Liste der Krönungen französischer Monarchen

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Die Krönung des Königs Karl X. im Jahr 1825 war die letzte Krönung eines französischen Monarchen. Gemälde von François Pacal Simon Gérard, um 1827.

Die Liste der Krönungen der französischen Monarchen beinhaltet alle Erstkrönungen der Könige und Kaiser von Frankreich von der Teilung des fränkischen Reichs im Vertrag von Verdun im Jahr 843 bis zur letzten Krönung eines Monarchen im Jahr 1825.

Dem althergebrachten Brauch der fränkischen Herrschaftsteilung folgend wurde Karl der Kahle bereits im September 832 von seinem Vater, dem König der Franken und römischen Kaiser Ludwig dem Frommen, zum König erhoben und mit dem Unterkönigreich Aquitanien ausgestattet. Allerdings geschah diese Königserhebung ohne die unter den Karolingern bereits üblich gewordene Weihe durch die sakralen Handlungen der Salbung und Krönung. Diese zwei Komponenten waren aber seit der Herrschaft König Pippins des Jüngeren unabdingbar zur Erlangung des Königsheils, durch das ein Mensch zur Herrschaft befähigt wurde. Karl dem Kahlen wurde Aquitanien nach wenigen Jahren wieder entzogen, bis er 839 schließlich das Land zwischen Maas und Loire, die westliche/neustrische Francia erhielt. Nach den folgenden Bruderkriegen unter den Karolingern erhielt er schließlich bei der Herrschaftsteilung im Vertrag von Verdun 843 das westliche Regnum einschließlich die Oberhoheit über Aquitanien zugesprochen, die westfränkischen Großen erkannten ihn als ihren König an.

Erst im Jahr 848 empfing Karl der Kahle in Orléans die volle herrschaftliche Weihe durch Salbung und Krönung, es ist dabei allerdings umstritten zu welchem Zweck. Der Vermerk des Bischofs Prudentius von Troyes suggeriert, dass sich Karl lediglich zum König von Aquitanien hat krönen lassen, da er im Anschluss an diesen Akt daranging, seinen Neffen, König Pippin II. von Aquitanien, zu entmachten, um Aquitanien seiner direkten Herrschaft zu unterstellen.[1] Ähnlich ging er 869 nach dem Tod seines Neffen Lothar II. vor, indem er Lotharingien besetzte und sich in Metz zu dessen König krönen ließ. Eine Proklamationsurkunde des in Orléans ausführenden Erzbischofs Wenilo von Sens lässt aber den Schluss zu, dass sich Karl der Kahle im Jahr 848 umfassend in die herrschaftlichen Würden eines fränkischen Königs nach karolingischen Brauch hat einsetzen lassen und dass dieser Akt für sein gesamtes Regnum Gültigkeit besaß.[2]

Mehrfachkrönungen

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Die hier aufgeführte Liste nennt alle Erstkrönungen der westfränkischen bzw. französischen Könige und Kaiser, also jene Termine an welchen die Monarchen ihre Weihen und damit ihre Befähigung zur Herrschaftsausübung empfangen haben. Besonders im Mittelalter war es allerdings üblich, dass sich Könige mehrmals haben krönen lassen. Häufig geschah dies bei besonderen festlichen Anlässen religiöser wie auch politischer Natur. Meistens aber wurden die Könige anlässlich der Krönungen ihrer Ehefrauen erneut gekrönt.

Besonders erwähnenswerte Zweitkrönungen war jene von König Karl dem Kahlen, der sich am 9. September 869 in Saint-Étienne in Metz durch Erzbischof Hinkmar von Reims zum König von Lotharingien krönen ließ. Weiterhin wurde er am 25. Dezember 875 in Rom von Papst Johannes VIII. zum römischen Kaiser gekrönt. König Ludwig II. dem Stammler wurde erneut am 7. September 878 in Troyes die Krone aus der Hand Papst Johannes VIII. aufgesetzt und König Odo bekräftigte sein Königtum am 13. November 888 durch eine zweite Krönung in Reims.

Die Kathedrale Notre-Dame in Reims war seit dem 11. Jahrhundert der traditionelle Ort der Krönung.

Unter den Karolingern und ersten Kapetingern variierten die Orte zur Krönung, zumeist war dies den politischen Umständen geschuldet. Seit dem 11. Jahrhundert kristallisierte sich aber mit der Kathedrale Notre-Dame in Reims ein fester Ort zur Verleihung der königlichen Weihen heraus. Am Ort der Taufe des ersten Frankenkönigs Chlodwig I. fand das kapetingische Königtum einen ideellen und spirituellen Anknüpfungspunkt an die Herrschertraditionen der Merowinger. Das in der Abtei Saint-Remi aufbewahrte Salböl, mit dem Chlodwig der Legende nach gesalbt wurde, diente seither auch bei den Weihen der kapetingischen Monarchen. Dem Erzbischof von Reims als Nachfolger des heiligen Frankenapostels Remigius gebührte seither auch das Privileg zur Erteilung der Weihen und das obwohl er in der französischen Kirchenhierarchie hinter dem Erzbischof von Sens zurückstand.

Sofern Königinnen zum Zeitpunkt der Krönungen ihrer Gatten bereits mit ihnen verheiratet waren, wurden sie in der Regel mit ihnen in Reims gekrönt. Bei Königinnen die einem bereits amtierenden König angeheiratet wurden, erteilte man hingegen die Weihen an einem anderen Ort. Zumeist war dies die Abtei Saint-Denis bei Paris, welche dem Schutzheiligen der Dynastie Dionysius geweiht war und deshalb in einem engen religiösen Verhältnis zum Königtum stand. Auch wurde häufig die königliche Privatkapelle (Sainte-Chapelle) genutzt, die von dem Familienheiligen Ludwig IX. (Saint-Louis) gebaut wurde.

Sofern Königinnen mit einem bereits amtierenden König verheiratet wurden, geschah ihre Krönung zumeist am Ort der Hochzeit einen oder wenige Tage darauf. Die erste Königin, deren Krönung schriftlich vermerkt wurde, ist Emma, die Ehefrau König Rudolfs. Sie wurde erst einige Monate nach ihrem Mann allein in Reims gekrönt, während sich der König im Kampf gegen seine Feinde befand. Das war ein Umstand, den die Chronisten ihrer Zeit für erwähnenswert hielten.[3] Inwiefern die Ehefrauen der vorangegangenen Herrscher gekrönt wurden, ist nicht festzustellen.

Unter dem Haus der Bourbonen wurde auf eine Krönung der Königinnen ganz verzichtet. Eine Ausnahme stellt hier nur Maria von Medici dar, die sich einen Tag vor der Ermordung ihres Mannes, König Heinrich IV., hat krönen lassen. Sie war damit auch die letzte gekrönte Königin.

Liste der Krönungen

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Karolinger und Robertiner

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Bild König und Königin Datum Ort Ausführender
Karl II. der Kahle
(832–877)
6. Juni 848 Sainte-Croix in Orléans Wenilo, Erzbischof von Sens
Ermentrud --- --- ---
Richildis --- --- ---
Ludwig II. der Stammler
(877–879)
8. Dezember 877 Saint-Corneille in Compiègne Hinkmar, Erzbischof von Reims
Ansgard --- --- ---
Adelheid von Friaul --- --- ---
Ludwig III.
(879–882)
September 879 Saint-Pierre und Saint-Paul in Ferrières Ansegis, Erzbischof von Sens
Karlmann
(879–884)
September 879 Saint-Pierre und Saint-Paul in Ferrières Ansegis, Erzbischof von Sens
Odo
(888–898)
29. Februar 888 Saint-Corneille in Compiègne Gauthier, Erzbischof von Sens
Theoderata --- --- ---
Guido von Spoleto
(888)
März 888 Langres Geilo, Bischof von Langres
Karl III. der Einfältige
(893–923)
28. Januar 893 Notre-Dame in Reims Fulko, Erzbischof von Reims
Frederuna --- --- ---
Eadgifu --- --- ---
Robert I.
(922–923)
30. Juni 922 Notre-Dame in Reims Gauthier, Erzbischof von Sens
Rudolf
(923–936)
13. Juli 923 Saint-Médard in Soissons Gauthier, Erzbischof von Sens
Emma 923 Notre-Dame in Reims Seulf, Erzbischof von Reims
Ludwig IV. der Überseeische
(936–954)
19. Juni 936 Notre-Dame in Laon Artold, Erzbischof von Reims
Gerberga von Sachsen --- --- ---
Lothar
(954–986)
12. November 954 Saint-Remi in Reims Artold, Erzbischof von Reims
Emma von Italien --- --- ---
Ludwig V. der Faule
(979–987)
8. Juni 979 Saint-Corneille in Compiègne Adalbero, Erzbischof von Reims
Adelheid von Anjou --- --- ---
Bild König und Königin Datum Ort Ausführender
Hugo Capet
(987–996)
3. Juli 987 Notre-Dame in Noyon Adalbero, Erzbischof von Reims
Adelheid von Aquitanien
Robert II. der Fromme
(987–1031)
25. Dezember 987 Sainte-Croix in Orléans Adalbero, Erzbischof von Reims
Bertha von Burgund
Konstanze von der Provence
Hugo
(1017–1025)
9. Juni 1017 Saint-Corneille in Compiègne Arnulf, Erzbischof von Reims
Heinrich I.
(1027–1060)
14. Mai 1027 Notre-Dame in Reims Ebles de Roucy, Erzbischof von Reims
Mathilde
Anna von Kiew 19. Mai 1051 Notre-Dame in Reims Gui de Châtillon, Erzbischof von Reims
Philipp I.
(1059–1108)
23. Mai 1059 Notre-Dame in Reims Gervais de Bellême, Erzbischof von Reims
Bertha von Holland
Bertrada von Montfort
Ludwig VI. der Dicke
(1108–1137)
3. August 1108 Sainte-Croix in Orléans Daimert, Erzbischof von Sens
Adelheid von Maurienne 1115 Notre-Dame in Paris Daimert, Erzbischof von Sens
Philipp
(1129–1131)
14. April 1129 Notre-Dame in Reims Raymond de Martigné, Erzbischof von Reims
Ludwig VII. der Jüngere
(1131–1180)
25. Oktober 1131 Notre-Dame in Reims Papst Innozenz II.
Eleonore von Aquitanien 25. Dezember 1137 Saint-Étienne in Bourges
Konstanze von Kastilien 1154 Sainte-Croix in Orléans Manassès de Garlande, Bischof von Orléans
Adela von Champagne 13. November 1160 Notre-Dame in Paris Hugues de Toucy, Erzbischof von Sens
Philipp II. August
(1179–1223)
1. November 1179 Notre-Dame in Reims Guillaume de Blois, Erzbischof von Reims
Isabella von Hennegau 29. Mai 1180 Saint-Denis Guy de Noyers, Erzbischof von Sens
Ingeborg von Dänemark 15. August 1193 Notre-Dame in Amiens
Agnes-Maria von Andechs-Meranien --- --- ---
Ludwig VIII. der Löwe
(1223–1226)
6. August 1223 Notre-Dame in Reims Guillaume de Joinville, Erzbischof von Reims
Blanka von Kastilien 6. August 1223 Notre-Dame in Reims Guillaume de Joinville, Erzbischof von Reims
Ludwig IX. der Heilige
(1226–1270)
29. November 1226 Notre-Dame in Reims Jacques de Bazoches, Bischof von Soissons
Margarete von der Provence 28. Mai 1234 Saint-Étienne in Sens
Philipp III. der Kühne
(1270–1285)
15. August 1271 Notre-Dame in Reims Milon de Bazoches, Bischof von Soissons
Isabella von Aragón --- --- ---
Maria von Brabant 24. Juni 1275 Sainte-Chapelle in Paris Pierre Barbet, Erzbischof von Reims
Philipp IV. der Schöne
(1285–1314)
6. Januar 1286 Notre-Dame in Reims Pierre Barbet, Erzbischof von Reims
Johanna von Navarra 6. Januar 1286 Notre-Dame in Reims Pierre Barbet, Erzbischof von Reims
Ludwig X. der Zänker
(1314–1316)
3. August 1315 Notre-Dame in Reims Robert de Courtenay, Erzbischof von Reims
Margarete von Burgund --- --- ---
Klementine von Ungarn 3. August 1315 Notre-Dame in Reims Robert de Courtenay, Erzbischof von Reims
Philipp V. der Lange
(1316–1322)
9. Januar 1317 Notre-Dame in Reims Robert de Courtenay, Erzbischof von Reims
Johanna von Burgund 9. Januar 1317 Notre-Dame in Reims Robert de Courtenay, Erzbischof von Reims
Karl IV. der Schöne
(1322–1328)
21. Februar 1322 Notre-Dame in Reims Robert de Courtenay, Erzbischof von Reims
Blanka von Burgund --- --- ---
Maria von Luxemburg 15. Mai 1323 Sainte-Chapelle in Paris
Johanna von Évreux 11. Mai 1326 Sainte-Chapelle in Paris
Bild König und Königin Datum Ort Ausführender
Philipp VI.
(1328–1350)
29. Mai 1328 Notre-Dame in Reims Guillaume de Trie, Erzbischof von Reims
Johanna von Burgund 29. Mai 1328 Notre-Dame in Reims Guillaume de Trie, Erzbischof von Reims
Blanka von Navarra --- --- ---
Johann II. der Gute
(1350–1364)
26. September 1350 Notre-Dame in Reims Jean de Vienne, Erzbischof von Reims
Johanna von Auvergne 26. September 1350 Notre-Dame in Reims Jean de Vienne, Erzbischof von Reims
Karl V. der Weise
(1364–1380)
19. Mai 1364 Notre-Dame in Reims Jean de Craon, Erzbischof von Reims
Johanna von Bourbon 19. Mai 1364 Notre-Dame in Reims Jean de Craon, Erzbischof von Reims
Karl VI. der Wahnsinnige
(1380–1422)
4. November 1380 Notre-Dame in Reims Richard Picque, Erzbischof von Reims
Isabella von Bayern 23. August 1389 Sainte-Chapelle in Paris
Karl VII. der Siegreiche
(1422–1461)
17. Juli 1429 Notre-Dame in Reims Renaud de Chartres, Erzbischof von Reims
Maria von Anjou --- --- ---
Heinrich von England
(1431–1436)
16. Dezember 1431 Notre-Dame in Paris Kardinal Henry Beaufort
Ludwig XI. der Kluge
(1461–1483)
15. August 1461 Notre-Dame in Reims Jean Juvénal des Ursins, Erzbischof von Reims
Charlotte von Savoyen --- --- ---
Karl VIII.
(1483–1498)
20. Mai 1484 Notre-Dame in Reims Pierre de Montfort-Laval, Erzbischof von Reims
Anna von Bretagne 8. Februar 1492 Saint-Denis André d’Espinay, Erzbischof von Bordeaux
Ludwig XII.
(1498–1515)
27. Mai 1498 Notre-Dame in Reims Guillaume Briçonnet, Erzbischof von Reims
Johanna von Valois --- --- ---
Anna von Bretagne 18. November 1504 Saint-Denis Georges d’Amboise, Erzbischof von Rouen
Maria Tudor 5. November 1514 Saint-Denis Guillaume Briçonnet, Erzbischof von Reims
Franz I.
(1515–1547)
25. Januar 1515 Notre-Dame in Reims Robert de Lenoncort, Erzbischof von Reims
Claudia von Valois 10. Mai 1517 Saint-Denis
Eleonore von Kastilien 5. März 1531 Saint-Denis
Heinrich II.
(1547–1559)
26. Juli 1547 Notre-Dame in Reims Charles de Lorraine-Guise, Erzbischof von Reims
Katharina von Medici 10. Juni 1549 Saint-Denis
Franz II.
(1559–1560)
18. September 1559 Notre-Dame in Reims Charles de Lorraine-Guise, Erzbischof von Reims
Maria Stuart --- --- ---
Karl IX.
(1560–1574)
15. Mai 1561 Notre-Dame in Reims Charles de Lorraine-Guise, Erzbischof von Reims
Elisabeth von Österreich 25. März 1571 Saint-Denis Charles de Lorraine-Guise, Erzbischof von Reims
Heinrich III.
(1574–1589)
13. Februar 1575 Notre-Dame in Reims Louis de Lorraine-Guise, Bischof von Metz
Luise von Lothringen-Vaudémont --- --- ---
Bild König und Königin Datum Ort Ausführender
Heinrich IV.
(1589–1610)
27. Februar 1594 Notre-Dame in Chartres Nicolas de Thou, Bischof von Chartres
Margarete von Valois --- --- ---
Maria von Medici 13. Mai 1610 Saint-Denis
Ludwig XIII.
(1610–1643)
17. Oktober 1610 Notre-Dame in Reims François de Joyeuse, Erzbischof von Rouen
Anna von Österreich --- --- ---
Ludwig XIV.
(1643–1715)
7. Juni 1654 Notre-Dame in Reims Simon Legras, Bischof von Soissons
Maria Teresa von Spanien --- --- ---
Ludwig XV.
(1715–1774)
25. Oktober 1722 Notre-Dame in Reims Armand Jules de Rohan-Gémené, Erzbischof von Reims
Maria Leszczyńska --- --- ---
Ludwig XVI.
(1774–1792)
11. Juni 1775 Notre-Dame in Reims Charles-Antoine de la Roche-Aymon, Erzbischof von Reims
Marie Antoinette von Österreich --- --- ---

Erstes Kaiserreich

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Bild Kaiser und Kaiserin Datum Ort Ausführender
Napoleon I.
(1804–1814)
2. Dezember 1804 Notre-Dame in Paris Selbstkrönung
Joséphine de Beauharnais 2. Dezember 1804 Notre-Dame in Paris Kaiser Napoleon I.
Marie-Louise von Österreich --- --- ---
Bild König und Königin Datum Ort Ausführender
Karl X.
(1824–1830)
29. Mai 1825 Notre-Dame in Reims Jean Baptiste de Latil, Erzbischof von Reims

Weitere Besonderheiten

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Maria von Medici war 1610 die letzte französische Königin, die gekrönt wurde. Gemäldeausschnitt von Peter Paul Rubens, um 1625.
  • Neben der Kaiserkrönung Karls des Kahlen wurden Ludwig II. der Stammler und Ludwig VII. der Jüngere von Päpsten gekrönt, letzterer gar bei seiner Erstkrönung. Bei der Selbstkrönung von Napoleon Bonaparte zum Kaiser der Franzosen war Papst Pius VII. anwesend.
  • Die Könige Karl der Dicke, Johann I., Ludwig XVIII. und Ludwig Philipp I., sowie Kaiser Napoleon III. wurden nicht gekrönt. Karl der Dicke wurde lediglich von den westfränkischen Großen anerkannt, Johann I. war ein Säugling der nach wenigen Tagen starb und Ludwig XVIII. verzichtete aus gesundheitlichen Gründen. Ludwig Philipp I. (1830) und Napoleon III. (1852) wurden in ihr Amt proklamiert.
  • Guido von Spoleto wurde im März 888 als Gegenprätendent zu König Odo von den führenden burgundischen Großen zum westfränkischen König gewählt und gekrönt. Nachdem sich schnell seine Unterlegenheit gegenüber Odo offenbart hatte, zog sich Guido noch im selben Jahr nach Italien zurück und verzichtete auf das westfränkische Königtum.[4]
  • König Heinrich VI. von England wurde während des hundertjährigen Krieges 1431 in Paris zum (Gegen)König von Frankreich gekrönt. Bei der Zeremonie waren ausschließlich englische Lords anwesend, die Krone empfing der junge König aus der Hand seines Onkels. Der französische Adel blieb dem fern und erkannte stattdessen Karl VII. an, der bereits 1429 in Reims gekrönt worden war.
  • Die Krönung des ersten Bourbonen Heinrich IV. stellt eine Ausnahme dar, da sie nach der bereits etablierten Tradition nicht in Reims, sondern in Chartres stattfand. Während des noch stattfindenden Religionskrieges wurde ihm von der katholischen Liga der Einzug in Reims verweigert. Auch konnte deshalb nicht das Salböl des Chlodwig benutzt werden, weshalb man auf das des heiligen Martin von Tours zurückgriff, welches in der Abtei Marmoutier verwahrt wird.
  • In Bourges fand die einzige Krönung südlich der Loire statt, anlässlich der Krönung Eleonores von Aquitanien mit ihrem Ehemann König Ludwig VII. im Jahr 1137.
  • Königin Ingeborg von Dänemark wurde noch am Tag ihrer Krönung von ihrem Ehemann, König Philipp II. August, verstoßen, nur einen Tag nachdem sie ihn geheiratet hatte.
  • Anna von Bretagne war die einzige Königin die zwei Mal gekrönt wurde, als Ehefrau zweier Könige.
  • Der größte zeitliche Abstand zwischen Amtsantritt und Krönung betrug elf Jahre, solange musste der Sonnenkönig Ludwig XIV. warten. Erst nach sieben Jahren konnte Karl VII. von Jeanne d’Arc nach Reims geführt werden, Heinrich IV. beging erst nach fünf Jahren seine Krönung.
  • Joachim Ehlers (Hg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888–1498. 1. Aufl. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4
  • Peter Claus Hartmann (Hg.): Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498–1870. 2. Aufl. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54740-0
  • Leon Levillain: Le sacre de Charles le Chauve à Orléans, in: Bibliothèque de l'Ecole des Chartes LXIV (1903), S. 31–53
  • Guy Lanoë: L'ordo de couronnement de Charles le Chauve à Sainte-Croix d’Orléans (6 Juni 848), in: Kings and Kingship in Medieval Europe (1993), S. 41–68
  • Richard A. Jackson: Ordines Coronationis Franciae : Texts and Ordines for the Coronation of Frankish and French Kings and Queens in the Middle Ages. Philadelphia 1995–2000
  • Jean-Baptiste Lebigue: L'ordo du sacre d'Henri VI à Notre-Dame de Paris (16 décembre 1431), in: Notre-Dame de Paris 1163-2013 (2013), S. 319–363

Einzelnachweise

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  1. Prudentius von Troyes, Annales Bertiniani, hrsg. von Georg Waitz in Monumenta Germaniae Historica (MGH) SS rer. Germ. 5 (1883), S. 36
  2. Monumenta Germaniae Historica (MGH) Capitularia regnum Francorum II, Nr. 300, S. 451, cap. 3
  3. Flodoard von Reims, Annales, chronica et historiae aevi Saxonici, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in Monumenta Germaniae Historica (MGH) SS 3, (1839), S. 372
  4. Annales Xantenses et Annales Vedastini, hrsg. von B. de Simson in Monumenta Germaniae Historica SS rer. Germ. 12 (1909), S. 64–65