Elizabeth Robertson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Liz Robertson)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Elizabeth Robertson, 2011

Elizabeth „Liz“ Jane Robertson (* 3. Juli 1957[1] im Vereinigten Königreich) ist eine britische Genetikerin und Entwicklungsbiologin.

Elizabeth Robertson wuchs zum Teil im Dschungel von Nigeria auf, wo ihr Vater in einer internationalen Forschungsstation arbeitete. Als Elizabeth acht Jahre alt war, kehrte die Familie nach Oxford zurück, wo sie weiter dem Vater bei dessen Experimenten mit Gelelektrophorese zusehen konnte.

Robertson erwarb einen Bachelor und einen Master an der University of Oxford und einen Ph.D. in Genetik bei dem späteren Nobelpreisträger Martin Evans an der University of Cambridge, wo sie auch als Postdoktorandin arbeitete.

Ihre erste Professur (Assistant Professor, dann Associate Professor) für Genetik und Entwicklungsbiologie führte Robertson an die Columbia University in New York City. Anschließend war sie ab 1992 zwölf Jahre lang Professorin für Molekular- und Zellbiologie an der Harvard University in Boston, Massachusetts, bevor sie auf die Professur für Entwicklungsbiologie an die University of Oxford wechselte.

Gemeinsam mit dem Studenten Allan Bradley konnte Robertson embryonale Stammzellen (ES) in frühe Embryonen einschleusen und zeigen, dass diese chimären Tiere Keimzellen (Gameten, also Spermien oder Eizellen) aus der Nachkommenschaft der embryonalen Stammzelle enthalten. Tiere, die aus der Vereinigung dieser Gameten entstanden, trugen dann nur noch genetisches Material der ES. Da sich ES in Zellkultur relativ leicht genetisch manipulieren lassen, können mit dieser Technik Tiere erschaffen werden, die annähernd jedes gewünschte Gen in sich tragen. 1986 gelang die Erzeugung chimärer Mäuse, 1989 die Erzeugung fortpflanzungsfähiger Tiere, die eine gewünschte Mutation in sich trugen. In der Folge wurden weltweit ungezählte „Design“-Tiere geschaffen, zum Beispiel um bestimmte Erkrankungen des Menschen zu simulieren.

Robertsons Arbeitsgruppe untersucht heute an der Genetik des Modellorganismus der Maus Zell-Interaktionen der Säugetier-Entwicklung und Immunerkennung. Durch gezielte Manipulationen an embryonalen Stammzellen werden bedingte Mutationen, Knock-in-Allele, Zellmarkierungen und Manipulationen an der Expression von Signalmolekülen unter physiologischen Bedingungen ausgeführt. Aktuelle Forschungsgebiete (Stand 2014) sind: Signalwege des TGF-β bei der Ausrichtung der frühen embryonalen Körperachse und bei der Organogenese, Kontrolle der Transkription bei der Entstehung des Mesoderm und der Differenzierung des Entoderm, embryonale Kontrolle der Zellentwicklung durch den Zinkfingerprotein-Transkriptionsfaktor Blimp1 und Beziehungen zwischen Teilketten von Chaperonen und dem Haupthistokompatibilitätskomplex.

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b ACADEMIA EUROPAEA: NEW MEMBERS ELECTED AT PARIS WHO HAVE ACCEPTED MEMBERSHIP AS OF 8 March 2012 - ORDINARY AND FOREIGN. (PDF) In: ae-info.org. Academia Europaea, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  2. EMBO Membership Pocket Guide 2012. (PDF) In: www.embo.org. European Molecular Biology Organisation, abgerufen am 21. Dezember 2014.
  3. Fellows of the Royal Society. In: royalsociety.org. Royal Society, abgerufen am 19. Dezember 2014.
  4. Pearl Meister Greengard Prize – Recipients. In: greengardprize.rockefeller.edu. Rockefeller University, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2017; abgerufen am 19. Dezember 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/greengardprize.rockefeller.edu
  5. Anne Blank: Elizabeth Robertson Awarded Edwin G. Conklin Medal. (PDF; 24 kB) In: www.sdbonline.org. Society for Developmental Biology, abgerufen am 21. Dezember 2014.
  6. Academy of Europe: Robertson Elizabeth. In: www.ae-info.org. Academia Europaea, abgerufen am 19. Dezember 2014.