Lucas Gauricus
Lucas Gauricus (italienisch Luca Gaurico, * 12. März 1476 in Giffoni; † 6. März 1558 in Rom) war ein katholischer Bischof, Mathematiker, Astronom und Astrologe.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1497 ging Gauricus nach Padua, um dort zusammen mit seinem Bruder Pomponio Medizin zu studieren. Er wurde vermutlich 1503 promoviert und hatte inzwischen begonnen, sich für Mathematik und Astrologie zu interessieren.[2]
1506 hatte Gauricus in Bologna dem dortigen tyrannischen Herrscher Giovanni II. Bentivoglio ein Ende seiner Herrschaft noch im selben Jahr vorausgesagt, woraufhin dieser ihn foltern ließ. Tatsächlich machte Papst Julius II. Bologna im Jahre 1506 unterwürfig, womit sich Gauricus’ Vorhersage bestätigte und er seinen Ruhm begründete. In der Folgezeit verschrieb er sich immer mehr der vorhersagenden Astrologie und stieg zu einem gefragten Astrologen auf. Er wirkte unter anderem in Rom, Ferrara, Mantua und Venedig, zudem ist ein Besuch in Regensburg und Wittenberg im Jahre 1532 überliefert.[2] Auch Päpste versicherten sich seiner astrologischen Dienste. Papst Paul III. verlieh ihm am 14. Dezember 1545 das Bischofsamt in San Paolo di Civitate, das er bis 1550 innehatte.[3] Er starb am 6. März 1558 in Rom und wurde dort in der Kirche Santa Maria in Aracoeli beigesetzt.[2]
Seine bekanntesten astrologischen Schriften sind Opera Omnia, in der das astrologische Wissen seiner Zeit zusammengefasst ist, sowie das Tractatus Astrologicus (1552), in dem er zahlreiche Horoskope bekannter Zeitgenossen aufgestellt hatte.[4]
Der Mondkrater Gauricus ist nach ihm benannt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ephemerides Recognitae Et Ad Vngvem Castigatæ, 1533 (lateinisch).
- Trattato d’astrologia judiciaria, 1539 (italienisch).
- Super diebus decretoriis quos etiam criticos vocitant axiomata, Rom 1546 (lateinisch).
- Tractatus astrologicus, Venedig 1552, in: Bibliotheca astrologica latina (lateinisch).
- Calendarium ecclesiasticum novum, Venedig 1552 (lateinisch).
- De eclipsi solis miraculosa in Passione Domini observata, 1553 (lateinisch).
- Tractatus judicandi conversiones sive revolutiones nativitatum, 1560 (lateinisch).
- Super tabulis directionum Joannis Monteregiensis quoddam supplementum necnon Tractatus iudicandi omnium aphetarum directiones, 1560 – Die Tabulae directionum sind von Regiomontanus (lateinisch).
- Directiones Progressiones Sive Inambvlationes Ascensoria Tempora Horimea Horarvm constitutio, 1560 (lateinisch).
- Opera omnia, Band 2 (lateinisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Christian Poggendorff: Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wisenschaften, Leipzig 1836, Eintrag zu Gaurico (Gauricus) Luca, Seite 845
- ↑ a b c Treccani: Gaurico Luca
- ↑ Catholic Hierarchy Bishop Luca Gaurico
- ↑ Rüdiger Plantiko: Lucas Gauricus – ein Astrologe der Renaissance (ein astrologischer Text)
Personendaten | |
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NAME | Lucas Gauricus |
ALTERNATIVNAMEN | Luca Gaurico |
KURZBESCHREIBUNG | Mathematiker und Astronom des Spätmittelalters |
GEBURTSDATUM | 12. März 1476 |
GEBURTSORT | Giffoni |
STERBEDATUM | 6. März 1558 |
STERBEORT | Rom |