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Liste der Stolpersteine in Wetzlar

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Die Liste der Stolpersteine in Wetzlar führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in der Kreisstadt Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis in Hessen auf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Auf dem Stadtgebiet von Wetzlar wurden bei bisher einer Verlegeaktion sechs Stolpersteine an fünf Verlegeorten verlegt. 19 weitere Stolpersteine wurden am 8. September 2015 in der Wetzlarer Altstadt verlegt. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Verlegungsort.

Bild Name Standort Verlegedatum Inschrift Leben
(Lage)

(Paten: Monika und Karsten Porezag)

Lina Sara Wollmann, geb. Lyon Brodschirm 8/10
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
LINA WOLLMANN
GEB. LYON
JG. 1912
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET
Lina Sara Wollmann, geboren als Lina Sara Lyon, (* 17. Mai 1912 in Wetzlar; † September 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau) war die Tochter von Josef und Berta Lyon. Sie wurde am 11. Juni 1943 durch Gestapo und Schutzpolizei verhaftet und nach Frankfurt am Main verschleppt. Im Oktober 1943 wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und im September 1944 ermordet. In der Todesnachricht an ihren Mann Friedrich Wollmann wurde das Todesdatum mit „11. September 1944 um 10 Uhr 40 Minuten“ angegeben.[1]
(Lage)

(Patin: Gisela Jäckel, geb. Best)

Rosa Best, geb. Lyon Krämerstraße 17
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
ROSA BEST
GEB. LYON
JG. 1910
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET
Rosa Best, geboren als Rosa Lyon, (* 15. Dezember 1910 in Wetzlar; † im KZ Auschwitz-Birkenau) war die Tochter von Josef und Berta Lyon. Am 26. Mai 1943 wurde sie von der Gestapo Frankfurt am Main „zur Erörterung“ vorgeladen und verhaftet. Nach sechs Monaten in Gestapohaft wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. In der Todesnachricht an ihren Mann Wilhelm Best hieß es „am 21. Januar 1944 an akutem Magen-Darmkatarrh“ verstorben.[2]
(Lage)

(Paten: Klaus Kirdorf und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar e. V.)

Berta Lyon, geb. Moses Liebfrauenberg 1
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
BERTA LYON
GEB. MOSES
JG. 1881
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET
Berta Lyon, geboren als Berta Moses, (* 25. September 1881 in Braunfels; † in Izbica) war verheiratet mit dem jüdischen Altwarenhändler Josef Lyon. Das Ehepaar hatte fünf Kinder:

Am 13. April 1940 wurde das Ehepaar Lyon verhaftet und nach Frankfurt am Main verbracht und von dort am 8. Mai 1942 aus „nach dem Osten evakuiert“. Sie wurde im Ghetto Izbica ermordet.[3]

(Lage)

(Paten: Klaus Kirdorf und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar e. V.)

Josef Lyon Liebfrauenberg 1
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
JOSEF LYON
JG. 1883
DEPORTIERT 1942
ERMORDET
Josef Lyon (* 3. Juni 1883 in Frankfurt am Main; † unbekannt) war ein jüdischer Altwarenhändler und verheiratet mit Berta Lyon, geb. Moses. Das Ehepaar hatte fünf Kinder:

Er wurde am 10. November 1933 von der Polizei „in Schutzhaft genommen“ und zunächst in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, von wo aus er aber später wieder nach Wetzlar zurückkehren konnte. Am 13. April 1940 wurde das Ehepaar Lyon verhaftet und nach Frankfurt am Main verbracht und von dort am 8. Mai 1942 aus „nach dem Osten evakuiert“.[3]

(Lage)

(Patin: Brigitte Lenhard, geb. Moses)

Salomon Moses Pfannenstielsgasse 13
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
SALOMON MOSES
JG. 1879
VERHAFTET 1938
BUCHENWALD
ERMORDET
Salomon (Salli) Moses (* 5. August 1879 in Braunfels; † 26. Dezember 1938 im KZ Buchenwald) war ein jüdischer Altwarenhändler und seit dem 4. Dezember 1902 mit der nichtjüdischen Dienstmagd Katharina Moses, geb. Simon verheiratet. Das Ehepaar hatte sieben Kinder:

Am 10. November 1933 wurde er von der Polizei „in Schutzhaft genommen“ und tags darauf nach Frankfurt am Main in ein Sammellager in der Festhalle Frankfurt verbracht von wo aus er noch am selben Tag in das Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 30.446) deportiert wurde. Hier wurde er am 26. Dezember 1938 ermordet.[4]

(Lage) (Paten: Monika und Karsten Porezag)

Paula Weber, geb. Lyon Zuckergasse 5
(Standort)
22. Okt. 2009 HIER WOHNTE
PAULA WEBER
GEB. LYON
JG. 1913
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET
Paula Sara Weber, geboren als Paula Sara Lyon, (* 29. Juli 1913 in Wetzlar; † im KZ Auschwitz-Birkenau) war die Tochter von Josef und Berta Lyon und seit dem 7. November 1931 mit der nichtjüdischen Leitz-Arbeiter Max Weber verheiratet. Das Ehepaar hatte fünf Kinder:

Am 7. Juni 1943 wurde sie von der Gestapo Frankfurt am Main vorgeladen und verhaftet. Später wurde sie aus der Gestapohaft in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. In der Todesnachricht an ihren Mann hieß es „am 8. Dezember 1943 um 11 Uhr 25 Minuten“ verstorben.[5]

(Lage)

Martha Levy Gewandsgasse 12
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
MARTHA LEVY
JG. 1905
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
SOBIBOR
Martha Levy (* 11. März 1905 in Dudweiler; verschollen)

Deportation: 10. Juni 1942 nach Sobibor

(Lage)

Mathilde Levy, geb. Löb Gewandsgasse 12
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
MATHILDE LEVY
GEB. LÖB
JG. 1874
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 29.9.1942
TREBLINKA
Mathilde Levy, geb. Loeb (* 4. Mai 1874 in Wetzlar; † 19. September 1942 in Treblinka)

Deportation: 28. August 1942

(Lage)

Rosa Löb Gewandsgasse 12
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
ROSA LÖB
JG. 1883
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
THERESIENSTADT
Rosa Löb (* 19. Mai 1883 in Wetzlar; verschollen)

Deportation: 10. Juni 1942 nach Sobibor

(Lage)

Moritz Wertheim Silhöfer Straße 6
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
MORITZ WERTHEIM
JG. 1889
'SCHUTZHAFT' 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

(Lage)

Klara Schloss Lahnstraße 28
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
KLARA SCHLOSS
GEB. STERN
JG. 1882
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
SOBIBOR

(Lage)

Eva Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
EVA MOSES
GEB. ZEITIN
JG. 1903
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
SOBIBOR

(Lage)

Isidor Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
ISIDOR MOSES
JG. 1872
SCHUTZHAFT 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

(Lage)

Manfred Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
Manfred MOSES
JG. 1935
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN SOBIBOR

(Lage)

Max Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
MAX MOSES
JG. 1908
SCHUTZHAFT 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
MAJDANEK
ERMORDET 1.8.1942

(Lage)

Bertha Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
BERTA MOSES
GEB. BERNHARD
JG. 1896
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1936 FRANKFURT
DEPORTIERT 1941
KOWNO FORT IX

ERMORDET 25.11.1942

(Lage)

Hugo Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
HUGO MOSES
JG. 1901
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1936 FRANKFURT
DEPORTIERT 1941
KOWNO FORT IX

ERMORDET 25.11.1942

(Lage)

Ruth Moses Langgasse 17
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
RUTH MOSES
JG. 1932
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1936 FRANKFURT
DEPORTIERT 1941
KOWNO FORT IX

ERMORDET 25.11.1942

(Lage)

Clothilde Salomon Karl-Kellner-Ring 41
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
CLOTHILDE SALOMON
GEB. LENDE
JG. 1876
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 6.3.1944

(Lage)

Moritz Salomon Karl-Kellner-Ring 41
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
MORITZ SALOMON
JG. 1874
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 13.2.1943

(Lage)

Emmy Wetzstein Karl-Kellner-Ring 41
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
EMMY WETZSTEIN
GEB. THALBERG
JG. 1889
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
SOBIBOR

(Lage)

Friedrich Wetzstein Karl-Kellner-Ring 41
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
FRIEDRICH WETZSTEIN
JG. 1888
SCHUTZHAFT 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IM
BESETZTEN POLEN

(Lage)

Liesa Wetzstein Karl-Kellner-Ring 41
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
LIESA WETZSTEIN
JG. 1922
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IN
SOBIBOR

(Lage)

Jenny Hamburger Gürtlergasse 3
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
JENNY HAMBURGER
JG. 1861
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

(Lage)

Elisabeth Debus Unter dem Nussbaum 55
(Standort)
8. Sep. 2015 HIER WOHNTE
ELISABETH DEBUS
JG. 1908
EINGEWIESEN 15.7.1940
ANSTALT SCHEUERN
'VERLEGT' 1.7.1941
HADAMAR
ERMORDET 1.7.1941
AKTION T4
  • Karsten Porezag: Als aus Nachbarn Juden wurden – Die Deportation und Ermordung der letzten Wetzlarer Juden 1938–1943/45. Eigenverlag, Wetzlar 2006, ISBN 3-9807950-4-7.
Commons: Stolpersteine in Wetzlar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erinnerungsblatt Lina Wollmann
  2. Erinnerungsblatt Rosa Best
  3. a b Erinnerungsblatt Berta & Josef Lyon
  4. Erinnerungsblatt Salomon Moses
  5. Erinnerungsblatt Paula Weber