Ludwig Lachmann
Ludwig Lachmann (geboren 1. Februar 1906 in Berlin; gestorben 17. Dezember 1990 in Johannesburg) war ein Ökonom der Österreichischen Schule.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ludwig Lachmann war ein Sohn des Fabrikanten Hugo Lachmann und besuchte das Askanische Gymnasium. Er studierte ab 1923 Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin und Zürich und machte 1927 einen Abschluss als Diplomvolkswirt. 1930 wurde er bei Werner Sombart promoviert. Lachmann emigrierte 1933 nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten nach England und studierte an der London School of Economics. Er wurde von Friedrich A. Hayek als Forschungsassistent eingestellt. Nach Kriegsausbruch wurde Lachmann von Juli bis Dezember 1940 als Enemy Alien interniert. Ab 1949 bis 1972 lehrte er an der Witwatersrand-Universität in Südafrika, die ihm 1986 die Ehrendoktorwürde verlieh.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lachmanns Meinung nach wich die Österreichische Schule von der ursprünglichen Lehre Carl Mengers, einer vollständig subjektiven Ökonomie, ab. Er vertrat eine evolutionäre Sichtweise gegenüber der Theorie des Gleichgewichts und vollständigen Wissens in der Neoklassischen Schule. Von großer Bedeutung für seine Arbeit waren die Begriffe Ökonomischer Subjektivismus, unvollständige Information, die Verschiedenartigkeit des Kapitals, Wirtschaftszyklus, methodologischer Individualismus und der Marktprozess.
Er hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Österreichischen Schule in den Vereinigten Staaten.
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uncertainty and liquidity preference. (1937).
- The Legacy of Max Weber. (1970)
- From Mises to Shackle: an essay on Austrian economics and the Kaleidic society. In: Journal of Economic Literature, 14, 1976, S. 54–62.
- Capital and its Structure. (1956).
- The flow of legislation and the permanence of the legal order. (1979).
- The salvage of ideas. problems of the revival of austrian economic thought. (1982).
- The Market as an Economic Process. (1986).
- Austrian Economics: a hermeneutic approach. (1990).
- G.L.S. Shackle’s place in the history of subjectivist thought. (1990).
Eine Sammlung von Aufsätzen findet sich in
- D. Lavoie (Hrsg.): Expectations and the Meaning of Institutions: Essays in Economics by Ludwig Lachmann. Routledge, London / New York 1994.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Israel Kirzner (Hrsg.): Subjectivism, Intelligibility and Economic Understanding. Essays In Honor of Ludwig M. Lachmann On His 80. Birthday. Macmillan, Basingstoke 1986, ISBN 0-333-41788-7 (Festschrift).
- Paul Lewis, Jochen Runde: Subjectivism, social structure and the possibility of socio-economic order: The case of Ludwig Lachmann. In: Journal of Economic Behavior & Organization. Band 62, 2007, S. 167–186, doi:10.1016/j.jebo.2005.03.009.
- Rudy van Zijp: Lachmann and the wilderness: on Lachmann’s radical subjectivism. In: The European Journal of the History of Economic Thought. Herbst, 1995, S. 412–133, doi:10.1080/09672569508538576.
- Christian Gehrke: Lachmann, Ludwig Moritz. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. München : Saur, 1999, ISBN 3-487-05752-2, S. 342–344
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ludwig Lachmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Lachmann, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Lachmann, Ludwig Moritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ökonom |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1906 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1990 |
STERBEORT | Johannesburg |
- Ökonom (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Witwatersrand-Universität)
- Ehrendoktor der Witwatersrand-Universität
- Mitglied der Mont Pèlerin Society
- Deutscher Emigrant im Vereinigten Königreich
- Deutscher Emigrant in Südafrika
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Deutscher
- Geboren 1906
- Gestorben 1990
- Mann