Ligaturen (Soziologie)
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Ligaturen bezeichnen in der Soziologie laut Ralf Dahrendorf die Zugehörigkeiten und Bindungen, ohne die gesellschaftliches Leben nicht möglich ist. Dahrendorf beschrieb Ligaturen als „tiefe kulturelle Bindungen, die Menschen in die Lage versetzten, ihren Weg durch die Welt der Optionen zu finden.“[1] Ligaturen in historischen Gesellschaften seien absolut gewesen, die in modernen Gesellschaften hielt Dahrendorf dagegen für Anomie-anfällig: „ (...) am Ende geht nichts mehr, und alles wird gleich gültig, damit gleichgültig.“[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ralf Dahrendorf: Lebenschancen. Anläufe zur sozialen und politischen Theorie. Suhrkamp-Taschenbuch, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37059-6
- Ralf Dahrendorf: Das Zerbrechen der Ligaturen und die Utopie der Weltbürgergesellschaft. In: Riskante Freiheiten: Individualisierung in modernen Gesellschaften (hrsg. von Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim), Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994, S. 421–436. ISBN 3-518-11816-1