Mária Telkes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maria Telkes 1956

Mária Telkes (* 12. Dezember 1900 in Budapest; † 2. Dezember 1995 ebenda) war eine ungarisch-US-amerikanische Biophysikerin, Wissenschaftlerin und Erfinderin, die auf dem Gebiet der Solarenergie arbeitete und forschte.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mária Telkes wurde 1900 als Tochter von Aladar und Mária Laban de Telkes in Budapest geboren, wo sie auch die Grundschule und weiterführende Schule besuchte. Sie studierte an der Eötvös-Loránd-Universität Physikalische Chemie und promovierte 1924 in diesem Fach.[1] Danach wanderte sie in die USA aus. 1925 trat sie eine Stelle als Biophysikerin bei der Cleveland Clinic Foundation an, wo sie gemeinsam mit George Washington Crile einen photoelektrischen Apparat entwickelte, der Hirnwellen aufzeichnete.[2]

Telkes arbeitete und forschte ab 1937 bei Westinghouse Electric Corporation und später am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 1945 wurde sie zur Dozentin (Associate Professor) für Metallurgie am MIT berufen.

Gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond entwickelte Mária Telkes 1948 das erste durch Solarenergie beheizte Haus. Das Dover Sun House[3] war das erste Haus, bei dem ein passives Solarenergiekonzept verwirklicht wurde. Auch ohne aktive photovoltaische Elemente kam das Haus aufgrund seiner speziellen Bauweise ohne Heizung aus.

1952 beauftragte die Ford-Stiftung Telkes damit, einen Solarkocher zu entwickeln, der in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen sollte. Unterstützt wurde sie bei diesem Forschungsprojekt von ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Stella Andrássy. 1955 stellte Telkes eine überarbeitete Variante des Solarofens beim Solarenergieforum der American Solar Energy Society vor. Die grundlegende Bauweise des Ofens wird bis heute eingesetzt.[4][5]

Sie gilt als die Erfinderin der ersten Solarheizung und des Solarofens.

Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte sie eine mobile, solarbetriebene Entsalzungsanlage für das US-amerikanische Militär. Diese kleine Vorrichtung aus durchsichtiger Plastikfolie wurde als Teil der medizinischen Notfallausrüstung eingesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amsterdam, Maria Telkesstraat, 2022
Commons: Maria Telkes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • http://www.w-fforte.at/wissenschafft-leben/pionierinnen/maria-telkes.html
  • webenetics.com: Famous Hungarians. Archiviert vom Original am 20. September 2008; abgerufen am 4. März 2019.
  • National Inventors Hall of Fame

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Telkes, Maria | Encyclopedia.com. In: www.encyclopedia.com. Abgerufen am 3. April 2019 (englisch).
  2. Mária Telkes | American physical chemist and biophysicist. Abgerufen am 1. Januar 2019 (englisch).
  3. Morgan Sherburne: The Woman Scientist and the Woman Architect. In: Scopeweb. 12. November 2009, abgerufen am 4. März 2019 (englisch).
  4. Blaine Harden: Solar Power And The Countess. In: Washington Post. 12. Juni 1977, abgerufen am 1. Januar 2019 (englisch).
  5. Bernhard Müller: Das Solarkocher-Handbuch. Wissen und Visionen. epubli GmbH, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-4471-7.
  6. Straßenbenennung im Stadtteil Bemerode, Verwaltungsdrucksache der Landeshauptstadt Hannover
  7. Mária Telkes: Ein sonniges Google-Doodle für die Erfinderin der Solarheizung - ungarische Sonnenkönigin - GWB. In: GoogleWatchBlog. 11. Dezember 2022, abgerufen am 11. Dezember 2022 (deutsch).