Lilian Weiß

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Lilian Weiß (auch Weiss; * 19. Juni 1905 als Liesbeth Emilie Charlotte Weiß in Charlottenburg; † 14. Juni 1942 in Berlin) war eine deutsche Stummfilmschauspielerin.

Leben und Wirken

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Lilian Weiß und ihre Zwillingsschwester Lucie waren Töchter des Gastwirts Paul Weiß und seiner Frau Anna, geb. Lehnhardt.[1] Nach ihrer Schulausbildung an einem Lyzeum stieß Lilian Weiß 1924 zum Stummfilm, indem sie eine kleine Rolle in Willy Zeyns Dokumentarspiel Aus eigener Kraft übernahm. Daraufhin folgte eine moderate Karriere beim deutschen Film der ausgehenden 1920er-Jahre, in der die blonde Künstlerin meist mit Episodenauftritten betraut wurde. Lediglich in B-Ware wie Wolfgang Neffs Liebesschnulze Ännchen von Tharau und Henry Decroixs Gangsterfilm Erpresser durfte sie gelegentlich Hauptrollen spielen. Nebenbei stand Lilian Weiß auch Modell für Society- und Modejournale.[2][3] Mit dem Anbruch des Tonfilmzeitalters war ihre kurze Filmlaufbahn beendet.

1933 heiratete Lilian Weiß den Trabrennfahrer Paul de Finn,[4] der allerdings kaum vier Wochen nach der Eheschließung Suizid beging.[5][6] Die nunmehr verwitwete Ex-Schauspielerin reaktivierte ihre Branchenkontakte und wurde Mitglied in der Reichsfilmkammer. Der geplante Wiedereinstieg ins Filmgeschäft misslang jedoch. 1941 wurde schließlich mangels kammerpflichtiger Tätigkeit die Streichung ihrer Mitgliedschaft veranlasst.[7]

Lilian Weiß, die seit 1938 in zweiter Ehe mit dem Arzt Franz Keller verheiratet war, erhängte sich am Abend des 14. Juni 1942 in ihrer Wohnung in Berlin-Schöneberg.[8]

Einzelnachweise

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  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Charlottenburg III, Nr. 974/1905 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  2. Die getupfte Mode. In: Sport im Bild, Heft 9/1928, S. 589 f. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sib
  3. Golfanzüglichkeiten. In: Sport im Bild, Heft 17/1928, S. 1261 f. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sib
  4. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin III, Nr. 164/1933 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  5. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 606/1933 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  6. Bünder Tageblatt. 2. Januar 1934, S. 8 (online).
  7. Bundesarchiv, Akten der Reichsfilmkammer, Personalakte Lilian de Finn / Liesbeth Keller, R 9361-V/109387 (vgl. Eintrag im Archivportal-D).
  8. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin-Schöneberg, Nr. 2163/1942 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).