Lilien-Carré
Lili | ||
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Das Lili | ||
Basisdaten | ||
Standort: | Wiesbaden | |
Eröffnung: | 22. März 2007 | |
Verkaufsfläche: | 26.000 m² | |
Website: | www.lili-wiesbaden.com | |
Verkehrsanbindung | ||
Bahnhof: | Wiesbaden Hauptbahnhof | |
Haltestelle: | Wiesbaden Hauptbahnhof | |
S-Bahn: | S 6 | |
Omnibus: | 1 3 4 6 8 14 16 22 27 28 33 34 37 43 45 46 47 49 74 171 225 245 262 269 270 271 272 273 274 275 X26 X72 X76 E | |
Autostraßen: | ||
Parkplätze: | 1200 | |
Technische Daten | ||
Architekten: | Ortner und Ortner; Kramm und Strigl | |
Baukosten: | 160 Mio. EUR | |
Lage des Einkaufszentrums | ||
Koordinaten: | 50° 4′ 15″ N, 8° 14′ 30″ O | |
Das Lilien-Carré ist ein am 22. März 2007 eröffnetes Einkaufszentrum in unmittelbarer Nähe des Wiesbadener Hauptbahnhofs. Der Name „Lilien-Carré“ stellt einen Bezug zu der Lilie im Stadtwappen Wiesbadens her. Seit November 2019 tritt das Lilien-Carré unter dem Namen Lili auf.
Neben dem eigentlichen Einkaufszentrum umfasst es ein Bürohochhaus und ein mehrgeschossiges Parkhaus. Eines der Hauptcharakteristika des Lilien-Carrés ist eine weithin sichtbare, metallgedeckte Kuppel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Projekt wurde von der Multi Corporation, einem international tätigen Eigentümer und Betreiber von Einkaufszentren, entwickelt. Der erste Spatenstich fand im September 2004 auf dem von der Stadt Wiesbaden verkauften Gelände der ehemaligen Hauptpost statt, welche von Ende 2002 bis Anfang 2003 abgerissen wurde. Die Finanzierung erfolgte über einen Immobilien-Investmentfonds einer Großbank.
Der Haupteigentümer des Lilien-Carré war zunächst der irische Privatinvestor Donal O’Mahony, an den bereits im Herbst 2006 Anteile der Projektgesellschaft verkauft wurden. Betrieben wurde das Center von Multi Mall Management.[1]
Über das Vermögen der O’Mahony gehörenden Eigentümergesellschaft Lilien-Carré GmbH & Co. KG wurde am 2. Dezember 2010 das Insolvenzverfahren eröffnet. Als Hauptgrund für die wirtschaftliche Schieflage führte der vom Amtsgericht Wiesbaden bestellte Insolvenzverwalter Hans-Wilhelm Goetsch eine zu optimistisch kalkulierte Mietpreisentwicklung an. Der Betreiber war von der Insolvenzeröffnung nicht betroffen und führte die Verwaltung des Centers fort.[2]
Bereits vor Insolvenzeröffnung war bekannt geworden, dass sich die an das Lilien-Carré gestellten Erwartungen nicht voll erfüllt hatten. Wiederholt hatten sich Ladenbetreiber über schlechte Umsätze und zu geringe Kundenfrequenz beklagt, es kam zur Schließung von Geschäften und zu Leerständen. Als nachteilig beschrieben wurde die Lage außerhalb der Innenstadt und das einseitige Einzelhandelsangebot.[3] An verkaufsoffenen Sonntagen, die auf die Wiesbadener Innenstadt beschränkt waren, durften sich die Läden im Lilien-Carré anfangs nicht beteiligen.[4] Aktuell (Stand: Dezember 2015) ist etwas mehr als die Hälfte der Läden nicht vermietet, auch „Ankermieter“ wie eine große Buchkette, ein großer Bekleidungshändler und ein Supermarkt haben das Einkaufszentrum bereits verlassen, teilweise wurden ihnen die Verträge auch gekündigt, um den Umbau zu ermöglichen.
Ein Käufer konnte zunächst nicht gefunden werden. Zum 1. Juli 2012 wurden Verwaltung und Betrieb an die Acrest Property Group mit Sitz in Berlin vergeben.[5]
Am 12. Dezember 2014 wurde das Einkaufszentrum an den international tätigen Fonds Orion verkauft. Bis 2016 soll ein von der Acrest Property Group ausgearbeitetes Konzept umgesetzt werden, das u. a. eine Reduzierung von 50 kleineren auf 35 größere Einheiten und einen 2.200 m² großen Gastronomiebereich im Obergeschoss vorsieht. Der Umbau soll im laufenden Betrieb erfolgen.[6]
Seit 2017 befindet sich ein REWE-Center im Erdgeschoss, 2018 kamen ein Lebensmittel-Discounter sowie eine Drogerie hinzu.[7] Ebenfalls 2018 wurde der umgestaltete Haupteingang eröffnet, der mit einer großflächigen Glasfront versehen wurde.[8]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Architektur des Lilien-Carrés zeichneten das österreichisch-deutsche Architekturbüro O&O Baukunst, Berlin, und das Darmstädter Büro Kramm und Strigl verantwortlich.[1]
Das Zentrum bietet auf zwei Stockwerken etwa 26.000 m² Mietfläche für Einzelhandel und Dienstleistung. Im dritten Stockwerk befinden sich ein Fitnessstudio und ein Zugang zur Dachterrasse. Neben dem Haupteingang und dem Zugang über die Dachterrasse gibt es zwei weitere öffentliche Zugänge. Zum einen über die Tiefgarage (800 Parkplätze) mit angrenzendem Parkhaus (400 Parkplätze) und zum anderen über einen Eingang in Richtung Westausgang des Hauptbahnhofs.[9]
Verantwortlich für die Gestaltung der Lichtdecke im zweigeschossigen Eingangsfoyer ist die Berliner Künstlerin Ruth Baumann. Der Titel der Arbeit lautet „hummelflugs“.[10]
Zusätzlich ist neben dem Center auf demselben Gelände ein Büro- und Hotelgebäude errichtet worden, das neben 4000 m² Bürofläche etwa 6000 m² Hotelfläche bietet. Das Hotel Motel One hat im Herbst 2007 seine Eröffnung gefeiert.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Multi eröffnet das Lilien-Carré in Wiesbaden. (PDF) Multi Development Germany GmbH, 22. März 2007, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2015; abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Liliencarré ist insolvent. Frankfurter Rundschau, 9. Dezember 2010, abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Ausverkauf im Lilien-Carré. Frankfurter Rundschau, 9. Mai 2009, abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Das „Liliencarré“ bleibt sonntags zu. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. September 2007, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2015; abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Kinderbetreuung im Liliencarré. Frankfurter Rundschau, 18. Juli 2012, abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Neues Konzept und neuer Besitzer für Lilien-Carré – Shopping als Erlebnis. Wiesbadener Kurier, 17. Dezember 2014, abgerufen am 14. Januar 2015.
- ↑ Aldi im Liliencarré seit Montag geöffnet. Merkurist Wiesbaden, 19. November 2018, abgerufen am 6. August 2019.
- ↑ Neuer Haupteingang am Lilien-Carré eröffnet. Merkurist Wiesbaden, 19. Juli 2018, abgerufen am 6. August 2019.
- ↑ Lageplan des Lilien-Carrés ( vom 13. November 2012 im Internet Archive)
- ↑ Künstlerdatenbank des Kulturwerks des bbk berlin GmbH