Hatschek

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̌
Diakritische Zeichen
Bezeichnung Zeichen
Akut, einfach ◌́
Akut, doppelt ◌̋
Breve, darüber ◌̆
Breve, darunter ◌̮
Cedille, darunter ◌̧
Cedille, darüber ◌̒
Gravis, einfach ◌̀
Gravis, doppelt ◌̏
Haken ◌̉
Hatschek ◌̌
Horn ◌̛
Komma, darunter ◌̦
Koronis ◌̓
Makron, darüber ◌̄
Makron, darunter ◌̱
Ogonek ◌̨
Punkt, darüber ◌̇
Punkt, darunter ◌̣
Querstrich ◌̶
Ring, darüber ◌̊
Ring, darunter ◌̥
diakritischer
Schrägstrich
◌̷
Spiritus asper ◌̔
Spiritus lenis ◌̓
Tilde, darüber ◌̃
Tilde, darunter ◌̰
Trema, darüber ◌̈
Trema, darunter ◌̤
Zirkumflex ◌̂
Ǎǎ Čč Ďď
Ěě Ǧǧ Ȟȟ
Ǐǐ J̌ǰ Ǩǩ Ľľ
Ňň Ǒǒ Řř
Šš Ťť Ǔǔ
Ǚǚ Žž Ǯǯ

Das bzw. der Hatschek oder Haček[1] (tschechisch Háček ‚Häkchen‘), entsprechend seiner Zeichengestalt auch Winkelakzent,[2] ist ein diakritisches Zeichen zur Kennzeichnung einer besonderen Aussprache oder Betonung eines Buchstabens. Es ist ein nach oben offener Winkel (umgekehrtes Dach) über dem Buchstaben, das optische Gegenstück zum Zirkumflex. Im Gegensatz zum ähnlich aussehenden Breve ist es spitz, nicht rund.

Die Schreibung des Tschechischen mit Diakritika geht auf das Werk Orthographia Bohemica aus dem Jahr 1406 zurück, das Jan Hus zugeschrieben wird[3] und in dem ein punctus rotundus als Vorstufe des Hatschek eingeführt wird.[4] Das Zeichen wurde in vielen weiteren Sprachen und Umschriftsystemen übernommen.

Im bundesdeutschen Hochdeutsch heißt es das Hatschek,[5] österreichisch der Hatschek.[6] Im Tschechischen ist háček ein Maskulinum. International, insbesondere im IT-Bereich, ist für das Zeichen der Ausdruck Caron verbreitet.

In anderen Sprachen:

Darstellung auf dem Computer

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Im Zeichensatz ASCII kommt das Hatschek nicht vor. In den Zeichensätzen der ISO-8859-Familie kommen ausgewählte Zeichen mit Hatschek vor.

Unicode enthält weitere fertig zusammengesetzte Zeichen mit Hatschek (engl. „caron“) und kann beliebige Zeichen mit Hatschek durch Nachstellen eines kombinierenden Hatscheks darstellen:

ˇ Caron Unicode U+02C7 (HTML: ˇ)
ˇ kombinierendes Caron Unicode U+030C (Eingabe nach Zeichen mit Hatschek)
Ǎ ǎ A mit Caron Unicode U+01CD, U+01CE
Č č C mit Caron Unicode U+010C, U+010D
Ď ď D mit Caron Unicode U+010E, U+010F
Ě ě E mit Caron Unicode U+011A, U+011B
Ǧ ǧ G mit Caron Unicode U+01E6, U+01E7
Ȟ ȟ H mit Caron Unicode U+021E, U+021F
Ǐ ǐ I mit Caron Unicode U+01CF, U+01D0
ǰ kleines j mit Caron Unicode U+01F0
Ǩ ǩ K mit Caron Unicode U+01E8, U+01E9
Ľ ľ L mit Caron Unicode U+013D, U+013E
Ň ň N mit Caron Unicode U+0147, U+0148
Ǒ ǒ O mit Caron Unicode U+01D1, U+01D2
Ř ř R mit Caron Unicode U+0158, U+0159
Š š S mit Caron Unicode U+0160, U+0161
Ť ť T mit Caron Unicode U+0164, U+0165
Ǔ ǔ U mit Caron Unicode U+01D3, U+01D4
Ž ž Z mit Caron Unicode U+017D, U+017E
ǙAnm. 1 ǚ U mit Trema und Caron Unicode U+01D9, U+01DA
Ǯ ǯ Ʒ mit Caron Unicode U+01EE, U+01EF
Dž dž DZ (Ligatur aus D und Z) mit Caron Unicode U+01C4, U+01C5

Es ist zu beachten, dass diese Codes auch dann verwendet werden, wenn das Hatschek auf d, l, L und t in Kommaform dargestellt wird.

Anm. 1 Zur Verwendung des Zeichens Ǚ und ǚ (Ü mit Caron) siehe Pinyin: Platzierung des Tonzeichens

TeX und LaTeX können beliebige Zeichen mit Hatschek darstellen. Es gibt dazu zwei verschiedene Befehle:

  • im Textmodus für den Textsatz erzeugt \v{a} ein ǎ (Mit \usepackage[T1]{fontenc} oder \usepackage[Czech]{babel} werden auch l, d und t richtig akzentuiert.)
  • im mathematischen Modus für den Formelsatz erzeugt \check a die Formel

Mit der deutschen Standard-Tastaturbelegung E1 wird das Zeichen als Alt Gr+t eingegeben. Diese Kombination wirkt als Tottaste, d. h. ist vor dem Grundbuchstaben einzugeben (auch dann, wenn das Hatschek wie bei den Buchstaben d/L/l/t hinter dem Buchstaben erscheint).

Unter Linux und BSD können in neueren Versionen von X.org Zeichen mit dem Hatschek durch die Tastenfolge Kompositionstaste, C, Buchstabe eingegeben werden, ě also durch Kompositionstaste, C, E. Das c stammt von der englischen Bezeichnung „caron“.
Alt Gr+Umschalttaste+ä ist mit ˇ belegt, das, wenn es als Tottaste eingestellt ist, die Erstellung von Buchstaben mit Hatschek erlaubt.

Die Neo-Tastaturbelegung ermöglicht die direkte Eingabe über eine Tottaste, die man mit + Tottaste 1 erreicht. ě wird also durch + Tottaste 1, E erzeugt.

Eine weitere Möglichkeit in verschiedenen Windows-Programmen ist, bei durchgängig gedrückter Alt-Taste den ggf. mit der Ziffer 0 beginnenden Dezimalcode des Zeichens auf dem Nummernblock einzugeben. Nach Loslassen der Alt-Taste erscheint das gewünschte Zeichen. Beispiel: Č durch Alt+0268.

Übertragene Bedeutung

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Während der Zeit von 1850 bis 1910 kamen unter anderem viele Tschechen nach Wien – oft als einfache Arbeiter, viele davon als so genannte „Ziegelbehm“ –, was die österreichische Sprache, insbesondere das Wienerische, beeinflusste. Ebenso wurden die in Wien vorkommenden Familiennamen beeinflusst, was vom Kabarettisten Georg Kreisler um 1960 in seiner Telefonbuchpolka thematisiert wurde.

So sagt man noch heute umgangssprachlich in Wien „Mach deinen Hatschek drunter“, wenn man jemanden auffordert, mit seinem Monogramm oder seiner Unterschrift einen Text zu unterzeichnen,[12] obwohl auch die meisten slawischen Namen ohne Hatschek geschrieben werden. Es wird synonym zur Aussage „Mach deine drei Kreuze drunter“ verwendet.

Einzelnachweise

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  1. Duden. Die deutsche Rechtschreibung, 28. Auflage 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, Seiten 525 und 546 – der Duden listet somit beide Schreibweisen.
  2. Benennung und Buchstabier-Ansagewort laut DIN 5009:2022-06
  3. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Digitale Bibliothek Band 34. 2. Auflage. Directmedia, Berlin 2000, S. 3710.
  4. Jitka Mládková: Jan Hus und der Hatschek. 15. Juni 2015, abgerufen am 22. Juli 2017.
  5. Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache. Mannheim etc.: Dudenverlag, 211996.
  6. Österreichisches Wörterbuch. Wien: Österreichischer Bundesverlag, 351979.
  7. SŁOWNIK. Abgerufen am 20. Mai 2023.
  8. dolnoserbski.de. Abgerufen am 20. Mai 2023.
  9. Andrew West: Antedating the Caron 16. August 2009.
  10. Im Polnischen werden die entsprechenden Konsonanten durch eine andere Schreibweise (ż, cz, sz, rz) wiedergegeben
  11. Handbook of the International Phonetic Association, Cambridge 1999, ISBN 0-521-63751-1, Seite 184
  12. at-de: Hatschek – Unterschrift, auch Monogramm-Kürzel. ostarichi.org; abgerufen am 15. Januar 2008.