Liste der Superintendenten und Generalsuperintendenten in Hildburghausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Diese Liste verzeichnet die Personen, die seit der Reformation in Hildburghausen als Superintendenten bzw. Generalsuperintendenten amtiert haben.

In der zum ernestinischen Kurfürstentum Sachsen gehörenden Stadt Hildburghausen wurde schon in den 1520er Jahren die Reformation durchgeführt. Im Zuge des landesherrlichen Kirchenregiments wurden Superintendenten eingesetzt, die auf regionaler Ebene die Aufsicht über das Kirchen- und Schulwesen führten. Hildburghausen unterstand anfangs der Superintendentur Eisfeld. Erst 1646, während der Zugehörigkeit zum Fürstentum Sachsen-Coburg, wurde für Hildburghausen und sein Umland eine eigene Superintendentur eingerichtet. Das Amt war mit dem Pfarramt an der Laurentiuskirche (bzw. der sie ab 1785 als evangelische Stadtkirche ersetzenden Christuskirche) verbunden. Das Aufsichtsgebiet wurde als Diöcese oder Ephorie bezeichnet; erst im 20. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Kirchenkreis durch.

Nachdem Hildburghausen 1684 Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen geworden war, wurden die Superintendenten zu Generalsuperintendenten, da sie nun auch die Aufsicht über die weiteren Superintendenten im Herzogtum hatten. Mit der Eingliederung des Herzogtums in das Herzogtum Sachsen-Meiningen 1826 wurden sie wieder zu Superintendenten herabgestuft. Der erste gemeinsame Generalsuperintendent des vereinigten Herzogtums, Ludwig Nonne, residierte jedoch ebenfalls in Hildburghausen, das von 1829 bis 1848 auch der Sitz des Landeskonsistoriums war.

Bei der Gründung der Thüringer Evangelischen Kirche nach dem Ersten Weltkrieg blieb Hildburghausen Sitz eines Kirchenkreises. Das Amt des Superintendenten (bzw. Oberpfarrers zwischen 1920 und 1944) war nun nicht mehr notwendigerweise mit dem Pfarramt der Stadtkirche verbunden. 1996 wurde der Kirchenkreis Hildburghausen mit dem Kirchenkreis Eisfeld zum Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld (anfangs Kirchenkreis Eisfeld-Hildburghausen) vereinigt, der seinen Sitz weiterhin in Hildburghausen hat. Er gehört von 2009 bis zu dessen Auflösung zum Propstsprengel Meiningen-Suhl der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland; seit 2022 gehört er zum Bischofssprengel Erfurt.

Superintendenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generalsuperintendenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Superintendenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1831–1844: Friedrich Gendner, Zweiter Pfarrer an der Laurentiuskirche und Superintendent der Landdiözese (1788–1862)[11]
  • 1844–1858: Carl Gottlieb Hermann (1793–1858)[12]
  • 1858–1876: Ernst Balthasar Wölfing (1806–1876)[13]
  • 1877–1885: Friedrich Geldner († 1890)
  • 1885–1901: Albert Sauerteig
  • 1901–1920: Rudolf Armin Human (1843–1923)[14]
  • 1920–1928: Karl Michael (1867–1938)[15]
  • 1928–1945: Otto Hoffmann (1881–1941)[16]
  • 1946–?: Ernst Köhler (1899–1970)[17]
  • 1950–1969: Rudolf Karl Ludwig Schumann
  • 1970–1984: Hans-Dietrich Bettmann
  • 1985–2005: Hanspeter Wulff-Woesten
  • 2005–2013: Michael Kühne
  • 2014–2021: E. F. Johannes Haak
  • seit 2021: Hartwig Dede (amtierend)
  • Thüringer Pfarrerbuch Bd. 7: Sachsen-Meiningen. Hrsg. von der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2017 (pdf), S. 51.
  • Geistliche auf der Website www.dunkelgraefinhbn.de (Amtslisten)
  • Superintendentur auf der Website des Kirchenkreises Hildburghausen-Eisfeld

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. GND
  2. CERL Thesaurus
  3. Kurzbiografie auf der Website www.schildburghausen.de.
  4. GND
  5. CERL Thesaurus.
  6. GND.
  7. [1]; Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon Bd. 2, Sp. 543.
  8. GND¸ Kurzbiografie auf der Website der Franckeschen Stiftungen.
  9. Deutsche Biographie.
  10. Deutsche Biographie.
  11. Wiener Kongress bis Reichsgründung auf der Website www.dunkelgraefinhbn.de.
  12. Wiener Kongress bis Reichsgründung auf der Website www.dunkelgraefinhbn.de.
  13. Kurzbiografie seines Sohnes Max Wölfing auf der Website www.schildburghausen.de.
  14. Kurzbiografie auf der Website www.schildburghausen.de.
  15. Johannes Ziegner: Die Oberpfarrer der Kirchenkreise in der Thüringer evangelischen Kirche 1919–1933. Diplomarbeit Martin-Luther-Universität Halle, 1980 (PDF-Datei), S. 62.
  16. Johannes Ziegner: Die Oberpfarrer der Kirchenkreise in der Thüringer evangelischen Kirche 1919–1933. Diplomarbeit Martin-Luther-Universität Halle, 1980 (PDF-Datei), S. 52.
  17. Als Superintendent genannt in Besetzung und Besatzungszone auf der Website www.dunkelgraefinhbn.de. In den Amtslisten taucht er nicht auf, nur 1930–1949 als Pfarrer in Hildburghausen‐Wallrabs (Friedrich Meinhof: Thüringer Pfarrerbuch Band 10: Thüringer evangelische Kirche 1921–1948 und Evangelisch‐Lutherische Kirche in Thüringen 1948–2008. Entwurf. Heilbad Heiligenstadt 2015, S. 100). Zur Person vgl. auch Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-55761-7, S. 141.