Lockheed AH-56
Lockheed AH-56 Cheyenne | |
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AH-56 beim Start – mit allen drei Rotoren in Aktion | |
Typ | Experimenteller Kampfflugschrauber |
Entwurfsland | |
Hersteller | Lockheed Corporation |
Erstflug | 21. September 1967 |
Indienststellung | nicht in Dienst gestellt |
Produktionszeit | Vorserie 1967 bis 1969 |
Stückzahl | 10[1] |
Der Lockheed AH-56 Cheyenne war ein experimenteller Kampfhubschrauber und Flugschrauber der United States Army.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde Mitte der 1960er-Jahre als Antwort Lockheeds auf die Ausschreibung für das Advanced Aerial Fire Support System entwickelt.
Die Ausschreibung der US-Armee forderte einen Hubschrauber, der auch unter ungünstigen Wetterbedingungen bei Tag und Nacht fliegen konnte. Weiterhin sollte er zu Hochgeschwindigkeits-Sturzflügen fähig sein und aus diesen heraus das Ziel mit ungelenkten Raketen und der 30-mm-Bordkanone angreifen. Um die geforderten hohen Geschwindigkeiten zu erreichen, wurde der Cheyenne mit einem zusätzlichen Druckpropeller am Heck ausgerüstet, rechtwinklig zum Heckrotor. Zudem dienten die Stummel-Tragflächen nicht nur als Waffenträger, sondern trugen auch zum Auftrieb bei. Damit entsprach der AH-56 dem Konstruktionsprinzip eines Kombinationsflugschraubers.
Die Besatzung bestand aus dem Piloten und dem vor ihm sitzenden Bordschützen, der die Waffen bediente. Als Besonderheit drehte sich der Sitz des Schützen mit dem unter dem Rumpf befindlichen Turm, so dass er immer in die Schussrichtung der Bordkanone blickte.
Der Erstflug dieser Maschine fand als Lockheed AH-56A Cheyenne am 21. September 1967 statt. Meinungsverschiedenheiten zwischen der US-Armee und US-Luftwaffe, stark steigende Kosten aufgrund der Komplexität und die Bedrohung durch Strela-Luftabwehrraketen (NATO-Codename: SA-7 Grail), die genau in den Sturzflug des angreifenden Hubschraubers gefeuert werden konnten und ihn dadurch verwundbar machten, führten Anfang der 1970er-Jahre zum Ende des Projektes. Zwischenzeitlich hatte die US-Armee bereits eine Anzahl AH-1 Cobra nach Vietnam gebracht, was eine weitere Fortführung des Projekts überflüssig machte. Eine schon bestehende Bestellung über 375 Maschinen wurde storniert.
Die US-Armee veränderte ihre Anforderungen an einen Kampfhubschrauber, was zur Entwicklung des AH-64 Apache führte. Die US-Luftwaffe betrieb ein eigenes Programm namens Attack Experimental weiter, das später zur A-10 Thunderbolt II führte.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 2 |
Rotordurchmesser | 15,62 m |
Länge über alles | 18,31 m |
Höhe | 4,18 m |
Rüstmasse | 5.320 kg |
Leermasse | 5.540 kg |
Startmasse | 13.600 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 393 km/h |
max. Steigleistung | 6,55 m/s |
Dienstgipfelhöhe | 6.100 m |
Schwebeflughöhe ohne Bodeneffekt |
7.925 m |
Reichweite | 1.970 km |
Triebwerk | eine General Electric T64-GE-16-Turbine mit 2.929 kW (3.925 Wellen-PS) |
Bewaffnung |
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Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bryan R. Swopes: Lockheed AH-56A Cheyenne. In: This Day in Aviation. 2022, abgerufen am 12. März 2023 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Francis Allen: Lockheed’s deadly dragonfly – the story of the AH-56A Cheyenne. In: Air Enthusiast, Issue 108, 2003, S. 11