Liste der Straßen in Essen-Karnap

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Die Liste der Straßen in Essen-Karnap beschreibt das Straßensystem im Essener Stadtteil Karnap mit den entsprechenden historischen Bezügen.[1]

Einführung und Überblick

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In Essen-Karnap leben 8022 Einwohner (30. September 2022) auf einer Fläche von 4,04 km².[2] Karnap hat die Postleitzahlenbezirke 45329.

Das 1332 erstmals urkundlich erwähnte Carnap wurde bis 1910 mit „C“ geschrieben.[3] Es ist geprägt durch seine besondere geographische Lage. Die ehemalige Bauerschaft Karnap gehörte der 1808 gebildeten Munizipalität Altenessen an, und damit ab 1813 zur Bürgermeisterei Altenessen. Bei deren Eingemeindung im Jahr 1915 in die Stadt Essen schied Karnap aus und erlangte für kurze Zeit kommunale Selbstständigkeit. Bürgermeister während dieser Zeit war Carl Hold. Im August 1929 wurde auch Karnap nach Essen eingemeindet.[3]

Karnap war über 100 Jahre sehr stark durch den Bergbau mit seinen zahlreichen Nebenbetrieben geprägt. Es war bis in die 1950er-Jahre ein Stadtteil, der mehr Arbeitsplätze als Einwohner hatte. Der Niedergang des Bergbaus zog sich durch die 1960er-Jahre und erreichte Ende Dezember 1972 mit der Stilllegung der Zeche Mathias Stinnes seinen Höhepunkt. In einem knappen Jahrzehnt waren über 6.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die 1982 an der Haltestelle Arenbergstraße aufgestellte Seilscheibe der Zeche Mathias Stinnes 3/4 in Brauck erinnert an die Bergbautradition.[3]

Die südliche Grenze zu Altenessen-Nord wird durch die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal gebildet. Im Osten grenzt Karnap an Gelsenkirchen-Horst und im Bereich des Rhein-Herne-Kanals an Gelsenkirchen Heßler. Im Norden grenzt Gladbeck und im Westen Bottrop.

Es gibt in Karnap 55 benannte Verkehrsflächen, darunter zwei Plätze

Durch den Stadtteil Karnap verläuft

  • die Emscher sowie der Rhein-Herne-Kanal in ostwestlicher Richtung
  • die Bundesstraße 224 auf der Gladbecker Straße nach Bottrop
  • die Landesstraße 448 auf der Karnaper Straße nach Gelsenkirchen

Liste der Straßen

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Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Straßen und Wege im Stadtteil mit entsprechenden Informationen.

  • Name: aktuelle Bezeichnung der Straße oder des Platzes.
  • Länge/Maße in Metern:
    Die in der Übersicht enthaltenen Längenangaben sind gerundete Übersichtswerte, die in Google Earth mit dem dortigen Maßstab ermittelt wurden. Sie dienen Vergleichszwecken und werden, sofern amtliche Werte bekannt sind, ausgetauscht und gesondert gekennzeichnet. Der Zusatz „+“ bemerkt die Länge einer Straße in der Hauptlänge „+“ die abzweigenden Nebenstraßen.
    Bei Plätzen sind die Maße in der Form ab angegeben.
    Der Zusatz (im Stadtteil) gibt an, dass die Länge die des Straßenabschnitts innerhalb des Stadtkerns ist, sofern die Straße in benachbarte Stadtteile weitergeführt wird.
    Der Zusatz (ohne Stichstraßen) gibt bei verzweigten Straßen die Länge der „Hauptstraße“ an.
    Der Zusatz (alle Straßenabschnitte zusammen) gibt an, dass die Straße so verwinkelt ist, dass keine „Hauptstraße“ besteht. Stattdessen wird die Länge aller Straßenabschnitte zusammengezählt.
  • Herleitung: Ursprung oder Bezug des Namens
  • Datum der Benennung: amtliche Erstbenennung
  • Anmerkungen: zusätzliche Informationen
  • Bild: Foto der Straße oder eines anliegenden Objekts
Name Länge/Maße
(in Metern)
Herleitung Datum der Benennung Bemerkungen Bild
Ahnewinkelstraße 540 Hof Ahnenwinkel 12. März 1903 Hof Ahnenwinkel, ein fürstliches Erbleihgewinngut, letzte Gewinnträger Franz Ahnewinkel und Anna Maria Catharina Berndschering 18. Oktober 1790. Die Straße wurde am 12. Januar 1934 verlegt.

Die Ahnewinkelstraße, die zuvor in Teilen Friedhofsweg und Heinrichstraße hieß, zweigt östlich von der Karnaper Straße ab und geht im weiteren Verlauf in die Straße Im Osterbruch über.

Alte Landstraße 430 Lagebezeichnung 12. März 1903 Es handelt sich um einen kleinen Teil eines alten landwirtschaftlichen Wegs. Früher führte die Straße weiter nach Westen bis zum Hof Großfeld (Spiekermann), der im Bereich der heutigen Verallia-Glaswerke lag.

Die Alte Landstraße verläuft heute zwischen der Ruhrglasstraße und der Karnaper Straße im Gewerbegebiet Mathias Stinnes.

Am Werthschemm 160 Flurname 5. Feb. 1924 Die Flur lag in der Borbecker Mark. In der Mutterrolle von 1826 wird die Flur mit dem Namen Werth bzw. Werthwiese erwähnt. Schemm ist eine alte Bezeichnung für einen Steg oder eine Brücke.

Die Straße Am Werthschemm liegt am RWE Müllheizkraftwerk Karnap und geht von der Arenbergstraße ab.

Arenbergstraße 1050
(im Stadtteil)
Arenberg'sche Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb 12. Jan. 1934 Die Zechengesellschaft wurde 1856 gegründet und später umbenannt in Prosper.

Die Arenbergstraße, die zuvor Bottroper Straße hieß, verbindet die Karnaper Straße (L 448) im Osten mit der Gladbecker Straße (B 224) im Westen.

Arminiusgarten 145 + 80 Arminius, Fürst der Cherusker 5. Juni 1934 Arminius der Cherusker bescherte den Römern im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht mit der Vernichtung von drei Legionen eine ihrer verheerendsten Niederlagen.

Die Straße Arminiusgarten, die zuvor Freiheitstraße hieß, verläuft parallel zur Thusneldastraße und verbindet die Timpe- mit der Karnaper Straße.

Batenbrocker Straße 450 Bauerschaft in Bottrop 20. Nov. 1937 Auf dem Areal der Nachbarstadt Bottrop lag die Bauerschaft Batenbrock.

Die Batenbrocker Straße, die zuvor Gerhardstraße verläuft parallel der Kaiserswerthstraße und dem Pastor-Fliedner-Weg.

Beisekampsfurth 255 Flurname 5. Feb. 1924 Der Flurname Beisenkamp wird in der Mutterrolle von 1827 genannt, später auch als Biesenkamp in der Mutterrolle von 1867.

Die Straße Beisekampsfurth liegt am RWE Müllheizkraftwerk Karnap und zweigt von der Arenbergstraße ab.

Berswortschanze 500 Adrian von Berswort, Richter 5. Juni 1934 Adrian von Berswort (auch Berschwordt) war im 16. Jahrhundert, zur Zeit der Essener Fürstäbtissin Katharina von Tecklenburg, Richter. Sie verpfändete 1551 den Pfandschilling aus der Gewalt Karnap. Das Wort Schanze soll an den Überfall der Spanier 1588 erinnern.

Die Straße Berswortschanze verläuft teilweise parallel der Straße Spanierwehr.

Bertramstraße 285 Vorname eines Gewerken 12. März 1903 Die Nachbarstraßen hießen früher Gustavstraße und Robertstraße, die auch auf Gewerken zurückgingen.

Die Bertramstraße verläuft parallel der Straße Spakenbroich und dem Großfeldweg und zweigt von der Boyer Straße ab.

Bertramstraße 19, Siedlung Mathias Stinnes
Boshamerweg 660 Arthur Boshamer, Pfarrer 20. Nov. 1937 Arthur Boshamer (1869–1924) war der erster Pfarrer der ab 1. Juli 1897 selbständigen evangelischen Kirchengemeinde Karnap.

Der Boshamerweg, der zuvor die Namen Quer- und Viktorstraße trug, verläuft in nord-südlicher Richtung durch die Siedlung Mathias-Stinnes und verbindet die Boyer- mit der Arenbergstraße.

Boyer Straße 680 Bottroper Stadtteil Boy 12. März 1903 Boy ist ein Stadtteil der Nachbarstadt Bottrop, der nach dem Boyebach benannt ist.

Die Boyer Straße, die zwischen 1906 und 1935 den Namen Bahnhofstraße trug, zweigt westlich von der Karnaper Straße ab und begrenzt die Siedlung Mathias-Stinnes. Im weiteren Verlauf geht sie in die Straße Carnaperhof über.

Bräukerwald 350 Wildpferde im Emscherbruch 20. Nov. 1937 Die volkstümliche Bezeichnung der Wildpferde im Emscherbruch war Emscherbräuker. Diese waren auch im Karnaper Wald beheimatet.

Als eine der nördlichsten Straßen im Stadtteil zweigt die Straße Bräukerwald, die zuvor Waldstraße hieß, von der Karnaper Straße ab und verläuft in die Nachbarstadt Gladbeck. Die Boystraße, die bereits zu Gelsenkirchen gehört, zweigt vom Bräukerwald ab.

Burhofer Brauk 120 Flurname 20. Nov. 1937 In der Karte des Vermessers Vogelsang (1803) wird der im Osterbruch (mundartlich Osterbrauk) gelegene Hof Kaukamp als Burhof bezeichnet. Zudem wird im Karnaper Flurbuch von 1826 ein Theodor Burhof erwähnt. In Ablöseakten und Katasternachweisen taucht er als Hof- oder Familienname jedoch nicht auf.

Die Straße Burhofer Brauk, die zuvor Fichtestraße hieß, liegt parallel zur Wilhelmshavener Straße und verbindet den Sigambrerweg mit der Lüderitzwiese.

Carnaperhof 510 Lehnhof Carnaperhof 21. Sep. 2004 Der ehemalige Lehnhof Carnaperhof aus dem 14. Jahrhundert erinnert in dieser historischen Schreibweise an den Siedlungskern von Karnap.

Als Verlängerung der Boyer Straße verläuft die Straße Carnaperhof durch den gleichnamigen Gewerbepark und mündet in die Arenbergstraße. Vom Carnaperhof zweigt der Hermann-Drescher-Weg ab.

Cremers Heide 320 + 125 Flurname 22. März 1983 Die Namensgebung der Flur Cremers Heide steht in Zusammenhang mit dem Hof Kremer bzw. Krämer. Es war ein Erbleihgewinngut der Essener Fürstäbtissin als Grundherrin. Franziskus Kremer und seine Ehefrau Maria geb. Küpper waren zuletzt 1790 damit beliehen. Die Witwe Maria übertrug den Hof dann 1816 auf ihren Sohn Bernhard mit Ehefrau.

Die in einem Wohngebiet verzweigte Straße Cremers Heide verbindet im Grunde die Straße Heistersholz mit der Karnaper Straße.

Dinastraße 320 + 50 Bernhardine Gasseling, Gastwirtin 12. März 1903 Bernhardine Gasseling geb. Esser (* 13. Juni 1848 in Essen; † 2. April 1940 ebenda) bewirtschaftete mit ihrem Ehemann Anton eine Brauerei und Gaststätte und wurde in Karnap liebevoll Dina genannt.

Die Dinastraße verläuft parallel zur Emschertalbahn zwischen der Karnaper Straße im Westen und Heisterholz im Osten.

Gladbecker Straße 840
(im Stadtteil)
Hauptausfallstraße nach Gladbeck 9. Aug. 1927 Die Gladbecker Straße durchzieht fünf Essener Stadtteile und ist in dieser Form mit ihrem nördlichsten Abschnitt durch Karnap erst nach 1935 entstanden. Heute ist sie Teil der Bundesstraße 224.
Gravelottestraße 375 Gravelotte, Ort westlich von Metz 12. März 1903 Im August 1870 ereignete sich die Schlacht bei Gravelotte während des Deutsch-Französischen Krieges. Eine 1903 in Karnap gebildete Straßengruppe erinnerte an diesen Krieg mit den Namen Metzer Straße, Saarbrücker Straße, Spichernstraße und Wörthstraße.

Die Gravelottestraße verläuft parallel zur Straße Waldemey und verbindet die Straße II. Schockenhecke mit der Karnaper Straße.

Großfeldweg 130 Hof Großfeld 25. Feb. 1937 Großfeld war ein Erbleihgewinngut der Fürstäbtissin von Essen. 1740 erhielten Hermann im Felde und seine Hausfrau Anna Maria genannt Braems das Gut auf Lebenszeit. Am 16. August 1843 löst Franz Spieckermann die Schulden ab und wird uneingeschränkter Eigentümer des 254 Morgen großen Hofes.

Die Straße Großfeldweg, die zuvor Gartenstraße hieß, verbindet die Boyer- mit der Hattramstraße und liegt parallel zur Bertramstraße.

Grüteringhof 305 Hofname 12. Jan. 1934 Es handelt sich um den alten Kotten Waterwiesche oder Waterwiese, einem Erbleihgewinngut der Essener Fürstäbtissin. Letzte Gewinnträger waren die Eheleute Waterwiese am 5. Mai 1765. 1831 ging der 29 Morgen große Hof an die Eheleute Heinrich Eickwinkel und Gertrud geb. Waterwinkel. Vor 1866 heiratet Theodor Gütering gen. Waterwiese in den Hof ein.

Die Straße Grüteringhof, die zuvor Lessingstraße hieß, verbindet die Straße Lohwiese in nordwestlicher Richtung mit der Timpestraße.

Hasebrinkstraße 170 Hofname 1. Feb. 1941 Die Schreibweise ist auch Haffekesbrincke, Haveckesbrincke oder andere. Der 1831 rund 42 Morgen große Hof, ein Erbleihgewinngut, ist erstmals 1453 als op de Havekesbrynke erwähnt. Die Witwe des letzten Eigentümers, Heinrich Hasebrink, verkaufte den Hof am 1. Juli 1891 an den Unternehmer Mathias Stinnes.

Die verkehrsberuhigte Hasebrinkstraße liegt parallel zur Hattramstraße und zweigt von der Arenbergstraße nördlich ab.

Hattramstraße 820 Flurname 12. März 1903 Die Hattramstraße erinnert an den Flurnamen, der auch mit den Schreibweisen Hackeram und Hatteran auftaucht.

Die Hattramstraße wurde am 15. Januar 1915 um die Gustavstraße verlängert. Sie ist heute verkehrsberuhigt und zweigt von der Arenbergstraße nördlich ab. Die evangelische Kirche Karnap liegt an der Hattramstraße.

Ev. Kirche Essen-Karnap
Heisterholz 630 Flurname 12. Jan. 1934 Die Deutung des Flurnamen Heisterholz ist nicht klar. Einerseits wird eine junge Eiche oder Buche als Hester oder Heister bezeichnet, andererseits geht die Vermutung auf die Bezeichnung Heis, Heissl zurück, die Buschholz oder Gestrüppwald meint.

Die Straße Heisterholz, die zuvor in Teilen die Ahnewinkelstraße bzw. die Katharinenstraße hieß, zweigt nördlich und südlich von der Stinnesstraße als Einbahnstraße ab. Nördlich trifft sie die Straße Cremers Heide und mündet in die Karnaper Straße. Südlich überquert die Straße die Emschertalbahn und mündet in die Ahnewinkelstraße.

Hermann-Drescher-Weg 400 Hermann Drescher, Gewerkschafter 21. Sep. 2004 Hermann Drescher (* 24. Oktober 1915; † 5. Mai 1998) war von 1955 bis 1988 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Karnap.[4] Zeitzeugen bezeichnen ihn als Mann, der Karnap nach dem Zweiten Weltkrieg nach vorn gebracht hat. Er war zudem Betriebsratsvorsitzender der Ruhrglas AG, die heute in der Verallia Deutschland aufgegangen ist sowie Gewerkschaftssekretär bei der IG Chemie-Papier-Keramik. 1991 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.

Der Hermann-Drescher-Weg verläuft in einer Schleife abzweigend von der Straße Carnaperhof.

Im Arlenkamp 155 Flurname 5. Feb. 1924 Die Straße Im Arlenkamp verbindet die Straße Beisekampsfurth mit der Straße Am Werthschemm und verläuft parallel zur Arenbergstraße nahe dem Müllheizkraftwerk Karnap.
Im Osterbruch 200 Flurname in der Karnaper Mark um 1920 Die Straße Im Osterbruch zweigt von der Ahnewinkelstraße ab und führt am Lippermannweg vorbei nach Gelsenkirchen.
In der Mark 175 Karnaper Mark 5. Feb. 1924 Die Straßenbezeichnung erinnert an die Karnaper Mark. Dieses 495 Magdeburger Morgen große Territorium, das der Holzkultur und als Weide diente, wurde durch einen Vergleich am 10. Mai 1832 an Berechtigte aufgeteilt.

Die Straße In der Mark zweigt östlich von der Karnaper Straße ab, trifft auf die Straße Heisterholz und mündet in Gelsenkirchen.

In der Vogelwiesche 250 Hof- und Flurname 12. Nov. 1962 Das Vogelwiesen-Gut war ein Erbleibgewinngut. 1795 ist der ganze Bauer Vogelwies sowie die Frau Fürstin als Eigentümerin genannt. 1831 betrug die Größe des Guts 49 Morgen. In der Mutterrolle von 1866 werden die Bezeichnungen Bei Vogelwiese und Vogelwiesche erwähnt.

Diese Siedlungsstraße, die ursprünglich Im Emscherbruch hieß und ab 1930 Teil der Straße II. Schockenhecke war, verläuft als Schleife nördlich von Waldemey, parallel zur Emscher.

Kaiserswerthstraße 435 Stadtteil von Düsseldorf 5. Aug. 1936 Die Kaiserswerthstraße, die zuvor Mathiasstraße hieß, verläuft parallel zum Pastor-Fliedner-Weg, er war 1836 der Begründer der Diakonissenanstalt in Düsseldorf-Kaiserswerth.
Karnaper Markt 65 (Straße) 70 × 50 (Platz) Marktplatz in der ehemaligen Gemeinde Karnap 14. Nov. 1935 Die Straße Karnaper Markt, die ursprünglich Am Markt und ab 1903 Kampstraße hieß, ist teilweise verkehrsberuhigt und liegt parallel zur Karnaper Straße. Sie verbindet die Ahnewinkelstraße mit dem Sigambreweg und führt auch am Platz Karnaper Markt vorbei. Der Platz wird regelmäßig als Wochenmarktplatz genutzt. Karnaper Markt 3
Karnaper Straße 2070 Hauptstraße der ehemaligen Bauernschaft Karnap 27. Nov. 1933 Die Karnaper Straße, die ursprünglich Teil der Essen-Horster-Straße war und ab 1905 Königstraße hieß, ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im Stadtteil. Sie führt den Verlauf der Landesstraße 448 fort, den sie im Süden von der Altenessener Straße übernimmt und im Norden in Gelsenkirchen an die Essener Straße abgibt. Die Karnaper Straße verläuft größtenteils parallel zur Bundesstraße 224, die eine Hauptverkehrsachse in Nord-Süd-Richtung für das nördliche Stadtgebiet Essens darstellt. Karnaper Straße 98
Lippermannweg 280 Hofname 11. Dez. 1931 Der Hof Lippermann wird schon vor 1500 erwähnt und war ein Erbleihgewinngut. 1795 ist der halbe Bauer Lippermann sowie die Frau Fürstin als Eigentümerin genannt. Letzter Gewinnträger waren am 20. Oktober 1773 die Eheleute Wilhelm Lippermann. In der Mutterrolle von 1827 ist Bernhard Lippermann als Eigentümer genannt, in der von 1866 der Ackerer Joseph Lippermann. 1874 erwarb der Essener Kaufmann Seelmann Seeligmann den Hof. 1884 ging er an den Ökonomen Bernhard Heinrich Hasebrink.

Der Lippermannweg verläuft als Schleife und zweigt nördlich von der Straße Im Osterbruch ab.

Lohwiese 895
(im Stadtteil)
Flurname 15. Mai 1945 Laut Mutterrolle 1866 gehörte die kleine Lohwiese zum Hof Grütering, siehe StraßeGrüteringhof.

Die Straße Lohwiese, die ursprünglich Gelsenkirchener Straße und zur Zeit des Nationalsozialismus Ludwig-Knickmann-Straße hieß, verläuft am Emscherpark und zweigt östlich von der Karnaper Straße ab.

Lüderitzwiese 255 Adolf Lüderitz (1834–1886), Kolonialherr m heutigen Namibia 20. Nov. 1937 Die Bezeichnung Lüderitzwiese wurde deshalb gewählt, weil sie in der Flur Heilige Wiese liegt.

Die Straße Lüderitzwiese, die zuvor Friedenstraße hieß, verläuft quer zur Wilhelmshavener Straße und parallel zur Thusneldastraße. Dabei liegt sie in der Nähe des Friedhofs Karnap und der Lohwiese.

Lünschermannborn 330 Hofname 15. Jan. 1936 Die Emscher entspringt auf dem Hof Lünschermann in Holzwickede.

Die Straße Lünschermannborn, die zuvor Teil der Horster Straße und der Uhlandstraße war, kreuzt die Thusneldastraße und liegt in der Nähe der Straße Lüderitzwiese.

Mannesstraße 155 Hermann Grundmann (1835–1887), Schankwirt etwa 1905 Hermann Grundmann betrieb an der Mannesstraße, Ecke Karnaper Straße eine Schankwirtschaft und wurde „Mannes“ (von Hermann) genannt.

Die Mannesstraße liegt parallel zur Hattramstraße zwischen dem Großfeldweg und der Karnaper Straße.

Mariengarten 110 Pfarrkirche St. Marien 14. Nov. 1935 Die Straße Mariengarten, die zuvor Marienstraße und ab 1923 Am Kirchplatz hieß, liegt an der Pfarrkirche und verbindet die Karnaper Straße mit der Stinnesstraße. St. Marien
Meersternweg 175 Bezug zur Pfarrkirche St. Marien 14. Nov. 1935 Stella maris (Stern des Meeres) ist eine Anrufung Marias, der Mutter Jesu.

Der Meersternweg, der zuvor Teil der Marienstraße war und ab 1903 Kerkstraße sowie ab 1923 Kirchstraße hieß, liegt an der Pfarrkirche St. Marien. Sie ist eine Sackgasse und zweigt von der Stinnesstraße ab.

Obringer Voerde 120 Flurname 14. Nov. 1935 „Voerde“ als Beiwort bedeutet Futterplatz. Die in der Mutterrolle von 1827 erwähnte Flur Obringerwiese (auch Obringwiesenkamp oder Rehbringwiese) war ein Futterplatz für Tiere.

Die Straße Obringer Voerde, die zuvor Metzer Straße hieß, verläuft parallel zur Straße II. Schockenhecke nahe dem Müllheizkraftwerk Essen-Karnap.

Pastor-Fliedner-Weg 340 Theodor Fliedner (1800–1864), Theologe 5. Aug. 1936 Theodor Fliedner war Begründer der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth.

Der Pastor-Fliedner-Weg, der zuvor Hugostraße hieß, liegt direkt an der Evangelischen Kirche Karnap, parallel zur Kaiserswerthstraße, die ebenfalls in diesem Zuge ihren Namen erhielt.

Ruhrglasstraße 840 Glaswerke Ruhr in Karnap 4. Juli 1951 Die Glaswerke Ruhr wurden am 4. August 1923 von Hugo Stinnes sen. gegründet. Das Werk stand in direkter Nachbarschaft zur Zeche Mathias Stinnes und dem Rhein-Herne-Kanal. In den 1970er Jahren wurde die Firma umbenannt in Veba-Glas AG.

Die Ruhrglasstraße, die zuvor Pettenstraße und ab 1935 Gemperwiese hieß, ist eine der Zugangsstraßen zum Gewerbegebiet Mathias Stinnes.

I. Schockenhecke 110 Flurname 31. Mai 1930 Als 1832 die Karnaper Mark geteilt wurde, erhielt der Hof des Schulzen Carnap in der Schockenhegge 41 Eichen.

Die Straße I. Schockenhecke, die zuvor Saarbrücker Straße hieß, liegt parallel zur Straße II. Schockenhecke und verbindet die Gravelottestraße mit der Straße Waldemey.

II. Schockenhecke 330 Flurname 31. Mai 1930 Als 1832 die Karnaper Mark geteilt wurde, erhielt der Hof des Schulzen Carnap in der Schockenhegge 41 Eichen.

Die Straße II. Schockenhecke, die zuvor Saarbrücker Straße hieß, verläuft an der östlichen Seite des Müllheizkraftwerks Essen-Karnap und zweigt südlich von der Arenbergstraße ab.

Sigambrerweg 290 + 60 Germanischer Stamm (Sugambrer) 20. Nov. 1937 Fälschlich Sigambrer- anstatt Sugamberweg genannt, nach dem germanischen Volksstamm, der um 8 v. Chr. von Augustus überwältigt wurde und später zu den Verbündeten der Cherusker um Arminius gehörte. Daher liegt der Sigambrerweg nahe der Thusneldastraße und des Arminiusgartens.

Der Sigambrerweg, der zuvor Leonorenstraße hieß, liegt am Karnaper Markt und zweigt von der Karnaper Straße ab.

Spakenbroich 440 Flurname 20. Nov. 1937 In der Mutterrolle von 1827 ist die Flur Spakenbroich erwähnt, in dem Franz Großfeld Land besaß. 1867 taucht die Form Speckenbroich auf.

Die Straße Spakenbroich, die zuvor Robertstraße hieß, verbindet die Karnaper- mit der Boyer Straße und kreuzt die Hattramstraße.

Spakenbroich 33, Siedlung Mathias Stinnes
Spanierwehr 200 Erinnerung an den Achtzigjährigen Krieg 5. Juni 1934 Der Spanisch-Niederländische Krieg (1568–1648) resultierte aus Aufständen der Niederländer. Im Spanischen Winter 1598/99 wurden das Stift Essen und die Abtei Werden geplündert sowie Karnap gebrandschatzt verwüstet.

Die Straße Spanierwehr, die zuvor Spichernstraße hieß, kreuzt die Gravelottestraße und verläuft parallel der Straße Berswortschanze.

Stinnesstraße 475 + 60 Mathias Stinnes (1790–1845), Industrieller um 1900 Die Stinnesstraße zweigt östlich von der Karnaper Straße ab und führt weiter nach Gelsenkirchen.
Sturmshof 620
(im Stadtteil)
Hofname 9. Juli 1915 Relativ junger Hof, entstanden nach der Teilung der Borbecker Mark. Johann Sturm kaufte von 1835 bis 1842 von verschiedenen Eigentümern die Grundstücke an und errichtete 1854 die Hofgebäude. 1876 erwarb der Bauunternehmer Carl Ketteler den Hof über eine Zwangsversteigerung. 1882 ging er erneut durch Zwangsversteigerung an den Fuhrunternehmer Wilhelm Bischoff, der ich n an seine Witwe und deren vier Kinder weitervererbte.

Die Straße Sturmshof, die zuvor Sandstraße hieß, ist eine Zufahrt auf die Gladbecker Straße als Teil der Bundesstraße 224.

Thusneldaplatz 55 (Straße)

70 × 60 (Platz)

Thusnelda, Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius 20. Nov. 1937 Der Thusneldaplatz verbindet die Thusneldastraße mit der Lohwiese. Damit ist der Platz durch die Straße Lohwiese, die Thusneldastraße und die Timpestraße eingerahmt. Der Thusneldaplatz trug zuvor den Namen Am Goetheplatz.
Thusneldastraße 610 Thusnelda, Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius 20. Nov. 1937 Die Thusneldastraße, die zuvor in Teilen die Namen Am Goetheplatz, Schillerallee und Kantstraße trug, zweigt östlich von der Karnaper Straße ab und verläuft bis zum Friedhof Karnap.
Timpestraße 405 + 205 Name eines Kottens 12. März 1903 Der ursprüngliche Name des Kottens, ein Erbleihgewinngut der Essener Fürstäbtissin, war Cüper. Die Eheleute Jörgen Großebrecht und Anna Maria Küpers erhielten 1763 einen Gewinnbrief auf Lebenszeit. Der Sohn der Nachfolger Peter Vollmer und Maria Catharina Küper, Johann Hermann Küper, löste 1832 die auf dem Kotten liegenden fiskalischen Lasten ab, so dass er uneingeschränkter Eigentümer wurde. Um 1866 wurden die Timpes Besitzer des Kottens.

Die Timpestraße verläuft parallel zur Karnaper Straße zwischen Sigambreweg und Lohwiese.

Waldemey 380 Flurname 28. Juni 1934 Die Emscher entspringt in Holzwickede in der Flur Waldemey.

Die Straße Waldmey, die zuvor Sedanstraße hieß, zweigt westlich von der Karnaper Straße ab und verläuft nördlich parallel der Emscher.

Wilhelmshavener Straße 305 Stadt Wilhelmshaven 15. Jan. 1936 Der Wilhelmshavener Oberbürgermeister hat sich für eine Benennung einer Straße in Essen eingesetzt. Man benannte aber nicht eine Straße innerhalb einer Straßengruppe deutscher Städte, sondern eine in Wassernähe, hier dem Rhein-Herne-Kanal.

Die Wilhelmshavener Straße, die zuvor Freiligrathstraße hieß, liegt am Friedhof Karnap.

Woermannstraße 210 Im- und Exportfirma C. Woermann 20. Nov. 1937 Carl Woermann war Reeder und Händler, und gründete 1885 die African. Dampfschiffahrtsdes. AG (Woermann-Linie) und 1890 die Deutsch-Ostafrika-Linie, was die Veranlassung war eine Straße am Rhein-Herne-Kanal nach ihm zu benennen.

Die Woermannstraße, die zuvor Herderstraße hieß, verläuft parallel zur Timpestraße zwischen Sigambrerweg und der Straße Güteringhof.

Liste ehemaliger Straßennamen

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Die Liste ehemaliger Straßennamen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Name von bis umbenannt in (aktuell) Herleitung Bemerkungen
Am Goetheplatz 6. Okt. 1920 20. Nov. 1937 → Thusneldaplatz
→ Thusneldastraße
Am Kirchplatz 26. März 1923 14. Nov. 1935 → Mariengarten
Am Markt vor 1903 14. Nov. 1935 → Karnaper Markt
Bahnhofstraße 17. Mai 1906 14. Nov. 1935 → Boyer Straße
Bottroper Straße vor 1903 12. Jan. 1934 → Arenbergstraße
Essen-Horster Straße vor 1905 14. Dez. 1905 → Karnaper Straße
Fichtestraße etwa 1928 20. Nov. 1937 → Burhofer Brauk
Fräserstraße vor 1903 9. Aug. 1927 → Gladbecker Straße
Freiheitstraße 26. März 1923 5. Juni 1934 → Arminiusgarten
Freiligrathstraße 6. Okt. 1920 15. Jan. 1936 → Wilhelmshavener Straße Ferdinand Freiligrath, Lyriker
Friedenstraße 6. Okt. 1920 20. Nov. 1937 → Lüderitzwiese
Friedhofsweg vor 1922 12. Jan. 1934 → Ahnewinkelstraße
Gartenstraße 12. März 1903 25. Feb. 1937 → Großfeldweg
Gelsenkirchener Straße vor 1903 14. Nov. 1935 → Lohwiese Stadt Gelsenkirchen
Gemperwiese 14. Nov. 1935 4. Juli 1951 → Ruhrglasstraße
Gerhardstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Batenbrocker Straße
Gustavstraße 12. März 1903 15. Jan. 1936 → Hattramstraße Vorname eines Gewerken Die Gustavstraße wurde mit der Hattramstraße zusammengelegt und erhielt damit deren Bezeichnung.
Heinrichstraße vor 1903 12. März 1903 → Ahnewinkelstraße
Herderstraße vor 1922 20. Nov. 1937 → Woermannstraße Johann Gottfried Herder, Theologe
Horster Straße 6. Okt. 1920 15. Jan. 1936 → Lünschermannborn
Hugostraße 12. März 1903 5. Aug. 1936 → Pastor-Fliedner-Weg
Im Emscherbruch vor 1930 12. Nov. 1962 → In der Vogelwiesche Die Straße wurde am 31. Mai 1930 in II. Schockenhecke umbenannt und 1962 schließlich in „In der Vogelwiesche“.
Kampstraße 12. März 1903 14. Nov. 1935 → Karnaper Markt
→ Thusneldastraße
Katharinenstraße 12. März 1903 12. Jan. 1934 → Heisterholz
Kerkstraße 12. März 1903 26. März 1923 → Meersternweg Kerk, niederdeutsch für Kirche
Kirchstraße 26. März 1923 14. Nov. 1935 → Meersternweg
Königstraße 14. Dez. 1905 27. Nov. 1933 → Karnaper Straße
Leonorenstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Sigambrerweg
Lessingstraße 12. Jan. 1934 → Grüteringhof Gotthold Ephraim Lessing, Dichter
Ludwig-Knickmann-Straße 14. Nov. 1935 15. Mai 1945 → Lohwiese Ludwig Knickmann, Führer eines Stoßtrupps in der NS-Zeit Umbenennung in der Zeit des Nationalsozialismus, um die symbolische Form der Machtergreifung voranzutreiben.
Marienstraße 12. März 1903 14. Nov. 1935 → Mariengarten
→ Meersternweg
Mathiasstraße 12. März 1903 5. Aug. 1936 → Kaiserswerthstraße Mathias Stinnes, Unternehmer
Metzer Straße 12. März 1903 14. Nov. 1935 → Obringer Voerde Metz, lothringische Stadt an der Mosel
Pettenstraße 12. März 1903 4. Juli 1951 → Ruhrglasstraße
Querstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Boshamerweg
Robertstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Spakenbroich Vorname eines Gewerken
Saarbrücker Straße 12. März 1903 31. Mai 1930 → I. Schockenhecke
→ II. Schockenhecke
Stadt Saarbrücken
Sandstraße 30. Apr. 1891 9. Juli 1915 → Sturmshof
Schillerallee 6. Okt. 1920 20. Nov. 1937 → Thusneldastraße
Sedanstraße 12. März 1903 28. Juni 1934 → Waldemey Schlacht von Sedan
Spichernstraße 12. März 1903 5. Juni 1934 → Spanierwehr Spicheren Erstürmung der Spicherer Höhen im Deutsch-Französischen Krieg am 6. August 1870.
Uhlandstraße 6. Okt. 1920 15. Jan. 1936 → Lünschermannborn
Viktorstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Boshamerweg
Waldstraße 12. März 1903 20. Nov. 1937 → Bräukerwald
Wörthstraße 12. März 1903 5. Juni 1934 → Berswortschanze Schlacht bei Wörth

Einzelnachweise

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  1. Sofern nicht anders angegeben, wird als Quelle benutzt: Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Hrsg.: Stadt Essen / Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1.
  2. Stadt Essen: Bevölkerungszahlen. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  3. a b c Karnap Stadtgeschichte; abgerufen am 6. Mai 2014
  4. Ehrung für Hermann Drescher - karnap.info. Abgerufen am 10. Mai 2021.