Ludwigsluster Kanal
Ludwigsluster Kanal | ||
Ludwigsluster Kanal parallel verlaufend zur Ludwigsluster Kanalstraße | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 593644 | |
Lage | Südwestmecklenburg | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Rögnitz → Sude → Elbe → Nordsee | |
Quelle | aus Neuem Kanal bei Tuckhude 53° 24′ 43″ N, 11° 32′ 42″ O | |
Quellhöhe | ca. 33 m ü. HN | |
Mündung | bei Menkendorf in die RögnitzKoordinaten: 53° 15′ 50″ N, 11° 17′ 23″ O 53° 15′ 50″ N, 11° 17′ 23″ O | |
Mündungshöhe | ca. 18 m ü. HN | |
Höhenunterschied | ca. 15 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,54 ‰ | |
Länge | 28 km | |
Einzugsgebiet | 102 km²[1] | |
Kleinstädte | Ludwigslust |
Der Ludwigsluster Kanal ist ein in der Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffenes Fließgewässer (Kanal) im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ludwigsluster Kanal zweigt bei Tuckhude vom Neuen Kanal ab, der seinerseits über Gräben aus der Stör-Wasserstraße und aus Entwässerungsgräben der Lewitz gespeist wird, fließt südwärts in den Ludwigsluster Schlosspark und verläuft ab Ludwigslust zunächst in westlicher, dann in südwestlicher Richtung. Westlich von Ludwigslust nähert sich der Wasserlauf der Rögnitz bis auf etwa 30 Meter. An dieser Stelle existieren ein Verteilerwehr mit einer verrohrten Verbindung sowie seit 2009 zwei Umgehungsgerinne, die den Fischaufstieg ermöglichen sollen.[2] Die Bezeichnung der Fließgewässer wechselt hier die Seiten.[3] Schließlich mündet der Ludwigsluster Kanal, nachdem er mehrere Kilometer parallel zu ihr verlaufen ist, bei Menkendorf in die Rögnitz, die über die Sude in die Elbe entwässert.
Die Länge des Kanals beträgt etwa 28 Kilometer. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über 102 km².[1] Von Beginn (33 m ü. HN) bis zur Mündung überwindet das Gewässer einen Höhenunterschied von 15 Metern.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kanal wurde von 1756 bis 1760 angelegt, um Wasserspiele und -läufe im Park des zu errichtenden Residenzschlosses der mecklenburgischen Herzöge in Ludwigslust betreiben zu können. Er bildete eine Verlängerung des bereits vor 1756 angelegten Drellengrabens.[5] Ein natürliches Gewässer stand für diesen Zweck nicht zur Verfügung. Hauptattraktion der Wasserspiele ist die 1780 aus Granitblöcken errichtete Kaskade vor dem Schloss, die einen hölzernen Vorgängerbau ablöste. Auf ihr befinden sich drei spätbarocke allegorische Sandstein-Figurengruppen des Bildhauers Rudolph Kaplunger. Die mittlere Skulptur steht symbolisch für die Flussgötter der Stör und der Rögnitz. Die Kaskade und deren Figuren wurden von November 2006[6] bis Juli 2008 saniert.[7]
Alte Karten und Beschreibungen legen nahe, dass es Kanalbauarbeiten und Umbenennungen von Wasserläufen im Bereich der Lewitz zu verschiedenen Zeiten gegeben haben muss. Nach dem im Jahr 1837 erschienenen Geographisch-statistisch-historischen Handbuch des Meklenburger Landes floss der Ludwigsluster Kanal nach der Vereinigung des Hüttengrabens mit dem Banzkower Kanal und dem Neuen Kanal aus einer Kreuzschleuse ab.[8] Laut der vierten Auflage von Meyers Konversationslexikon (1885–1892) führt der Ludwigsluster Kanal das Wasser nach dem Zusammentreffen von Störkanal und Neuem Kanal, der von der Elde bei Garwitz an den Störkanal herangeführt wurde, ab. Der Ludwigsluster Kanal diente einst auch dem Flößen von Holz.[9] Verschiedene Karten bis in die 1970er Jahre zeigen, dass der künstliche Wasserlauf später direkt vom Störkanal abzweigte.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Michael Bergemann: Gesamtliste der Fließgewässer im Elbeeinzugsgebiet. Behörde für Umwelt und Energie, Hamburg 1. Juli 2015 (fgg-elbe.de [PDF; 802 kB; abgerufen am 29. November 2015]).
- ↑ Schweriner Volkszeitung: Zurück in die Zukunft, 12. Juni 2009
- ↑ Geoportal Mecklenburg-Vorpommern, Luftbild
- ↑ Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
- ↑ Hans Mulsow, Entstehung und Entwicklung der Lewitz, Diss. Rostock 1941 ( vom 6. April 2012 im Internet Archive) (masch.schr.; PDF; 5,8 MB) nebst Bildanlage hierzu ( vom 6. April 2012 im Internet Archive) (PDF; 709 kB)
- ↑ „Große Kaskade auf dem Schlossplatz“ auf www.mv-schloesser.de ( des vom 28. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Sanierung der Kaskade abgeschlossen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern
- ↑ Gustav Hempel: Handbuch des Meklenburger Landes, Frege, 1837
- ↑ Mecklenburg (Gewässer etc.; Klima; Bevölkerung) in Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885–1892
- ↑ Bezirkskarte Schwerin von 1973 und Auto-Atlas „Neues Deutschland“ von 1957