Liste von Beginenkonventen
Die Liste der Beginenkonvente enthält ehemalige Beginengemeinschaften in Europa.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Beginenhäuser gab es in Flandern, Nordfrankreich und im Rheinland. Im heutigen Deutschland sind etwa 1000 Beginenkonvente in über 670 Orten bekannt.[1] Es gab Beginenbewegungen auch in den Niederlanden, Italien, Spanien und Schweden, einzelne Konvente sind aus England, Ungarn, Böhmen und dem Baltikum bekannt.[2][3]
Erhaltene Beginenhöfe und - häuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Belgien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Flandern sind 26 Beginenhöfe erhalten, von denen 14 zum UNESCO-Welterbe gehören.
- Beginenhof Aarschot
- Beginenhof Antwerpen
- Beginenhof Brügge, WE
- Beginenhof Dendermonde, WE
- Beginenhof Diest, WE
- Großer Beginenhof Sint-Amandsberg, Gent, WE
- Kleiner Beginenhof ter Hoye, Gent, WE
- Alter Beginenhof Gent
- Beginenhof Hasselt
- Beginenhof Hoogstraten in Antwerpen, WE
- Beginenhof Kortrijk, WE
- Beginenhof Lier, WE
- Großer Beginenhof Löwen, WE
- Großer Beginenhof Mecheln, WE
- Beginenhof Oudenaarde
- Beginenhof Sint-Truiden, WE
- Beginenhof Tienen, WE
- Beginenhof Tongern, WE
- Beginenhof Turnhout, WE
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland sind einige mittelalterliche Beginenhäuser erhalten. Diese Aufzählung ist weitgehend vollständig.
- Baden-Württemberg
- Beginen-Klösterle, Buchen
- Klösterle, Bad Cannstatt, um 1464 erbaut, wahrscheinlich mit Beginenkonvent, mit Hauskapelle, einmalig in einem erhaltenen Beginenhaus
- Beginenhaus Cannstatt, Brählesgasse 12, erbaut im 16. Jahrhundert, möglicherweise noch von Beginen bewohnt
- Beginenhaus Owen
- Beginenhaus Nürtingen
- Nonnenhaus Tübingen
- Beginenhaus Bad Urach
- Bayern
- Hessen
- Schleswig-Holstein
- Aegidienhof Lübeck, 1301 erbaut, später überbaut
- Kranenkonvent Lübeck
- Attendorn-Konvent Lübeck, Glockengießergasse
In einigen erhaltenen Beginenhäusern seit dem 16. Jahrhundert lebten neuzeitliche Schwesterngemeinschaften, die zwar aus Beginenkonventen hervorgegangen waren, aber wahrscheinlich nicht mehr als solche lebten (Seelhaus Ulm, St. Spiritus Havelberg, Beginenhaus Wittstock). Bei noch späteren Bauten wurden historische Bezeichnungen von Vorgängergebäuden übernommen, ohne dass diese noch als solche genutzt wurden (Stralsund).
Frankreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Nordfrankreich sind ein mittelalterlicher Beginenhof, sowie mindestens zwei Beginenhäuser erhalten
- Béguinage St. Vaast et St. Nicholas in Cambrai, Beginenhof
- Béguinage Notre-Dame, Cambrai, Beginenhaus
- Béguinage des Cantuaires de Maubeuge, Beginenhaus, erbaut im 17. Jahrhundert, danach umgebaut
Niederlande
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Niederlanden sind drei Beginenhöfe erhalten
- Beginenhof Amsterdam
- Beginenhof Breda
- Begijnhofkapel Brielle
- Begijnhofkapel Grave
- Beginenhof Delft
Historische Beginenkonvente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im heutigen Deutschland sind bisher etwa 1000 Beginenkonvente in über 670 Orten bekannt. Für einige Gebiete gibt es spezielle Listen.
- Baden-Württemberg
Siehe bestehende Beginenhäuser
- Beginenhaus bei St. Wolfgang, Heilbronn
- Bayern
- Beginenhaus Kempten
- Beginen bei der Bergkirche Hohenfeld
- Beginen bei der Heilig-Grab-Kirche, Kitzingen
- Beginen auf dem Kirchberg, Volkach
- Brandenburg und Berlin
- Bremen
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Beginenhaus Deilinghofen
- Beginenkonvent Dortmund
- Beginen in Belgern
- Beginenberg Kalkarer. Kalkar
- Beginenberg. Kranenburg bei Kleve[4]
- Schwesternhaus Mariengarten in Wesel
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Konvent St. Verena Zürich
Nordeuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In England ist ein Konvent in Norwich bekannt.
Auch in Dänemark und Schweden gab es Beginen, teilweise im Zusammenhang mit Birgittenklöstern.
Südeuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Italien gab es zahlreiche Frauenkonvente und einzelne Frauen, die ein Leben wie die mitteleuropäischen Beginen führten.[5] Diese wurden je nach Region als Humiliaten in Norditalien/Lombardei, Bizzoche oder Pinzochere in Umbrien/Florenz, beghini, reclusi und ähnlich bezeichnet.
Auch in Spanien gab es Beginenkonvente.
Ostmitteleuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ordensland Preußen, dem Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum, sind Beginenkonvente in Riga und Reval (Tallinn) im heutigen Lettland und Estland bezeugt.
Im Königreich Polen sind mehrere Beginenkonvente bekannt, unter anderem in der damaligen Hauptstadt Krakau.[6][7] In Böhmen gab es Beginen in Prag, in Mähren in Brno (Brünn), Jihlava, Hradec Kralové und Olomouc (Olmütz, dort domus animarum = Seelhaus).[8] Im Königreich Ungarn sind Beginen in der Nähe der Königsburg in Buda erwähnt worden.
Sehr wahrscheinlich gab es noch mehr Beginenkonvente in den größeren Städten Ostmitteleuropas, über die aber keine Informationen erhalten sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank-Michael Reichstein: Das Beginenwesen in Deutschland. Studien und Katalog. 2. Auflage. Dr. Köster, Berlin, 2017, mit Katalog
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichstein, S. 202–395, Katalog
- ↑ Reichstein, S. 53f., kurz
- ↑ Historical Beguinages Beguines (englisch)
- ↑ Reichstein, S. 299f.
- ↑ Romano Guarnieri mit grundlegendem Text; auch Mario Sensi: Mulieres in Ecclesia. Storie di monache e bizzoche [Frauen in der Kirche. Die Geschichte der Nonnen und Bizzochen]. 2010 Kurzinformationen (italienisch)
- ↑ Ogórek M.: Beginki i waldensi na Śląsku i Morawach do końca XIV wieku [Beginen und Waldenser in Schlesien und Mähren bis zum Ende des 14. Jahrhunderts], Racibórz, 2012, ISBN 978-83-62608-28-7
- ↑ Wyrozumski, Jerzy: Beginki i begardzi w Polsce [Beginen und Begarden in Polen]., in Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Jagiellońskiego Pracowni Historycznej, 35, 1971, S. 8–22; auch Lapis: Beginki w Poksce w XII–XVI wieku
- ↑ Antonín Michaela Malaníkova: Bohemian and Moravian Beguine Communities in the Middle Ages [Böhmische und mährische Beginenkonvente im Mittelalter], in Czech and Slovak Journal of Humanities. Historica. 2016/2. s. 43–52 Text, mit neuestem Forschungsstand