Mäusemelkmaschine

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Eine Mäusemelkmaschine ist eine Maschine zum Melken von Mäusen. Ein Einzelstück wurde 1981 an der Universität Ulm entwickelt und 1983 „unter großem Medienwirbel“ auf der Hannover-Messe vorgestellt.[1][2] Die Bezeichnung Mäusemelkmaschine existiert daneben auch als Sprachwitz mit Bezug auf die Redewendung zum Mäusemelken.

Einer von den verantwortlichen Konstrukteuren dieser Mäusemelkmaschine, Günther Sawatzki, wurde 2007 von der Pressestelle der Uni Ulm zu dem Thema befragt. Demnach wurde die Mäusemelkmaschine im Jahr 1992 nach Wien in das „Forschungsinstitut eines bekannten Pharma-Konzerns“ transportiert, dort hatte Sawatzki die Mitarbeiter persönlich in der Bedienung der Maschine instruiert.[2]

Mäusemilch wird ansonsten manuell durch Melken von Mäusen per Pipette gewonnen, wobei in einer halben Stunde 0,25 ml Milch pro Maus gesammelt werden kann. Vergleichsweise wäre die in u. a. Quelle beschriebene Leistung der Mäusemelkmaschine von 5 ml in 5 Stunden (von mehreren Mäusen) doppelt so hoch wie beim Melken der Mäuse per Pipette. Mäusemilch wird ausschließlich zu Versuchszwecken in der Pharmaforschung verwendet, z. B. in der Entwicklung eines Malariaimpfstoffes.[3]

Eine halbautomatische Mäusemelkmaschine wurde schon 1967 beschrieben.[4] Die Firma Braintree Scientific, Inc. aus Braintree (Massachusetts) vertreibt Mäusemelkmaschinen.[5]

Einzelnachweise

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  1. F. A. Hoffmann, G. Sawatzki, H. Schmitt, B. Kubanek: A milker for mice. In: Laboratory Animal Science. Band 32, Nummer 4, August 1982, S. 387–388, PMID 7144113, abgerufen am 1. September 2016 (englisch)
  2. a b Willi Baur: Editorial. (PDF) In: uniulm intern. Universität Ulm, 1. April 2007, S. 2, abgerufen am 31. August 2016: „… auf der Suche nach der inzwischen legendären Mäusemelkmaschine“
  3. Anthony W. Stowers, Li-how Chen, Yanling Zhang, Michael C. Kennedy, Lanling Zou: A recombinant vaccine expressed in the milk of transgenic mice protects Aotus monkeys from a lethal challenge with Plasmodium falciparum. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 99, Nr. 1, 8. Januar 2002, S. 339–344, doi:10.1073/pnas.012590199, PMID 11752405, PMC 117562 (freier Volltext).
  4. W. F. Feller, J. Boretos: Semiautomatic apparatus for milking mice. In: Journal of the National Cancer Institute. Band 38, Nummer 1, Januar 1967, S. 11–17, PMID 4289248.
  5. Automated Milker for Rat and Mouse. Lab Research Products for the Life Science Industry. Braintree Scientific, Inc., archiviert vom Original am 25. Mai 2023; abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).