Liste der Stadtschreiber in Eppingen
Die Liste der Stadtschreiber in Eppingen führt die Stadtschreiber der Stadt Eppingen im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg vom 15. bis 19. Jahrhundert auf.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtschreiber bezeichnete den mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Leiter einer städtischen Kanzlei. Durch seine Bildung, Erfahrung und lange Dienstzeit konnte er auf die Stadtentwicklung oft einen bedeutenderen Einfluss ausüben als der jeweils nur kurzfristig amtierende Bürgermeister. Für Eppingen ist schon im Jahr 1489 ein juristisch ausgebildeter Stadtschreiber nachzuweisen. Der Stadtschreiber stand an der Spitze der städtischen Verwaltung und gehörte auch in der mittelalterlichen Reichsstadt Eppingen zu den einflussreichsten Männern der Stadt. Seine Geschäftserfahrung und seine Rechtskenntnisse machten ihn zu einem unverzichtlichen Ratgeber.
Amtszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es war allgemein üblich, Stadtschreiber auf längere Zeit zu bestellen. Sofern nichts dazwischen kam, ergab sich in der Regel eine Lebensstellung. Die Absicht war dabei, die Kontinuität in der Stadtpolitik sicherzustellen. Die offiziellen Stadtoberen, die Bürgermeister, konnten diese Forderung bei ihrer kurzen Amtszeit und dem kurzfristigen Wechsel nicht garantieren.
Liste der Stadtschreiber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der früheste Nachweis eines Stadtschreibers in Eppingen datiert auf 1489, in einer Abschrift aus dem Jahr 1544. In der Zeit vom 15. bis ins 17. Jahrhundert lässt sich die Reihe der Stadtschreiber nur lückenhaft darstellen, danach sind die Namen in kontinuierlicher Reihenfolge bekannt.
- 1489 Johannes Cober
- 1503–1525 Melchior Markart
- 1544 Frantz Dieffenbacher
- 1577–1591 Johann Walter
- 1595 Gregorius Kleiver
- 1598–1603 Joseph Aschawer
- 1620–1633 Johannes Philippus Ölinger (Böllinger?)
- 1640–1641 Johannes Erbermann
- 1642–1644 Christian Junghans
- 1651–1655 Hanß Jacob Lumpert
- 1656–1662 Johann Jakob Steinbach
- 1663–1673 Johann Jörg Dieffenbacher
- 1674–1679 Johann Thomas Berntz
- 1680–1682 Dionysius Rottengatter
- 1682–1693 Geord Ernst Hunerhag (?)
- 1693–1718 Johann Jacob Doll
- 1719–1757 Johann Sebastian Werner
- 1757–1762 Andreas Rancke
- 1763–1788 Wolfgang Dieme (oder Diemar) (* 10. Juni 1713; † 15. August 1788 in Eppingen)
- 1774 Ludwig Dick
- 1802 Staaden (1812 Amtsschreiber und Stadtschreiber)
- 7. Jan. 1813 Fitzer (Ratschreiber)
- 7. Apr. 1813 Grimmer (Ratschreiber)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Wieser: Das Eppinger Patriziergeschlecht Diemar. In: Rund um den Ottilienberg. Beiträge zur Geschichte der Stadt Eppingen und Umgebung, Band 3. Heimatfreunde Eppingen, Eppingen 1985, S. 359–362.
- Franz Gehrig: Die Ämter der Stadt Eppingen und ihre Inhaber. In: Rund um den Ottilienberg. Beiträge zur Geschichte der Stadt Eppingen und Umgebung, Band 2. Heimatfreunde Eppingen, Eppingen 1982, S. 24–40.