Linklaters

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Linklaters

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Rechtsform LLP
Gründung 1838 (weltweit), 2001 (Deutschland) Fusion mit Oppenhoff & Rädler
Sitz London Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 31 Standorte (2023)[1]
Mitarbeiterzahl rund 3100 Anwälte, davon 561 Partner (2023 weltweit)[2]

322 Anwälte (2022/23 Deutschland)[3]

Umsatz ca. 2,2 Mrd. Euro (weltweit 2022/23)[4]
Branche Wirtschafts- und Steuerrecht
Website www.linklaters.de
Stand: 2. August 2023

Linklaters LLP ist eine international tätige Wirtschaftskanzlei mit 31 Büros in 21 Ländern.[5][6] Mit 561 Partnern und insgesamt rund 3100 Anwälten (Stand 2023)[2] berät die Kanzlei Unternehmen, Finanzinstitute, institutionelle Anleger und den öffentlichen Sektor im Wirtschafts- und Steuerrecht. Sie wird in London zum Kreis der Magic-Circle-Kanzleien gerechnet.[7] In Deutschland beschäftigt die Kanzlei rund 320 Anwältinnen und Anwälte[3] und erwirtschafte im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von 242 Millionen Euro.[4]

Der englische Teil der Gesellschaft wurde 1838 gegründet und fusionierte 1920 mit der Kanzlei Paines zu Linklaters & Paines. 1998 wurde Linklaters & Alliance in Partnerschaft mit weiteren europäischen Kanzleien gegründet, unter anderem mit der deutschen Oppenhoff & Rädler.[8]

Der deutsche Teil der Sozietät hat seinen Ursprung 1908 in Köln.[9] Seit den 1960er-Jahren firmierte die Kanzlei unter dem Namen Oppenhoff & Schneider. Unter Walter Oppenhoff entwickelte sie sich zu einer partnerschaftlich organisierten Sozietät. Nach mehreren Fusionen wurde sie 1995, unter anderem unter Einschluss der steuerrechtlich und betriebswirtschaftlich geprägten Sozietät Rädler Raupach, zu Oppenhoff & Rädler und unterhielt Büros in Berlin, Frankfurt, Köln, München, Brüssel, New York und London.[10]

Nach der Liberalisierung des deutschen anwaltlichen Berufsrechts, die Oppenhoff & Rädler vor dem Bundesgerichtshof selbst mit erstritten hatte, schloss sich die Kanzlei unter Beteiligung von Walter Oppenhoffs Sohn Michael im Januar 2001 mit der englischen Sozietät Linklaters zusammen. Durch den Zusammenschluss arbeiteten mehr als 1500 Rechtsanwälte mit einigen Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern in der Sozietät.[11] 2007 wurde die Sozietät in eine Limited Liability Partnership LLP englischen Rechts überführt.[12] Als Linklaters im November 2007 bekanntgab, den Kölner Standort zu schließen und mit Zugängen vom Wettbewerber Freshfields in Düsseldorf neu zu eröffnen, verließen einige ehemalige Oppenhoff-&-Rädler-Partner, darunter auch Michael Oppenhoff, Linklaters und machten sich in Köln als Oppenhoff & Partner selbstständig.[13][9]

Unternehmensstruktur und Mandate

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Das Unternehmen deckt die Rechtsgebiete einer Wirtschaftskanzlei ab.[5]

Linklaters LLP unterhält seit der Schließung seines Moskauer Büros 30 Büros in 20 Ländern (Stand 2022).[5][6] Neben Europa ist die Kanzlei in den Regionen Afrika, Nord- und Südamerika, Asien/Pazifik und Mittlerer Osten vertreten. Der Hauptsitz von Linklaters befindet sich in London.[5] In Deutschland ist Linklaters an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und München vertreten.[14]

Kooperationen und Mitgliedschaften

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Neben acht weiteren Kanzleien ist Linklaters Partner der Lobbyorganisation True Sale International, die sich für den Verbriefungsmarkt in Deutschland einsetzt.[15]

Vergewaltigung Oktoberfestfeier 2014

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Im Anschluss an eine Oktoberfestfeier der Kanzlei waren einige Kanzlei-Mitarbeiter und -Partner zu einer After-Wiesn-Party[16] gegangen. Dort kam es dann zu einer Vergewaltigung einer studentischen Mitarbeiterin durch einen Partner der Kanzlei, der auch für das Personal zuständig war.[17] Dem Personal-Partner wurde daraufhin von einem anderen Partner der Kanzlei mehrmals ins Gesicht geschlagen.[18] Nach dem Vorfall verließen beide Partner die Kanzlei[19] und wurden im Nachgang jeweils zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung[17] und zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung[20][21] verurteilt. Linklaters geriet für die Aufarbeitung des Vorfalls in die Kritik,[22] diese wurde von den Anwälten des Beschuldigten und der Nebenklägerin geäußert.[23] Zudem urteilte der Bundesgerichtshof zur Beurteilung der Verdachtsberichterstattung im Verfahren, dass Bild-Artikel zum Verfahren rechtswidrig waren.[24] Die Kanzlei beauftragte als Folge des Vorfalls einen externen Anbieter, der als Beratungs- und Betreuungsstelle für Mitarbeiter dienen soll. Zudem wurden die Kanzleifeiern rund um das Oktoberfest eingeschränkt.[25]

Gesetzesinitiative zur Ergänzung des Kreditwesengesetzes

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Anfang August 2009 hatte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Kabinett eine Gesetzesinitiative vorgestellt, welche der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht bei Banken, die wesentlich durch Staatsmittel subventioniert werden, ein Durchgriffsrecht einräumte.[26] Dieses Gesetz zur Ergänzung des Kreditwesengesetzes wurde von Linklaters entworfen, was zu Guttenberg teilweise harsche Kritik einbrachte.[27] In der Sitzung des Haushaltsausschusses am 26. August 2009 sagte zu Guttenberg, er habe sich beraten, aber keinen Gesetzentwurf erstellen lassen.[28]

Einzelnachweise

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  1. Linklaters becomes latest Magic Circle firm to post record revenues. legalcheek.com, 25. Juli 2023, abgerufen am 2. August 2023.
  2. a b Linklaters at a glance. Linklaters, abgerufen am 2. August 2023 (englisch).
  3. a b Auf einen Blick. Linklaters, abgerufen am 2. August 2023.
  4. a b Ludger Steckelbach: Rekordjahr für Linklaters. juve.de, 2. August 2023, abgerufen am 2. August 2023.
  5. a b c d Company Profile Linklaters LLP, veröffentlicht am 29. März 2022 in MarketLine.
  6. a b Kate Beioley: Lawyers cut ties with Kremlin-linked clients as reputational risks mount. In: ft.com. 5. März 2022, abgerufen am 21. August 2022 (englisch).
  7. What Are the Magic Circle Law Firms? In: thelawyerportal.com. Abgerufen am 21. August 2022 (englisch).
  8. Linda Tsang: Law: The firm that wants to conquer the world. In: independent.co.uk. 20. August 1998, abgerufen am 21. August 2022 (englisch).
  9. a b Matthias Pesch: Persönlicher Rat für internationale Mandantenschaft. Hrsg.: Kölner Stadt Anzeiger. 7. November 2008.
  10. Financial Times Deutschland (Hrsg.): Eine deutsch-britische Geschichte. 30. März 2007, S. SA4.
  11. Anwaltskanzlei mit turbulenter Vergangenheit. In: faz.net. 2. Juni 2008, abgerufen am 22. August 2022.
  12. Financial Times Deutschland (Hrsg.): Tabubruch für Justitia. 9. April 2007.
  13. Trennung in großem Stil: Linklaters nun in Düsseldorf, Oppenhoff startet in Köln. In: juve.de. 29. November 2017, abgerufen am 16. November 2011.
  14. Linklaters Profil. In: juve.de. Abgerufen am 22. August 2022 (deutsch).
  15. TSI Partner. In: true-sale-international.de. 19. August 2022, abgerufen am 21. August 2022 (deutsch).
  16. Franz Kotteder: Szene-Grieche muss schließen. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 15. Juni 2017.
  17. a b Freiheitsstrafe für ehemaligen Großkanzlei-Partner. 14. Februar 2018, abgerufen am 19. Februar 2018.
  18. Tobias Scharnagl: Wüste Nacht beim Edel-Griechen – Sex-Skandal in feinsten Kreisen: Kanzlei-Mitarbeiter vor Gericht. In: tz.de. Abgerufen am 15. Juni 2017.
  19. Vorwürfe nach Oktoberfest-Party: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Ex-Linklaters-Partner. Abgerufen am 15. Juni 2017.
  20. Tanja Podolski: Sieben Monate Freiheitsstrafe für Ex-Linklaters Partner. In: lto.de. 12. Juli 2016, abgerufen am 15. Juni 2017.
  21. Eva Flick: Oktoberfestparty: Bewährungsstrafe wegen Faustschlag. In: juve.de. 11. Juli 2016, abgerufen am 15. Juni 2017.
  22. Eva Flick: Prozess um Oktoberfest-Party: Linklaters gerät in die Kritik. In: juve.de. Abgerufen am 15. Juni 2017.
  23. Eva Flick: Ehemaliger Linklaters-Partner zu Freiheitsstrafe verurteilt. In: juve.de. 9. Februar 2018, abgerufen am 19. August 2022 (deutsch).
  24. BGH zu Linklaters-Partner: Bild-Berichte rechtswidrig. In: lto.de. 7. August 2019, abgerufen am 19. August 2022.
  25. Eva Flick: Prozess um Oktoberfest-Party: Linklaters gerät in die Kritik. In: juve.de. Abgerufen am 15. Juni 2017.
  26. G. Bohsem: Zwangsverwaltung für taumelnde Banken. In: sueddeutsche.de. 6. August 2009, abgerufen am 16. November 2011.
  27. Heribert Prantl: Guttenbergs Großkanzlei. In: sueddeutsche.de. 7. August 2009, abgerufen am 16. November 2011.
  28. tagesthemen. In: tagesthemen.de. 27. August 2009, abgerufen am 16. November 2011.