Louise Elisabeth Bachofen-Burckhardt
Louise Elisabeth Bachofen-Burckhardt (* 8. Oktober 1845; † 21. Februar 1920)[1] war die Ehegattin von Johann Jakob Bachofen. Sie war überdies hinaus bekannt wegen ihrer philanthropischen Tätigkeiten, insbesondere für ihre Kunstsammlung, welche dem Schweizer Kunstmuseum Basel zugutekam.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1845 kommt Louise Elisabeth Burckhardt als Tochter des Ehepaars Gustav Burckhardt und Louise Wick in Basel zur Welt; die Familie war dem Milieu des Basler Daig, also der bürgerlichen Oberschicht, zugehörig. Der Familiensitz lag am Ackermannshof.[2] Louise galt als sehr musikalisch und hatte zeitlebens eine Vorliebe für Kunst.[2] Im Alter von 25 Jahren heiratete sie Johann Jakob Bachofen, welcher zu dem Zeitpunkt 30 Jahre älter war.[2]
Ihr testamentarischer Wunsch war es, dass nach ihrem Tode keine Nachrufe erscheinen sollten.[2] Sie wollte ihr Werk dem Andenken an ihren Mann widmen und ihrer „geliebten Vaterstadt noch manch' schoenes Stück“[3] (gemeint waren die Kunstwerke)[4] hinterlassen.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Tod ihres Ehemannes widmete sie sich der Sammlung von Kunstwerken. Dabei trug sie über 300 Gemälde[5] aus der Zeit vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert zusammen, Unterstützung erhielt sie dabei etwa vom Berliner Kunsthistoriker Wilhelm von Bode.[2] Begonnen hatte ihre Sammlung mit den Kunstwerken, welche von ihrem Ehegatten Johann Jakob Bachofen mit in die Ehe gebracht wurden. Sie konnte diesen Bestand nach seinem Tode enorm erweitern.[4]
Im Jahr 1904 vermachte sie die Gemälde der nach ihrem Mann benannten Johann Jakob Bachofen-Burckhardt-Stiftung. Nach ihrem Tod wurden die Bilder von ihrem Wohnsitz am Münsterplatz in das 1934 fertiggestellte Kunstmuseum gebracht. Die Gemälde sind seit 100 Jahren ein wichtiger Bestandteil der dortigen Sammlung.[2]
In der Zeit um die Jahrhundertwende waren Frauen auf dem Kunstmarkt noch wenig aktiv, womit sich Louise Bachofen-Burckhardt mit ihrer Pioniertätigkeit besonders hervorhebt.[4]
Das Kunstmuseum Basel widmete ihr vom 26. Oktober 2019 bis zum 13. April 2020 eine Ausstellung mit dem Namen Bilderlust, in welcher ein Großteil der Sammlung gezeigt wurde.[4]
Literatur und Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kunstmuseum Basel: Bilderlust. Louise Bachofen-Burckhardt. Sammeln und Stiften für Basel., abgerufen am 20. Dezember 2024.
- Rudolf F. Burckhardt 1907: Katalog der Gemäldesammlung von Frau Prof. J. J. Bachofen-Burckhardt. Aus dem Internet Archive.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Foto des Familiengrabes, speziell Datei:Johann Jakob Bachofen (1815–1887).jpg, Wikimedia Commons.
- ↑ a b c d e f Artikel Die visionäre Sammlerin Louise Bachofen-Burckhardt von Matthias Balzer, erschienen am 24. Oktober 2019 in der Thurgauer Zeitung, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Brief an Wilhelm von Bode, Januar 1916. Quelle: Ausstellungsseite Kunstmuseum Basel.
- ↑ a b c d Kunstmuseum Basel: Bilderlust. Louise Bachofen-Burckhardt. Sammeln und Stiften für Basel., abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ In diesem Detail liegt ein kleiner Widerspruch: Das Kunstmuseum Basel schreibt von 305, die Thurgauer Zeitung von 303 Stücken. Kompromiss: über 300.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bachofen-Burckhardt, Louise Elisabeth |
KURZBESCHREIBUNG | Ehegattin von Johann Jakob Bachofen |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1845 |
STERBEDATUM | 21. Februar 1920 |