Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Liste der Stolpersteine in Tišnov

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Liste der Stolpersteine in Tišnov enthält die Stolpersteine in der tschechischen Stadt Tišnov (deutsch: Teschen) im Jihomoravský kraj, der Südmährischen Region, die an das Schicksal der Menschen dieser Region erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.

Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen. Die Stolpersteine liegen vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.[1][2] Die Stolpersteine werden auf Tschechisch stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

In der Stadt Tišnov wurden folgende Stolpersteine verlegt:

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER LEBTE
ALFRÉD KELLNER
GEB. 1883
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN REJOWIEC
Jungmannova 86
Alfred Kellner wurde am 29. Juli 1883 in Tišnov geboren. Er hatte zumindest einen Bruder, Jakob (geb. 1973) und eine Schwester Terezie (geb. 1880). Er wurde ein Metallurgie-Manager und heiratete Helena geb. Hauselová. Laut Yad Vashem wurde er am 17. oder 26. Oktober 1939 nach Nisko deportiert.[3] Es ist nicht bekannt, wie lange er dort blieb und wann er zurückkehrte. Der letzte Wohnsitz des Paares vor der Deportation war in Tišnov. Am 4. April 1942 wurden Alfred und Jakob Kellner, ihre Ehefrauen Hedvika und Helena sowie ihre Schwester Terezie mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 278 von 1.001. Dort wurde die Familie getrennt und vom Nazi-Regime ermordet. Zwei Wochen nach der Ankunft, am 18. April 1942, wurden Alfred Kellner und seine Frau nach Rejowiec deportiert. Seine Transportnummer war 459 von 1.001. Beide wurden vom Nazi-Regime ermordet.[4]

Auch seine Schwester, sein Bruder und seine Schwägerin wurden Opfer der Shoah.

HIER LEBTE
JAKOB KELLNER
GEB. 1873
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Jungmannova 86
Jakob Kellner, auch Yaakov, wurde am 14. März 1873 in Rumänien geboren. Er war als Kaufmann tätig und betrieb einen Laden in der Jungmannova 86 und einen Großhandel. Er war mit Hedvika geb. Zeislová verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn, Heřman, der noch als Schuljunge an Leukämie erkrankte und verstarb. Der letzte Wohnsitz des Paares vor der Deportation war in Tišnov. Am 4. April 1942 wurden Alfred und Jakob Kellner, ihre Ehefrauen Hedvika und Helena sowie ihre Schwester Terezie mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 280 von 1.001. Dort wurde die Familie getrennt und vom Nazi-Regime ermordet. Zwei Wochen nach der Ankunft wurden Alfred Kellner und seine Frau nach Rejowiec deportiert und ums Leben gebracht. Ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft, am 9. Oktober 1942, starb Jakob Kellners Ehefrau in Theresienstadt. Im selben Monat wurde Terezie Kellnerová ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet. Eineinhalb Jahre später, am 15. Mai 1944, wurde auch Jakob Kellner mit Transport Dz nach Auschwitz deportiert. Seine Transportnummer war 318 von 2.501. Auch er wurde ermordet.[5][6]
HIER LEBTE
HEDVIKA
KELLNEROVÁ
GEB. ZEISLOVÁ
GEB. 1888
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
EBENDORT
Jungmannova 86
Hedvika Kellnerová geb. Zeislová wurde am 13. Januar 1888 in Lomnice geboren. Ihre Eltern waren David Zeisel und Aloisia Louise née Fleischer. Sie war mit Jakob Kellner verheiratet. Das Paar hatte einen Sohn, Heřman, der noch als Schuljunge an Leukämie erkrankte und verstarb. Der letzte Wohnsitz des Paares vor der Deportation war in Tišnov. Am 4. April 1942 wurden Hedvika Kellnerová, ihr Mann, die Geschwister ihres Mannes und ihre Schwägerin mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 281 wenn 1.001. Ein halbes Jahr später, am 9. Oktober 1942, verstarb sie ihr Leben in Theresienstadt.[7][8]

Ihr Mann wurde 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

HIER LEBTE
HELENA
KELLNEROVÁ
GEB. HAUSELOVÁ
GEB. 1888
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN REJOWIEC
Jungmannova 86
Helena Kellnerová geb. Hauselová wurde am 1. Oktober 1888 geboren. Sie war mit Alfred Kellner verheiratet. Der letzte Wohnsitz des Paares vor der Deportation war in Tišnov. Am 4. April 1942 wurden Helena Kellnerová, ihr Ehemann und seine Geschwister mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 279 von 1.001. Zwei Wochen nach der Ankunft, am 18. April 1942, wurden Helena Kellnerová und ihr Mann nach Rejowiec deportiert. Ihre Transportnummer war 460 von 1.001. Beide wurden vom Nazi-Regime ermordet.[9][10]
HIER LEBTE
TEREZIE
KELLNEROVÁ
GEB. 1890
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Jungmannova 86
Terezie Kellnerová wurde am 8. September 1880 oder 1890 geboren. Sie hatte zumindest zwei Brüder, Jakob (geb. 1873) und Alfred (geb. 1883). Sie war blind und lebte bei ihrem älteren Bruder und seiner Frau. Ihr letzter Wohnsitz vor der Deportation war in Tišnov. Am 4. April 1942 wurden Terezie Kellnerová, ihre Brüder und deren Ehefrauen mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 282 von 1.001. Zuerst wurden ihr Bruder Alfred und seine Frau nach Rejowiec deportiert, wo sie ums Leben kamen. Ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft, am 9. Oktober 1942, starb die Frau ihres Bruders Jakob in Theresienstadt. Innerhalb desselben Monats, am 26. Oktober 1942, wurde Terezie Kellnerová mit Transport By in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Ihre Transportnummer war 428. Dort wurde sie vom Nazi-Regime ermordet.[11]

Schlussendlich wurde im Mai 1944 auch ihr Bruder Jakob nach Auschwitz deportiert und ermordet.

HIER LEBTE
LEOPOLD
ÖSTEREICHER
GEB. 1894
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Klášterská 355
Leopold Österreicher wurde am 3. April 1894 geboren. Am 4. April 1942 wurde er verhaftet mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 273 von 1.001. Sechs Monate später, am 6. Oktober 1942, wurde er mit dem Transport Eo ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Seine Transportnummer war 1138 von 1.550. Er wurde dort vom Nazi-Regime ermordet.[12][13]
HIER LEBTE
ALFRED POLLAK
GEB. 1887
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN LUBLIN
Dvořáčkova 66
Alfred Pollak wurde am 1. November 1887 geboren. Er war in erster Ehe mit einer Frau namens Mary verheiratet. Die beiden hatten einen Sohn, Karl (geboren am 28. Februar 1922). In zweiter Ehe war Alfred Pollak mit Helena née Mandlová verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter: Růžena Naděžda (geb. 1935) und Anna Libuše (geb. 1938). Im Haushalt lebte auch seine behinderte Schwester, Ema. Der letzte Wohnort der Familie vor der Deportation war Tišnov. Der Sohn konnte rechtzeitig flüchten. Am 4. April 1942 wurden die anderen Familienmitglieder mit Transport Ah von Brünn in das KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 270 von 1.001. Nach zwei Wochen wurde Ema Libuše Pollaková vom Rest der Familie getrennt und nach Rejowiec deportiert. Fünf Wochen später, am 25. Mai 1942, wurden auch Alfred Pollak, seine Frau und ihre Töchter mit dem Transport Az Richtung Osten deportiertlaut Yad Vashem an einen „unbekannten Ort“ deportiert, laut der tschechischen Holocaust-Datenbank nach Lublin. Seine Transportnummer war 881 von 997. Die ganze Familie wurde ermordet.[14][15]

Sein Sohn Karl konnte die Shoah überleben. Er starb am 15. November 2005 in Prag.

HIER LEBTE
ANNA LIBUŠE
POLLAKOVÁ
GEB. 1938
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN LUBLIN
Dvořáčkova 66
Anna Libuše Pollaková wurde am 15. November 1938 geboren. Ihre Eltern waren Alfred Pollak und Helena geb. Mandlová. Sie und ihre Schwester Růžena Naděžda (geb. 1935) wuchsen in Tišnov auf. Außerdem hatte sie einen Halbbruder, Karl (geb. 1922). Am 4. April 1942 wurden alle Familienmitglieder einschließlich der beiden Mädchen mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 268 von 1.001. Sieben Wochen später, am 25. Mai 1942, wurden die Eltern und ihre Töchter mit dem Transport Az laut Yad Vashem an einen „unbekannten Ort“ deportiert, laut der tschechischen Holocaust-Datenbank Lublin. Ihre Transportnummer war 879 von 997. Im Alter von 3 Jahren wurde das Mädchen ermordet, auch ihre Schwester, ihre Eltern und ihre Tante.[16][17]

Nur der Halbbruder konnte überleben.

HIER LEBTE
EMA POLLAKOVÁ
GEB. 1900
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN REJOWIEC
Dvořáčkova 66
Ema Libuše Pollaková wurde am 11. Mai 1900 geboren. Sie war behindert und lebte im Haushalt ihres Bruders Alfred Pollak, seiner Frau, seines Sohnes aus erster Ehe und den zwei Töchtern. Ihr letzter Wohnort vor der Deportation war Tišnov. Am 4. April 1942 wurde Ema Libuše Pollaková mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert, zusammen mit Alfred Pollak, seiner Frau Helena und den Töchtern. Ihre Transportnummer war 271 von 1.001. Nach zwei Wochen, am 18. April 1942, wurde Ema Libuše Pollaková von ihrer Familie getrennt. Sie wurde nach Rejowiec deportiert. Ihre Transportnummer war 454 von 1.000. Dort wurde ihr das Leben genommen.[18][19]

Auch Alfred Pollak, seine Frau und deren Töchter wurden ermordet.

HIER LEBTE
HELENA POLLAKOVÁ
GEB. MANDLOVÁ
GEB. 1897
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN LUBLIN
Dvořáčkova 66
Helena Pollaková geb. Mandlová wurde am 4. September 1897 geboren. Sie war die zweite Ehefrau von Alfred Pollak. Das Paar hatte zwei Töchter: Růžena Naděžda (geb. 1935) und Anna Libuše (geb. 1938). Der letzte Wohnort der Familie vor der Deportation war Tišnov. Am 4. April 1942 wurden die Familie und Ema Libuše Pollaková von Brünn in das Konzentrationslager Theresienstadt mit dem Transport Ah deportiert. Ihre Transportnummer war 269 von 1.001. Nach zwei Wochen wurde Ema Libuše Pollaková vom Rest der Familie getrennt und nach Rejowiec deportiert. Sie wurde vom Nazi-Regime ermordet. Fünf Wochen später wurden auch Helena Pollaková, ihr Mann und ihre Töchter nach Osten deportiert. Laut Yad Vashem wurden sie am 25. Mai 1942 an einen „unbekannten Ort“ gebracht, laut der tschechischen Holocaust-Datenbank nach Lublin. Ihre Transportnummer war 880 von 997. Die ganze Familie wurde ermordet.[20][21][22]
HIER LEBTE
RŮŽENA NADĚŽDA
POLLAKOVÁ
GEB. 1935
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN LUBLIN
Dvořáčkova 66
Růžena Naděžda Pollaková wurde am 10. Juli 1935 geboren. Ihre Eltern waren Alfred Pollak und Helena geb. Mandlová. Sie und ihre Schwester Anna Libuše (geb. 1938) wuchsen in Tišnov auf. Anfang April 1942 wurden alle Familienmitglieder verhaftet, einschließlich der zwei Mädchen, und am 4. April 1942 mit Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 267 von 1.001. Sieben Wochen später, am 25. Mai 1942, wurden Eltern und Töchter mit dem Transport Az laut Yad Vashem an einen „unbekannten Ort“ deportiert, laut der tschechischen Holocaust-Datenbank nach Lublin. Ihre Transportnummer war 878 von 997. Im Alter von 6 Jahren wurde das Mädchen im Rahmen der Shoah ermordet, ebenso ihre Schwester und ihre Eltern.[23][24]
HIER LEBTE
ŽOFIE SPITZOVÁ
GEB. 1867
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
EBENDORT
Brněnská 1710
Žofie Spitzová wurde am 9. November 1867 geboren. Sie wurde verhaftet und am 4. April 1942 mit Transport Ah von Brno ins KZ Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 266. Eine Woche später, am 11. April 1942, verstarb Žofie Spitzová.[25] Die Sterbeurkunde nennt Marasmus senilis als Todesursache.[26]
HIER LEBTE
ARNOLD STRÁNSKÝ
GEB. 1882
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN IZBICA
Brněnská 9
Arnold Stránsky wurde am 1. Oktober 1882 geboren. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne: Heřman (geboren 1910) und Jiří (geboren 1921). Nach der Zerstörung der Tschechoslowakei und der Machtübernahme durch das NS-Regime lebten der Vater und seine Söhne in ihrem Haus in der Brněnská 9. Arnold Stránský führte ein Geschäft mit Stoffen und Leder, er war damals bereits Witwer. Heřman Stránský arbeitete als Rechtsanwalt. Jiří Stránský konnte nach dem Abitur nicht studieren, weil die Nazis alle Universitäten in Böhmen und Mähren geschlossen hatten. Die Familie spendete regelmäßig aus ihren Beständen für Wohl­tätig­keits­veranstal­tunken.[27] Am 8. November 1941 kam der jüngere Sohn in ein Umschulungslager nach Lipa. Arnold Stránský und sein älterer Sohn wurden verhaftet und am 4. April 1942 mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 265 von 1.001. Innerhalb des gleichen Monats, am 27. April 1942, wurden Vater und Sohn mit dem Transport Aq ins Ghetto Izbica deportiert. Seine Transportnummer war 569 von 999. Beide wurden im Laufe der Shoah ermordet.[28]

Auch sein jüngerer Sohn Jiří Stránský wurde vom Nazi-Regime ermordet.

HIER LEBTE
HEŘMAN STRÁNSKÝ
GEB. 1910
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN MAJDANEK
Brněnská 9
Heřman Stránsky wurde am 18. April 1910 geboren. Sein Vater war der Kaufmann Arnold Stránský, der mit Stoffen und Leder handelte. Er hatte einen jüngeren Bruder namens Jiří (geb. 1921). Er studierte Rechtswissenschaften, kam in seine Heimatstadt zurück und wurde Rechtsanwalt. Seine Mutter war gestorben, er lebte mit seinem Vater und seinem Bruder im Haus Brněnská 9, das der Familie gehörte.[27] Im Oktober 1942 wurde sein Bruder in ein „Umschulungslager“ in Lipa gebracht. Am 4. April 1942 wurden Heřman Stránský und sein Vater mit dem Transport Ah von Brünn ins KZ Theresienstadt deportiert. Seine Transportnummer war 264 von 1.001. Innerhalb desselben Monate, am 27. April 1942, wurden Vater und Sohn in das Ghetto Izbica deportiert. Seine Transportnummer war 568 von 999. Er wurde dort am 23. Juli 1942 als Gefangener mit der Nr. 6547 registriert.[27] Er wurde im Lauf der Shoah ermordet.[29]

Auch sein Bruder Jiří Stránský wurde vom Nazi-Regime ermordet.

HIER LEBTE
JIŘÍ STRÁNSKÝ
GEB. 1921
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN SCHWARZHEIDE
Brněnská 9
Jiří Stránský wurde am 31. März 1921 geboren. Sein Vater war Arnold Stránský, ein Kaufmann. Er hatte einen älteren Bruder namens Heřman (geb. 1910), der Rechtsanwalt wurde. Er schloss die Schule mit dem Abitur ab, konnte wegen der Schließung der Universitäten in Böhmen und Mähren anschließend nicht studieren.[27] Von 8. Oktober 1941 bis 1. März 1943 befand er sich in einem sogenannten Umschulungslager in Lípa, im Bezirk Havlíčkův Brod. Dort mussten rund 300 jüdische Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren Zwangsarbeit in der Landwirtschaft, beim Bau von Eisenbahnen oder bei der Schneeräumung verrichten. Während seines Aufenthaltes in Lípa, im April 1942, wurden sein Vater und sein Bruder zuerst ins KZ Theresienstadt und danach ins Ghetto Izbica deportiert, wo beide ermordet wurden. Auch Jiří Stránský wurde nach Theresienstadt deportiert, am 6. März 1943, und war dort mehr als ein Jahr lang inhaftiert. Am 15. Mai 1944 wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wurde dann aber nach Schwarzheide im Süden Brandenburgs zur Zwangsarbeit bei der Braunkohleverarbeitung verlegt. Von den dort inhaftierten etwa 1.000 tschechische Juden starben 800, darunter Jiří Stránský. Er starb am 29. Oktober 1944.[30][31]

Die Verlegungen in Tišnov fanden am 15. September 2014 statt.[32]

Commons: Stolpersteine in Tišnov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Zdeňka Kuchyňová: Praha má na chodnících své první pamětní kameny holocaustu, Bericht des tschechischen Rundfunksenders Radio Praha vom 19. Oktober 2008, online auf: www.radio.cz/...
  2. Bericht der Vereinigung Stolpersteine.cz, online auf: Stolpersteine in der Tschechischen Republik (Memento vom 15. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
  3. Alfred Kellner in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  4. holocaust.cz: ALFRED KELLNER, abgerufen am 14. April 2017.
  5. Jakob Kellner in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  6. holocaust.cz: JAKUB KELLNER, abgerufen am 14. April 2017.
  7. Hedvig Kellner in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  8. holocaust.cz: HEDVIKA KELLNEROVÁ, abgerufen am 14. April 2017.
  9. Helena Kellnerová in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  10. holocaust.cz: HELENA KELLNEROVÁ, abgerufen am 14. April 2017.
  11. The Central Database of Shoah Victims’ Names: TEREZIE KELLNEROVÁ, abgerufen am 14. April 2017.
  12. holocaust.cz: LEOPOLD ÖSTEREICHER, abgerufen am 8. April 2017
  13. Leopold Oestereicher in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem, abgerufen am 9. April 2017.
  14. holocaust.cz: ALFRED POLLAK, abgerufen am 9. April 2017.
  15. Alfred Pollak in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  16. holocaust.cz: LIBUŠE ANNA POLLAKOVÁ, abgerufen am 9. April 2017.
  17. Libuse Pollaková in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  18. holocaust.cz: EMA POLLAKOVÁ, abgerufen am 9. April 2017
  19. Ema Pollaková in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  20. holocaust.cz: HELENA POLLAKOVÁ, abgerufen am 9. April 2017
  21. Helena Pollaková in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
  22. Kurzinformation Familie Pollakova (Memento des Originals vom 5. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tisnov.cz, abgerufen am 16. April 2017 (tschechisch)
  23. holocaust.cz: RŮŽENA NADĚŽDA POLLAKOVÁ, abgerufen am 8. April 2017
  24. Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem, abgerufen am 8. April 2017.
  25. Zofie SpitzovaP in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem, abgerufen am 8. April 2017.
  26. holocaust.cz: SPITZOVÁ ŽOFIE: DEATH CERTIFICATE, GHETTO TEREZÍN, abgerufen am 8. April 2017
  27. a b c d tisnoviny.cz: STOLPERSTEINE - část V., 15. März 2014, abgerufen am 8. April 2017 (mit Porträts aller drei Stránskys)
  28. holocaust.cz: ARNOLD STRÁNSKÝ, abgerufen am 8. April 2017
  29. holocaust.cz: JUDR. HEŘMAN STRÁNSKÝ, abgerufen am 8. April 2017
  30. Jiri Stransky in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem, abgerufen am 8. April 2017.
  31. Leo Eitinger: Židé na Tišnovsku ve 40. letech, abgerufen am 15. April 2017
  32. Tišnoviny.cz: STOLPERSTEINE - část VI., 7. April 2014, abgerufen am 20. Dezember 2016. (englisch)