Lili Kroeber-Asche

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Lili Kroeber-Asche, eigentlich Maria Helene Waldmann, geb. Asche[1] (* 23. Oktober 1891 in Paris; † 1972) war eine deutsche Pianistin und Hochschullehrerin.

Lili Kroeber-Asche war eine Tochter des Ingenieurs und Fabrikdirektors Otto Asche. Sie studierte Klavier, zuerst ab 1908 am Konservatorium in Dortmund bei Willy Eickemeyer (1879–1935), dann am Königlichen Konservatorium der Musik in Leipzig als Schülerin von Robert Teichmüller und Max Reger. Von 1912 bis 1919 war sie in Weimar als Konzertpianistin und Klavierpädagogin tätig. Walter Niemann charakterisierte sie in Meister des Klaviers „als feinsinnige Konzertpianistin ganz eigner Art […]: als eine neue Fanny Davies und berufene Schumannspielerin. Und englisch, zeichnerisch exquisit wie ein englischer Stahlstich, blaß, kühl und fein von Farbe wie ein Reynolds oder Gainsborough, viel weniger französisch oder deutsch wirkt ihr Vortrag.“[2] 1912 heiratete sie in Weimar den Kunsthistoriker Johannes (Hans) Timotheus Kroeber (1883–1946), der ihr 1911 seine Publikation Die Goethezeit in Silhouetten gewidmet hatte.[3] Die Ehe wurde 1920 geschieden.[4] Von 1921 bis 1924 war sie am Konservatorium in Leipzig konzertierend und lehrend tätig.[5]

Danach zog sie nach Berlin. Hier heiratete sie 1928 in zweiter Ehe den in St. Petersburg geborenen Musikpädagogen Guido Waldmann (1901–1990). Als Waldmann 1939 beim Deutschen Ausland-Institut angestellt wurde und einen Lehrauftrag an der Württembergischen Hochschule für Musik erhielt, zog das Paar nach Stuttgart. Lili Kroeber-Asche erhielt selbst einen Lehrauftrag für Methodik des Klavierspiels.[6] 1952 wurde Trossingen der Arbeits- und Lebensort des Paares, als Waldmann Rektor der Staatlichen Hochschule für Musik wurde. Mit dem Aufkommen der Historischen Aufführungspraxis spezialisierte Lili Kroeber-Asche sich auf das Hammerklavier. Zusammen mit ihrem Mann verfasste sie ein weit verbreitetes und bis heute erhältliches Klavier-Schulwerk für Einzel- und Gruppenunterricht.

Zu Lili Kroeber-Asches Schülern zählte Werner Haas.

  • (mit Guido Waldmann) Neue Wege am Klavier. Schulwerk für Einzel- und Gruppenunterricht. Wolfenbüttel: Möseler 1979, 2. Auflage 1987
  • Kürschners Deutscher Musiker-Kalender 1954, S. 1416

Einzelnachweise

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  1. Vorschlagsliste Nr. 1723 für die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 1/121 Bü 1719
  2. Walter Niemann: Meister des Klaviers: die Pianisten der Gegenwart und der letzten Vergangenheit. 9. bis 14., völlig umgearbeitete Auflage, Berlin: Schuster & Loeffler 1921, S. 148f
  3. Digitalisat
  4. Eintrag im Heiratsregister, Standesamt Weimar 91/1912, abgerufen über ancestry.com am 12. Februar 2022
  5. Martin Wehnert, Johannes Forner, Hansachim Schiller (Hrsg.): Hochschule für Musik Leipzig. Gegründet als Conservatorium der Musik. 1843–1968. Leipzig 1968, S. 57
  6. Link zur Persoanakte, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 218 II Bü 309