Ludwig Bernaschek
Ludwig Bernaschek (* 15. Mai 1899 in Budapest; † 31. Mai 1970 in Linz) war ein österreichischer Schutzbundführer und Politiker (SPÖ).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bernaschek war das jüngste von vier Geschwistern (Aurelia, Margarethe und Richard) einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie. Ab 1900 lebte die Familie in Linz, wo er die Volks-, Bürger- und Staatsgewerbeschule besuchte. In seinen Jugendjahren kommt Bernaschek zur sozialistischen Bewegung. Mit 17 Jahren wurde er Vorsitzender der sozialistischen Arbeiterjugend in Linz. 1917 wurde er Soldat und sozialdemokratischer Soldatenvertreter der Militärgewerkschaft.[1]
1925 kandidierte er zum Landtag im Wahlkreis Linz, wurde aber nicht gewählt. Im Zuge der Februarkämpfe 1934 wird Bernaschek verhaftet, da er im Schutzbund für das Materialreferat zuständig war,[2] angeklagt und „wegen Hochverrat zu zwölf Jahren schweren Kerkers verurteilt“. 1936 wurde er amnestiert und übernahm als selbstständiger Kaufmann ein Radiogeschäft.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bernaschek mit den Agenden Gemeindeaufsicht, Verwaltungspolizei und Rechnungsprüfung Mitglied der Landesregierungen Gleißner III bis Gleißner VIII und Stellvertreter des Landeshauptmanns von Oktober 1945 bis Juli 1969. Den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn stellte die Landtagswahl 1967 dar, bei der er als Landesvorsitzender der SPÖ die relative Mehrheit errang.
Bernaschek war seit 1948 Mitglied der Loge Gleichheit und 1950 Gründungsmitglied der Loge Zu den 7 Weisen.[4]
Im Jahr 2013 hob das Wiener Landesgericht das Urteil wegen Hochverrat offiziell auf.[5]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1958: Großer Ehrenring der Stadt Linz (10. Juni)
- 1960: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brigitte Kepplinger, Josef Weidenholzer (Hrsg.): Februar 1934 in Oberösterreich. „Es wird nicht mehr verhandelt ...“ Korrigierte und ergänzte Ausgabe. Verlag Publication PN°1 – Bibliothek der Provinz, Weitra 2009, S. 247.
- ↑ Ines Kykal, Karl R. Stadler: Richard Bernaschek. Odyssee eines Rebellen. Europaverlag, Wien 1976, ISBN 3-203-50572-X, S. 38.
- ↑ Oberösterreichisches Tagblatt vom 16. Mai 1949, S. 8.
- ↑ Günter K. Kodek: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S. 21.
- ↑ Bernaschek-Urteil offiziell aufgehoben Artikel vom 14. November 2013 auf nachrichten.at (OÖN). Abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografie zu Ludwig Bernaschek auf dem Server des Bundeslandes Oberösterreich.
- Ludwig Bernascheck im Online-Archiv der Österreichischen Mediathek
Personendaten | |
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NAME | Bernaschek, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schutzbundführer und Politiker (SPÖ), Landtagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1899 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 31. Mai 1970 |
STERBEORT | Linz |
- Landeshauptmann-Stellvertreter (Oberösterreich)
- Landtagsabgeordneter (Oberösterreich)
- Klubobmann (Oberösterreichischer Landtag)
- SPÖ-Mitglied
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich
- Ehrenringträger der Stadt Linz
- Ehrenbürger von Perg
- Freimaurer (Österreich)
- Freimaurer (20. Jahrhundert)
- Österreicher
- Geboren 1899
- Gestorben 1970
- Mann