Lugalbanda
Lugalbanda (𒈗𒌉𒁕, „der starke König“) ist in der Mythologie der Sumerer ein vergöttlichter König der ersten Dynastie von Uruk und Unterweltsgott, der als Gemahl der Göttin Ninsunna und als Vater des Gilgamesch gilt. Lugalbanda ist unter anderem aus den Epen Lugalbanda und die Höhle sowie Lugalbanda und Enmerkar[1] bekannt.
Seine Regierungszeit wird in der Sumerischen Königsliste mit 1200 Jahren angegeben.[2]
Lugalbanda, der zunächst als hoher Offizier unter Enmerkar diente, bekam während des Feldzuges gegen Aratta von Anzu die göttlichen Eigenschaften Kraft, Schnelligkeit und das Fliegen übertragen:
„In deinen Hüften möge (die Fähigkeit zum) Laufen vorhanden sein, nicht sollst du ermüden, in deinen Armen möge Kraft vorhanden sein, lasse deine Arme weit ausschwingen...wie das Sonnenlicht gehend, wie Inanna, wie die sieben Stürme des Iškur, wie ein Feuer erhebe dich, wie ein Blitz zucke. Wohin du schaust, gehe, an die Stelle, die du ausgewählt hast, setze deinen Fuß hin.“
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Auch unter dem Titel Lugalbanda und der Gewittervogel bekannt.
- ↑ The Sumerian king list: translation. Abgerufen am 31. August 2023 (englisch).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Claus Wilcke: Das Lugalbandaepos. Harrassowitz, Wiesbaden 1969.
- Lugalbanda. In: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie Band 7: Libanukšabaš - Medizin. Walter de Gruyter, Berlin 1990, ISBN 3110104377, S. 117–131
- Gwendolyn Leick: Dictionary of Ancient Mesopotamia. Scarecrow Press 2009, ISBN 9780810863248, S. 108–109 (Auszug (Google))
- Walther Sallaberger: Das Gilgamesch-Epos. Mythos, Werk und Tradition. C. H. Beck, München 2008, ISBN 9783406562433, S. 53 (Auszug (Google))
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Texte und Transliteration der beiden Lugalbanda-Mythen im The Electronic Text Corpus of Sumerian Literature der Oxford University