Ligurische Grenzkammstraße
Die Ligurische Grenzkammstraße (häufig als LGKS abgekürzt, in manchen Landkarten auch fälschlicherweise als Seealpen-Grenzkammstraße verzeichnet; französisch Route du Marguareis; italienisch Alta via del Sale) führt als ehemalige Militärstraße entlang der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Ihre auf losem Untergrund befahrbare Länge beträgt 63 Kilometer – vom Colla Melosa bis zum Abzweig am Colle di Tenda. Ein Großteil der Straße befindet sich in Höhenlagen über 2000 Meter. Der ca. 30 Kilometer lange Kernabschnitt der Straße ist für motorisierte Fahrzeuge mautpflichtig. Ebenfalls ist die Strecke dienstags und donnerstags für den motorisierten Verkehr gesperrt. Radfahrer und Wanderer müssen keine Maut bezahlen und können die Straße die ganze Woche nutzen. Die Straße ist nach der Schneeschmelze im Sommer und Herbst geöffnet.[1]
Die Grenzkammstraße wurde insbesondere zwischen den Weltkriegen in der Mussolinizeit benutzt und instand gehalten. Zahlreiche Militärforts, wie das Forte Centrale am Tenda-Pass von 1880, säumen die hochalpine Kammstraße. Die meisten Höhenforts wurden zwischen 1880 und 1940 erbaut. Die Straße überquert mehrmals die Grenze. Dieser für eine Militärstraße merkwürdige Umstand erklärt sich dadurch, dass in der Region der Grenzverlauf vor 1947 teilweise ein anderer war als heute.
Die Ligurische Grenzkammstraße ist ein Refugium von hohem Erholungswert, eine hochalpine Strecke über 60 Kilometer, auf der nur wenige Menschen unterwegs sind. Der Naturschutz fordert, sich an die Regeln des alpinen Schutzgebietes zu halten. An Geländewagen-Touristen, besonders aber an Enduro- und Mountainbikefahrer stellt die Befahrung der langen, unbefestigten Strecke abseits menschlicher Siedlungen erhebliche physische und psychische Anforderungen (durchschnittlich Schwierigkeitsgrad laut dem Großen Alpenstraßenführer des Denzel-Verlags: SG 3-4, stellenweise SG 4-5).
-
Mit dem Geländewagen auf der Ligurischen Grenzkammstraße
-
Südlich des Col des Seigneurs
-
Am Col della Boaria, Blick nach Süden
-
Fort Centrale
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Bätzing: Grande Traversata delle Alpi. Teil 2: Der Süden. Rotpunktverlag, Zürich 2006, ISBN 3-85869-322-7.
- Markus Golletz: Die schönsten Motorradrouten Norditalien. Bruckmann Verlag, München 2005, ISBN 3-7654-4264-X.
- Markus Golletz: Westalpen mit dem Motorrad. Bruckmann Verlag, München 2006, ISBN 3-7654-4431-6.
- Markus Golletz, Heinz E. Studt: Alpenklassiker für Motorradfahrer. Bruckmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-7654-6042-5.
- Harald Denzel: Großer Alpenstraßenführer. Denzel-Verlag, Innsbruck 2019, ISBN 978-3-85047-777-2, S. 460–466.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Homepage (CÔNITOURS)
- Fotos und Tipps zur Ligurischen Grenzkammstraße
- Motorradreisefuehrer.de: LGKS und Via del Sale, alle Infos, ständig aktualisiert
- Nord- und Südabschnitt der Ligurischen Grenzkammstraße bei alpenrouten.de
- Mit einem VW Bulli über die Ligurische Grenzkammstrasse
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verhaltensregeln – Rahmenbedingungen für die Bezahlung der Maut. In: Alta Via del Sale. .
Koordinaten: 44° 10′ N, 7° 40′ O