Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neudörfl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neudörfl enthält die 7 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Neudörfl.[1]

Karte
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neudörfl (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Neudörfl (Q1328574) auf Wikidata).
Legende:  mit Bild (grün);  Bild fehlt (rot);  kein Bild möglich (schwarz);  ehemalige (heller)
Foto   Denkmal Standort Beschreibung
Datei hochladen Flur-/Wegkapelle hl. Johannes Nepomuk
HERIS-ID: 22631
Objekt-ID: 18965
bei Hauptstraße 171
Standort
KG: Neudörfl
Johannes-Nepomuk-Kapelle. Laut Inschrift erbaut 1745.[Anm. 1] 1960 bei der Regulierung der Bundesstraße abgetragen, 1969 am jetzigen Platz wiederaufgestellt und am 8. Juni 1969 geweiht.[2]

Der hochbarocke Bau über fast quadratischem Grundriss hat eine von ionischen Pilastern flankierte Fassade, in der ein korbbogiges Portal unter einem ziegelgedeckten, in der Mitte zum Spitz geschweiften Gesims sitzt, in dessen Aufsatz sich eine Polsterkartusche mit dem Rest einer Inschrift befindet. Fünfzackige Sterne bekrönen auf den seitlichen Anläufen mit Voluten und dem Schweifgiebel fünf Postamente. Die Seitenwände weisen blinde Nischen auf; das Satteldach ist ziegelgedeckt. Jenseits des barocken Klostergitters steht innen auf einer bauchigen Steinmensa ein Podest mit einem Moldausturz-Relief, darauf die überlebensgroße polychromierte Sandsteinstatue des Heiligen, seitlich flankiert von Putti, die einen Lorbeerkranz bzw. einen Palmenzweig tragen.[2]

Datei hochladen Landespflegeanstalt und Rehabilitationszentrum
HERIS-ID: 29054
Objekt-ID: 25683
Hauptstraße 150
Standort
KG: Neudörfl
Im 19. Jahrhundert hatte der größte Weinhändler Westungarns, Aron Wolf, hier seine Weinhandlung. Das Gebäude barg riesige Kellerräume. 1910 wurde Wolf in einen Weinskandal verwickelt, sein Wein aus diesem und auch aus den angemieteten Kellern wurde in den Dorfbach geschüttet. Wolf selbst verkraftete diesen Skandal nicht und nahm sich das Leben.[3] 1928 übernahm die burgenländische Landesregierung die Ruinen der Weinkellerei, ließ sie nach Plänen von Architekt Gausse[4][Anm. 2] zu einem Alters- und Siechenheim um- und ausbauen. Die Institution wurde am 28. Juni 1930, eine Woche nach baulicher Fertigstellung,[4] durch Bundespräsident Wilhelm Miklas eröffnet[5] und trägt heute die Bezeichnung Landespflegeanstalt mit Rehabilitationsheim.

Der längsgestreckte zweigeschoßige Bau mit Satteldach geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Das Bauwerk ist gekennzeichnet durch seine elfachsige Straßenfront mit Rundbogenportal; historistischer Dekor wurde fast gänzlich entfernt. U-förmige Anlage hinter dem Verwaltungsgebäude: Der zweigeschoßige Bau ist durch Risalite und Giebel streng symmetrisch und kleinteilig gegliedert, die Erdgeschoßzone durch farbigen Rieselputz über Natursteinsockel sowie teilweise durch Blendarkaden vom weiß gefärbelten Obergeschoß abgesetzt und als Sockelzone interpretiert. Zackenbandfriese sind im Art-déco-Stil gehalten.[6]

Datei hochladen Ehem. Esterhazysches Kastell
HERIS-ID: 33156
Objekt-ID: 30489
Hauptstraße 154
Standort
KG: Neudörfl
„Hofleithamühl“. 1650 von Graf Nikolaus Esterházy de Galantha begonnenes, Mühle und Wirtshaus vorsehendes, im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erweitertes Kastell: ein zweigeschoßiger Bau mit zwei Flügeln, dessen dreizehnachsige Hauptfront von einem mit geschweiftem Rundgiebel und fürstlich Esterházyschem Wappen gekrönten Portal erschlossen wird.[7]

Die Mühle befand sich an der Nordseite des Hauptgebäudes, im langen Südtrakt unten das Wirtshaus, oben die fürstlichen Zimmer mit einer großen Küche. 1714 erbaute der Mattersdorfer Jude Simon Lazarus auf seine Kosten ein Bräuhaus. 1740 und 1741 wurde das Hauptgebäude umgebaut und erhielt damals die noch heute bestehende Form. 1740: „Das Leytha Wirthshaus der Erste Stock“, die oberen und unteren Zimmer, die Mühle wurde erneuert und das Sagmüllerhäusel neu erbaut. 1767 entstand unter Leitung des fürstlichen Hofzimmermeisters aus Eisenstadt, Matthias Mathes, ein zweigeschoßiges Badehaus mit sechs Badstuben und sieben Zimmern. Nach dem Erdbeben vom 27. Februar 1768 erhielt ein Eisenstädter Maurermeister den Auftrag für die Neuaufrichtung von vier Kaminen auf dem Wirtshaus. Die Mühle war bis 1927 in Betrieb, das Wirtshaus bis ca. 1942. Nach 1971 wurde das Gebäude als Privatwohnhaus innen restauriert, 1974 die Fassade wiederhergestellt und 1976 das Dach mit Eternit gedeckt. 1982 kam das Kastell an die Caritas.[8]

Datei hochladen Kriegerdenkmal
HERIS-ID: 22634
Objekt-ID: 18968
bei Kirchenplatz 5
Standort
KG: Neudörfl
Quaderförmiges Kalksteinmonument mit pyramidenförmig abgetrepptem Deckstein auf roh behauenem Sockel. Auf weißer Marmortafel Inschrift mit Einweihungsdatum 4. Juli 1920. Darüber Relieftafel aus Bronze: Gefallener Krieger mit Engel, bez. F. Meixner 1919.[9]

Datei hochladen
Kath. Pfarrkirche Mariä Geburt
HERIS-ID: 22628
Objekt-ID: 18961
Kirchenplatz 5
Standort
KG: Neudörfl
Ehemals Pfarrkirche Heiliger Nikolaus. Die Pfarre entstand um 1670. – Die Kirche wurde 1669 erbaut und nach ihrer Zerstörung 1683 vergrößert: Turmbau, Erweiterung und Weihe 1783. Renovierungen erfolgten im 19. Jahrhundert. 1952 wurde die wertvolle barocke Einrichtung entfernt, 1974 wurde der Bau restauriert.[10]

Baubeschreibung: großer Barockbau, gleich breite Polygonalapsis mit zwei Strebepfeilern. An die westliche Schiffwand angebauter dreigeschoßiger Turm mit steinernem Pyramidenhelm; über dem Portal Nische mit barocker Holzfigur des heiligen Nikolaus. Nordfassade mit geschweiftem Giebel. Anbauten am vierten Joch: Sakristei und Kapelle mit halbrunder Apsis. Vier Joche unter Kreuzgratgewölben zwischen Gurten auf flachen Pilastern. Dreiachsige Empore mit geschweifter Brüstung. In der Kapelle Kreuzgratgewölbe. Ölbild, am Durchgang zur Seitenkapelle, ehemaliges Wallfahrtsbild, mit Inschrift Dises Frauen-Bild ist Anno 1683 in dißen Löbl. Gotteshaus mitten in der feuersbrunst als sie von den Türcken abgebrent worden unverletzt gebliben.[10]

Datei hochladen Pest-/Dreifaltigkeitssäule
HERIS-ID: 22635
Objekt-ID: 18969
Matthias-Kollwentz-Straße 70, hinter
Standort
KG: Neudörfl
Eine Weinlaubsäule mit stilisiertem korinthischem Kapitell auf quadratischem Sockel,[2] darauf Gnadenstuhlgruppe mit Gnadenstuhl,[10] errichtet nach den Pestjahren 1710–1714 über einer ehemaligen Pestgrube.[11] 1779 mit einer Messstiftung versehen,[2] verbunden mit der Verpflichtung, für den Verstorbenen regelmäßig Messen zu lesen.
Datei hochladen Bildstock, Santer-, Marien- oder Wetterkreuz
HERIS-ID: 22632
Objekt-ID: 18966

Standort
KG: Neudörfl
1651 gestiftet vom Fleischhacker Sauter („SAVTER“), der auf der Straße zwischen Ödenburg und Wiener Neustadt überfallen worden war. Die Straßenräuber hatten ihm sein Leben gelassen, und aus Dankbarkeit widmeten er und seine Frau Ehlisabet den Gedenkstein.[12][13]

Nach schwerer Beschädigung restauriert. Der gedrungene, an allen vier Seiten mit vertieften Feldern versehene Steinpfeiler ist zwischen breit ausladender, profilierter Plinthe und Deckplatte eingespannt; letztere kragt noch weiter vor und trägt einen geschweiften Aufsatz mit Kugel. Über dem Rollwerkrahmen der Inschrift sitzt das Relief eines Cherubkopfes, im Quaderaufsatz ein Kreuzigungsrelief.[2]

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten OSM • WikiMap (unten im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G, GNR … Grundstücksnummernadresse
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Neudörfl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Burgenland – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. a b c d e Schmeller-Kitt: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg, S. 393.
  3. Kulturpfad (…) Historisches (…) Weinkellerei Wolf – Landespflegeanstalt und Rehabilitationszentrum. In: neudoerfl.gv.at, abgerufen am 11. September 2011.
  4. a b Ein Heim für Alte und Sieche. In: Burgenländische Freiheit. X. Jahrgang, Nr. 25/1930, ZDB-ID 2588385-9, S. 1 f. (Online bei BF).
  5. Ein Ehrentag für das Burgenland. Die feierliche Eröffnung des Alters- und Siechenheimes in Neudörfl. In: Burgenländische Freiheit. X. Jahrgang, Nr. 26/1930, S. 1 ff. (Online bei BF).
  6. Schmeller-Kitt: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg, S. 401.
  7. Schmeller-Kitt: Burgenland, S. 205 f. sowie
    Neudörfl, ehemaliges Esterházy-Kastell „Hofleithamühl“. (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bda.at In: bundesdenkmalamt.at, März 2007, abgerufen am 31. August 2011.
  8. Schmeller-Kitt: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg, S. 395 f.
  9. Schmeller-Kitt: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg, S. 403.
  10. a b c Schmeller-Kitt: Burgenland, S. 205.
  11. Radel: 350 Jahre Neudörfl, S. 52 f.
  12. Radel: 350 Jahre Neudörfl, S. 45.
  13. Kulturpfad - 2) Kulturdenkmäler. www.neudoerfl.gv.at, abgerufen am 10. März 2012.
  14. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
  1. Auch wird bisweilen 1753 genannt. In jenem Jahr soll Georg Grill, Pächter des Gasthauses in der Leithamühle, die Kapelle gestiftet haben. Das Bauwerk sollte an die Pestjahre 1710–1714 erinnern, während der die Brücke über die Leitha der einzige offene Grenzübergang zwischen Ungarn und Österreich war und in deren Nähe sich ein Schnellgalgen befand, mit dem Personen hingerichtet wurden, die gegen die pestbezogenen Hygienebestimmungen entsprechend schwer verstoßen hatten. – Radel: 350 Jahre Neudörfl, S. 53.
  2. Auch: Regierungsbauoberkommissär Ing. Gause. In: Eröffnung der „Joseph Haydn“-Landesjugendherberge. In: Burgenländische Freiheit. XIII. Jahrgang, Nr. 17/1933, S. 5, bf-archiv.at. – Auch: B. Gaus in: Schmeller-Kitt: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg, S. 401.
  3. Ohne ISBN. Kein Bibliotheksstück nachweisbar.