Lothringer Erzbergwerke
Die Lothringer Erzbergwerke liegen in Lothringen in den französischen Départements Moselle, Meurthe-et-Moselle und Meuse. Sie befinden sich in der Region Grand Est in Frankreich an der Grenze zu Belgien, Luxemburg und dem Saarland. Die Erzbergwerke wurden betrieben vom 14. Jahrhundert bis 1997. Erhalten sind Museen in ehemaligen Bergwerken. Daneben gab es früher auch Lothringer Kohlebergwerke.
Geographie und Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erzschichten erstrecken sich über mehr als 100 km von Nord nach Süd, von Longwy bis Pont-Saint-Vincent südlich von Nancy. Die Ost-West Ausbreitung beträgt ungefähr 30 km. Im Osten, im Departement Moselle, tritt das Erz zutage, nach Westen zu liegen die Erzschichten immer tiefer. Entsprechend wurde der Abbau im Osten im Tagebau, nach Westen zu durch Galerien in die Berghänge der Mosel und ihrer Nebenflüsse und schließlich mit Schachtanlagen bis zu 250 m Tiefe im Westen durchgeführt. Das Erz wird als Minette bezeichnet, weil es sehr wenig Eisen enthält. Zudem hat es einen hohen Phosphorgehalt, was die Verhüttung erschwert. Erst mit dem Thomas-Verfahren war eine industrielle Verhüttung möglich.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 14. Jahrhundert errichteten die Mönche von der Abtei Orval in Belgien den ersten Hochofen in Buré bei Allondrelle-la-Malmaison, ca. 15 km westlich von Logwy. Das Erz stammte aus den Minen von Saint-Pancré.[2] 1834 wurden in 80 Minen mehr als 35.000 Bergleute beschäftigt.[3] In den 1970er Jahren wurde der Höhepunkt der Förderung mit 70 Mio. t erreicht. Insgesamt gab es 252 Abbaukonzessionen. Im Sektor Thionville Longwy wurde die letzte lothringische Mine, Terres Rouges (Rote Erde, wegen der Farbe der Eisenerze), 1997 geschlossen.[4]
Überreste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Abbau hat schwere Schäden im Wasserhaushalt der betroffenen Regionen verursacht. Mit dem Ende des Bergbaus hat man begonnen, die Schäden zu beheben.[5]
Heute bezeugen noch zwei Bergbaumuseen die Geschichte dieses Industriezweigs in Lothringen. Diese befinden sich in Neufchef (1820–1970) und Aumetz (1903–1983).[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Berliner, August Piitter (Hrsg.): Die Lothringer Eisenerze und ihre Bedeutung in Krieg und Frieden, in: Die Naturwissenschaften, Heft 35 August 1917
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Annales de Géographie 1968, Roger Biard: Les mines de fer de Lorraine. Une richesse nationale en péril (französisch)
- Écomusée mine de fer de lorraine aumetz - neufchef (Museum der Lothringer Eisenerzgruben) (französisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christiane Parisot, Jean-François Schmit: Le Fer : Mémoire et Reconversion Universität Nany Metz 1994. Abgerufen am 21. Januar 2022
- ↑ Patrimoine Industriel, Souterrain et Architectural Nicolas Dudot, 2022. Abgerufen am 21. Januar 2022
- ↑ Christiane Parisot, Jean-François Schmit: Le Fer : Mémoire et Reconversion Universität Nany Metz 1994. Abgerufen am 21. Januar 2022
- ↑ Patrimoine Industriel Minier en France Le Bassin Ferrifère Lorrain Sébastien Berrut , 2020. Abgerufen am 21. Januar 2022
- ↑ Les Annales des Mines (Archiv der Minen in Frankreich), Bruno Verlon: les impacts physiques : l’eau, Juli 1998. Abgerufen am 21. Januar 2022
- ↑ Écomusée mine de fer de lorraine aumetz - neufchef (Museum der Lothringer Eisenerzgruben). Abgerufen am 21. Januar 2022