Lithoklast
Ein Lithoklast (griechisch klastós, zerbrechen; klãn, brechen)[1] oder mehrere Lithoklasten sind Bruchstücke von bereits verfestigtem Gestein, die durch verschiedene Prozesse wiederaufgearbeitet wurden. Man unterscheidet zwischen Intraklasten und Extraklasten.[2] Gesteine, die Lithoklasten enthalten, werden allgemein als Lithoklastkalke bezeichnet.[3] Ein Lithoklast ist zudem ein nicht oder kaum gerundetes Gesteinsbruchstück.[4]
Außerdem gibt es auch noch andere Bezeichnungen für Lithoklasten in der Petrographie, z. B. die plutonitische Lithoklasten (PL), vulkanische Lithoklasten (Lv), sedimentäre Lithoklasten (Ls), leicht metamorphe Lithoklasten (Llm) und stark metamorphe Lithoklasten (Lhm).[5]
Intraklasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Intraklasten sind Resedimente, die innerhalb des Ablagerungsraums durch Strömung, Brandung oder Organismentätigkeit aufgearbeitet und umgelagert werden. Intraklasten stammen aus demselben Ablagerungsraum und entstehen durch zahlreiche Faktoren, wie z. B. Wellen und Sturmfluten (Tempestite). Weitere Einflussfaktoren sind die Organismentätigkeit im Sediment (Pseudo-Intraklasten) und auf dessen Oberfläche (Plastiklasten), die frühdiagenetische Volumenveränderungen (Autoklasten, Proto-Intraklasten), entstanden durch submarine Sedimententwässerungen oder Auslaugungen evaporitischer Zwischenschichten, die Austrocknung von Schlammablagerungen (Schlammscherben) und lokaler Gleitungen eines gering verfestigten Sediments.[2]
Extraklasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Extraklasten hingegen werden von außerhalb in den Ablagerungsraum eingebracht. Sie unterscheiden sich durch abgeschnittene Komponenten an den Rändern und eine andere diagenetische Geschichte als das umgebende Sedimentgestein. Ein besonderes Beispiel für Extraklasten sind die sogenannten Black Pebbles. Diese auffällig schwarz gefärbten Extraklasten enthalten organische Substanzen, die poröse Carbonate infiltriert haben, wie sie beispielsweise in Mangrovengebieten vorkommen. Durch Umlagerung gelangen diese Gerölle in angrenzende marine Bereiche oder in Süßwassertümpel.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lithoklast – Definition und Synonyme von Lithoklast im Wörterbuch Deutsch. Abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ a b c Lithoklasten. Copyright 2000 Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Dr. Dorothee Mertmann: Weitere Partikel. Freie Universität Berlin, 2. Juli 2004, abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Lithoklast | LGRBwissen. Baden-Württemberg Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Hannelore Krawinkel, Hartmut Seyfried: Die klastischen Sedimente der karbonen Hochwipfel- und Auernig-Formation der Ostkarawanken (Österreich/Slowenien) Titelblatt Sedimentologie, Geochemie und Provenanz. Fakultät Geo- und Biowissenschaften der Universität Stuttgart, S. 38, abgerufen am 11. September 2024 (deutsch, englisch).