ein.[56] Dagegen protestierten einige Teilnehmergruppen der Demonstration, darunter die Kommunistische Plattform. Die Berliner PDS hatte die Aufstellung unterstützt. Die Führung der Linkspartei besucht bei ihrem „Stillen Gedenken“ regelmäßig auch diesen Gedenkstein.[47]

Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao auf einem Plakat von Demonstrationsteilnehmern.
Berlin, 13. Januar 2008.

2008 beschrieb das Bundesamt für Verfassungsschutz Traditionshintergrund und Entwicklung der Demonstration, der er einen „hohen Symbolwert für den deutschen Linksextremismus in seinen unterschiedlichen Schattierungen“ zusprach. Einerseits habe die Teilnehmerzahl seit 2000 abgenommen, andererseits prägten zunehmend Gruppen, die Rosa Luxemburgs Leninkritik ausklammerten und „sich einer kritischen Debatte über den Stalinismus (und dem ihm zugrunde liegenden Marxismus-Leninismus) weiterhin verweigern,“ das Erscheinungsbild. Aufgrund der beobachteten Unterschiede und Konflikte zwischen den Teilnehmergruppen schloss der Verfassungsschutz einen Wandel ihrer Positionen nicht aus.[57]

Einige Teilnehmer führten Plakate mit Abbildungen von Josef Stalin und Mao Zedong mit. Das Organisationsbündnis lehnte solche Plakate ab, schloss aber die, die sie mitführten, nicht von der Demonstration aus. Deshalb organisierten die Falken, Teile der Linksjugend 'solid, der Naturfreundejugend Berlin, der Jusos und der DGB-Jugend 2013 eine alternative Demonstration. Sie führte vom Olof-Palme-Platz (dem Standort des ehemaligen Eden-Hotel, wo die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht geplant wurde) bis zu ihren Denkmälern im Tiergarten. Die Spaltung in zwei Demonstrationen führte bei beiden Organisatorengruppen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit den Ideen von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und Angeboten dazu.[58][59]

  • Gilbert Badia: Rosa Luxemburg. In: Étienne François, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte 2. Beck, München 2009, ISBN 3-406-59142-6, S. 105–121.
  • Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58357-5, S. 262–286 (Kapitel „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“)
  • Barbara Könczöl: „Märtyrer“ des Sozialismus. Die SED und das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38747-5
  • Barbara Könczöl: „Dem Karl Liebknecht haben wir's geschworen, der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand“ – Der Wandel des 15. Januar als politischer Gedenktag von KPD und der SED (1920 bis 1989). In: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung. 2005, ISSN 0944-629X, S. 171–188.
  • Martin Sabrow: Kollektive Erinnerung und kollektiviertes Gedächtnis. Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in der Gedenkkultur der DDR. In: Alexandre Escudier: Gedenken im Zwiespalt. Konfliktlinien europäischen Erinnerns. Wallstein, 2001, ISBN 3892444250, S. 117–138
  • Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Frank Schumann (Redaktion): Geschichte im Brennpunkt – Der Fall Liebknecht/Luxemburg. Das Neue Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-360-01340-8.
Fotografien
DDR
Bundesrepublik

Verfassungsschutz

Einzelnachweise

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  1. Martin Jander: Berlin (DDR). Ein politischer Stadtspaziergang. Christoph Links, 2003, ISBN 386153293X, S. 20
  2. Barbara Könczöl: Märtyrer des Sozialismus: die SED und das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 2008, S. 82f.
  3. a b Martin Sabrow: Kollektive Erinnerung und kollektiviertes Gedächtnis. Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in der Gedenkkultur der DDR. In: Alexandre Escudier: Gedenken im Zwiespalt, 2001, S. 129
  4. Annelies Laschitza: Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Aufbau-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-351-02444-4, S. 621f.
  5. a b c Gilbert Badia: Rosa Luxemburg. In: Etienne Francois, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte 2. München 2009, S. 113
  6. Barbara Könczöl: Märtyrer des Sozialismus: die SED und das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 2008, S. 96
  7. Albrecht Dümling: Laßt euch nicht verführen. Kindler, 1985, ISBN 3463400332, S. 230
  8. Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde: ein deutscher Nationalfriedhof; kulturhistorischer Reiseführer. Das Neue Berlin, 2001, ISBN 3360009592, S. 87
  9. Jean-Louis Cohen: Mies van der Rohe. Routledge Chapman & Hall, 1995, ISBN 0-419-20330-3, S. 42 (Abbildung)
  10. Eric D. Weitz: Creating German Communism, 1890-1990: From Popular Protests to Socialist State. Princeton University Press, 1996, ISBN 0-691-02682-3, S. 179–181 und Fn. 49
  11. Barbara Könczöl: Märtyrer des Sozialismus: die SED und das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 2008, S. 106
  12. Die Zahl entsprach dem Wählerpotential der KPD bei der Reichstagswahl November 1932. Martin Broszat, Hermann Weber, Gerhard Braas: SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945-1949. Oldenbourg, München 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 441
  13. Eric D. Weitz: Creating German Communism, 1890-1990: From Popular Protests to Socialist State. 1996, S. 180 und Fn. 52
  14. Martin Jander: Berlin (DDR). Ein politischer Stadtspaziergang. Christoph Links, 2003, ISBN 386153293X, S. 20
  15. Joachim Lucchesi, Ronald K. Shull: Musik bei Brecht. Hensch Verlag Kunst und Gesellschaft, 1988, ISBN 3362001122, S. 666
  16. Louis Fürnberg: Gesammelte Werke: Reden, Aufsätze: Literatur und Kunst. Deutsche Akademie der Künste zu Berlin, Aufbau-Verlag, 1971, S. 183
  17. Wolfgang Kießling: Exil in Lateinamerika. Band 4 von Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933–1945. P. Reclam, 1984, S. 293
  18. Wolfgang Schumann, Gerhart Hass, Karl Drechsler: Deutschland im Zweiten Weltkrieg: Der grundlegende Umschwung im Kriegsverlauf (November 1942 bis September 1943). Pahl-Rugenstein, 1985, S. 311
  19. Eberhard Kuhrt, Henning von Löwis: Griff nach der deutschen Geschichte: Erbeaneignung und Traditionspflege in der DDR. Schöningh, Paderborn 1988, ISBN 3-506-79311-X, S. 200
  20. Werner Berthold: Marxistisches Geschichtsbild: Volksfront und antifaschistisch-demokratische Revolution. Akademischer Verlag, 1970, S. 175
  21. Andreas Malycha (Hrsg.): Auf dem Weg zur SED: die Sozialdemokratie und die Bildung einer Einheitspartei in den Ländern der SBZ: eine Quellenedition. Dietz, 1996, ISBN 3-8012-4065-7, S. 299
  22. VVN Stadtverband Dresden: Dresdens Ehrenbürger, von 1945 bis 2007. Auruspress, 2008, S. 99
  23. Barbara Posthoff (Hrsg.): Plakatsammlung des Instituts für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund: Kommentar- und Registerband zur Microfiche-Ausgabe, Band 50, Teil 2. Saur, 1992, ISBN 3-598-21312-3, S. 12
  24. Hans-Werner Frohn: Arbeiterbewegungskulturen in Köln 1890 bis 1933. Klartext, 1997, ISBN 3-88474-569-7, S. 185
  25. Gilbert Badia: Rosa Luxemburg. In: Etienne Francois, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte 2. München 2009, S. 114
  26. Helga Grebing (Hrsg.): Arbeiterbewegung in Berlin. Der historische Reiseführer. Christoph Links, 2012, ISBN 3-86153-691-9, S. 31
  27. Jane Redlin: „Die Toten mahnen uns.“ Zur Symbolik der Staatsbegräbnisse in der DDR. In: Rolf Wilhelm Brednich, Heinz Schmitt (Hrsg.): Symbole. Zur Bedeutung der Zeichen in der Kultur. Waxmann, 1997, ISBN 3-89325-550-8, S. 533–535
  28. Martin Sabrow: Kollektive Erinnerung und kollektiviertes Gedächtnis. Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in der Gedenkkultur der DDR. In: Alexandre Escudier: Gedenken im Zwiespalt, 2001, S. 120
  29. Marx-Engels-Lenin-Institut (Hrsg.): Wilhelm Pieck: Bilder und Dokumente aus dem Leben des ersten deutschen Arbeiterpräsidenten. Dietz, Berlin-Ost 1955, S. 431; Barbara Könczöl: Märtyrer des Sozialismus: die SED und das Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Campus, 2008, ISBN 3593387476, S. 269
  30. Heinz Voßke: Geschichte der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde. Dietz, Berlin 1982, S. 48
  31. Peter Merseburger: Grenzgänger: Innenansichten der anderen deutschen Republik. Bertelsmann, 1988, ISBN 3570047466, S. 295; der ARD-Journalist verkürzte dies zu „Kampfdemonstration zu Ehren Liebknechts und Luxemburgs“
  32. Gerhard Keiderling: Berlin 1945-1986: Geschichte der Hauptstadt der DDR. Dietz, Berlin 1987, ISBN 3320007742, S. 437
  33. Rüdiger Bergien, Ralf Pröve: Spießer, Patrioten, Revolutionäre. Militärische Mobilisierung und gesellschaftliche Ordnung in der Neuzeit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 3899717236, S. 145 f.
  34. Klaus Taubert (einestages, Der Spiegel, 6. Januar 2011): Gedenkzug in eigener Sache.
  35. Barbara Könczöl: Erster Mai und fünfzehnter Januar. In: Martin Sabrow: Erinnerungsorte der DDR. Beck, München 2009, ISBN 3406590454, S. 141
  36. Klaus Taubert, Liebknecht-Luxemburg-Demo. Gedenkzug in eigener Sache, in Der Spiegel, vom 6. Januar 2011 Text; der Journalist Klaus Taubert nahm jahrelang an den Demonstrationen teil
  37. Ilko-Sascha Kowalczuk: Endspiel: Die Revolution von 1989 in der DDR. 2., durchgesehene Auflage, Beck, München 2009, ISBN 3406583571, S. 262
  38. Gilbert Badia: Rosa Luxemburg. In: Etienne Francois, Hagen Schulze: Deutsche Erinnerungsorte 2. München 2009, S. 116, zur Geschichte des Zitats
  39. MfS: Information über Aktivitäten feindlich-negativer Kräfte in Leipzig im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg (Berlin, 16. Januar 1989), in: Armin Mitter, Stephan Wolle (Hrsg.): „Ich liebe euch doch alle...“ Befehle und Lageberichte des MfS Januar-November 1989. Berlin, BasisDruck Verlagsgesellschaft, 1990, S. 11–14.
  40. Martin Sabrow: Kollektive Erinnerung und kollektiviertes Gedächtnis. Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in der Gedenkkultur der DDR. In: Alexandre Escudier: Gedenken im Zwiespalt, 2001, S. 134f.
  41. Gilbert Jacoby: 1989/90: Die Friedliche Revolution in der DDR: Die Geschichte der Deutschen. epubli, 2011, ISBN 3844209786, S. 74; Hans Michael Kloth (Der Spiegel, 14. Januar 2009): 20 Jahre Mauerfall - Generalprobe für die Revolution
  42. Arbeitsgruppe Menschenrechte und Arbeitskreis Gerechtigkeit (Hrsg.): Die Mücke. Dokumentation der Ereignisse in Leipzig. Leipzig, Samisdat, März 1989 (34 Seiten in Ormig-Hektographie und zwei schwarz gedruckte Seiten, DIN A4.), Reproduktion der S. 0 - 17; Nachdruck eines Auszuges: Leipziger Chronik (Teil 2) vom 11. September 1988 bis 27. Januar 1989, in: Ost-West-Diskussionsforum. Nr. 7, Juni 1989, S. 7–10 Reproduktion.
  43. Hannes Bahrmann: Chronik der Wende. Die Ereignisse in der DDR zwischen 7. Oktober 1989 und 18. März 1990. Christoph Links, 2012, ISBN 3-86284-161-8, S. 177
  44. Otfried Arnold: Von den Anfängen: eine illustrierte Chronik der PDS, 1989 bis 1994. Dietz, 1995, ISBN 3320018809, S. 17
  45. Helmut Zessin, Edwin Schwertner, Frank Schumann: Chronik der PDS: 1989 bis 1997. Dietz, 1998, ISBN 3320019570, S. 328
  46. Barbara Könczöl: Erster Mai und fünfzehnter Januar. In: Martin Sabrow: Erinnerungsorte der DDR. München 2009, S. 144; Barbara Könczöl: Reinventing Rosa Luxemburg. In: David Clarke, Ute Wölfel (Hrsg.): Remembering the German Democratic Republic. Divided Memory in a United Germany. Palgrave Macmillan, 2011, ISBN 9780230275508, S. 82 f.
  47. a b Miriam Hollstein: DDR-Ritual: Gedenkfeier für Rosa Luxemburg spaltet die Linke. In: welt.de. 12. Januar 2013, abgerufen am 20. Januar 2018.
  48. Barbara Könczöl: Erster Mai und fünfzehnter Januar. In: Martin Sabrow: Erinnerungsorte der DDR. München 2009, S. 141–146
  49. Bernd Jürgen Warneken: Populare Kultur: Gehen - Protestieren - Erzählen - Imaginieren. Böhlau, Wien 2010, ISBN 3-412-20508-7, S. 150
  50. Uwe Backes, Stéphane Courtois: Ein Gespenst geht um in Europa: das Erbe kommunistischer Ideologien. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3412150010, S. 201
  51. Kızıl şafak (türkische Ausgabe von „Roter Morgen“), Band 35, Ausgaben 1–12. G. Schneider, 2001, S. 24; Junge Welt: Über die Konferenz
  52. mm: Mehrere zehntausend Menschen zogen wieder an die Gräber von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg: Mit roten Fahnen und Nelken zur Gedenkstätte. In: berliner-zeitung.de. 15. Januar 1996, abgerufen am 20. Januar 2018.
  53. Henryk M. Broder, Klaus Wiegrefe: Die göttliche Rosa. In: Der Spiegel. Nr. 3, 2000, S. 60–66 (online17. Januar 2000).
  54. PDS-Pressedienst, 14. Januar 2000: Verbot der Liebknecht-Luxemburg-Ehrung am 9. Januar - Chronologie einer Entscheidung (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  55. Andreas Bodden, Sozialistische Zeitung 20. Januar 2000: Rückblick auf Verbot und Verlauf der Demonstration 2000
  56. Anne Kaminsky: Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Christoph Links, 2007, ISBN 3861534436, S. 72
  57. Bundesamt für Verfassungsschutz (April 2008): Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht – ein Traditionselement des deutschen Linksextremismus (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 164 kB); Zahlen S. 8, Zitat S. 11
  58. Zoé Sona: Streit um den besseren Protest: Revolutionäre Kontrahenten. In: taz.de. 10. Januar 2013, abgerufen am 20. Januar 2018.
  59. Redaktion neues deutschland: Der Nelkenkrieg (neues deutschland). In: neues-deutschland.de. 10. Januar 2013, abgerufen am 20. Januar 2018.