Ludwig-Baumann-Park
Der Ludwig-Baumann-Park ist eine Parkanlage im Wohngebiet „Jenfelder Au“ im Hamburger Stadtteil Jenfeld. Er erinnert an den Widerstand des Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann gegen den Krieg des Nazi-Regimes.
Gedenkort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Park befindet sich eine Tafel (Stele), die an seinen Lebenslauf erinnert: „Baumann wuchs in Hamburg auf. Er schloss eine Lehre als Maurer ab. Er wurde zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und direkt im Anschluss zur Kriegsmarine einberufen. Er und ein Freund beschlossen 1941 auf einem Marinestützpunkt in Frankreich, gemeinsam zu desertieren und über Marokko nach Amerika zu fliehen. Das gelang ihnen nicht. Sie wurden von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt.“[1] Begnadigt kam er zunächst in das KZ Esterwegen und von dort zum „Bewährungsbataillon“ 500 an die Ostfront. Durch eine Schussverletzung an der Schulter kam er in ein Lazarett und überlebte den Krieg. Er wurde später Träger mehrerer Friedenspreise.
2024 hat die Bezirksversammlung Wandsbek einen „Weg der Erinnerung“ initiiert, an dem sich die 2021 nach Baumann benannte Grünfläche befindet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Baumann: Niemals gegen das Gewissen. Plädoyer des letzten Wehrmachtsdeserteurs. Herder, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-451-30984-7.
- Stefan Romey und andere: Wandsbek erinnert an 1933–1945. Wegweiser zu den Gedenkstätten. Bezirksversammlung Wandsbek, Hamburg 2022, ISBN 978-3-00-064458-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Wolschner: Hamburg gedenkt NS-Deserteurs : Grünfläche wird Ludwig-Baumann-Park. In taz vom 22. Dezember 2021
- Änderung der Benennung Ludwig-Baumann-Park (PDF; 0,2 MB) Antragsschreiben an die Bezirksversammlung Wandsbek, 21. August 2023.
- Wandsbeker Weg der Erinnerung | Die Stelen. In: hamburg.de.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ludwig-Baumann-Park symbolisch benannt. In Berner Bote, 21. Dezember 2021: Am 30. Juni 1942 verurteilte ihn das Gericht des Marinebefehlshabers Westfrankreich in Bordeaux wegen „Fahnenflucht“ zum Tode.