Ludwig Gattermann
Friedrich August Ludwig Gattermann (* 20. April 1860 in Goslar; † 20. Juni 1920 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Chemiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ludwig Gattermann studierte Chemie in Leipzig, Heidelberg und Berlin. Er wurde an der Universität Göttingen im Arbeitskreis von Hans Hübner mit der Arbeit Über einige Derivate des m-Nitro-p-Toluidins promoviert[1][2] und folgte Victor Meyer als Assistent nach Heidelberg. 1900 wurde er als Professor für Chemie an die naturwissenschaftliche Fakultät[3] der Universität Freiburg berufen. Er untersuchte als Nachfolger von Adolf Claus sowohl die Chemie der aromatischen Kohlenwasserstoffe als auch die instabiler anorganischer Verbindungen wie des Trichloramins. Unter anderem fand er heraus, dass in Gegenwart von Blausäure Zigaretten anders schmecken.[4]
Nach ihm benannt sind unter anderem die Gattermann-Reaktion, die Gattermann-Synthese und die Gattermann-Koch-Synthese. Bekannt wurde er vor allem durch sein vielfach neu aufgelegtes Lehrbuch der Praxis der organischen Chemie, auch als Gattermann´s Kochbuch bekannt.[5] 1888 wurde Gattermann zum Mitglied der Leopoldina berufen.[6] 1909 wurde er außerordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[7]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Praxis des organischen Chemikers. Verlag von Veit & Comp., Leipzig 1894
- 2. Auflage ebenda 1896. Digitalisierte Ausgabe
- 11. Auflage ebenda 1912
- 15. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 1920. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.
- fortgeführt von Heinrich Wieland und Theodor Wieland bis zur 43. Auflage 1982, ISBN 3-11-006654-8.
- Tabelle zur Berechnung der volumetrischen Stickstoff-Bestimmungen.Veit, Leipzig 1906. Digitalisierte Ausgabe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berthold Peter Anft: Gattermann, Friedrich August Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 91 (Digitalisat).
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 199
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ludwig Gattermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Ludwig Gattermann in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Ludwig Gattermann bei academictree.org, abgerufen am 7. Februar 2018.
- ↑ Louis Fieser, Mary Fieser: Organische Chemie, Verlag Chemie Weinheim, 2. Auflage, 1972, S. 835, ISBN 3-527-25075-1.
- ↑ Der Chemie in der benachbarten medizinischen Fakultät stand Heinrich Kiliani vor. Die Chemie-Lehrstühle beider Fakultäten wurden erst 1922 unter Wieland zusammengefasst. (Quelle: Nachruf H. Kiliani 1949).
- ↑ Clayden, Greeves, Warren, Wothers,: Organic Chemistry, Oxford University Press 2006, S. 574.
- ↑ Biographien bei der Royal Society of Chemistry.
- ↑ Mitgliedseintrag von Ludwig Gattermann bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 2. Juli 2022.
- ↑ Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Ludwig Gattermann. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 5. Juli 2016.
Personendaten | |
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NAME | Gattermann, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Gattermann, Friedrich August Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 20. April 1860 |
GEBURTSORT | Goslar |
STERBEDATUM | 20. Juni 1920 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |