Mörsdorfer Bach
Mörsdorfer Bach | ||
vereiste Naturstufe am Mörsdorfer Bach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 26946 | |
Lage | Hunsrück
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Flaumbach → Mosel → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Burg Balduinseck 50° 4′ 36″ N, 7° 21′ 43″ O | |
Quellhöhe | 274 m ü. NHN[1] | |
Mündung | bei Kloster Maria Engelport in den FlaumbachKoordinaten: 50° 7′ 12″ N, 7° 17′ 20″ O 50° 7′ 12″ N, 7° 17′ 20″ O | |
Mündungshöhe | 149 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | 125 m | |
Sohlgefälle | 6,2 ‰ | |
Länge | 20,1 km(mit Schumbach)[2] | |
Einzugsgebiet | 60,614 km²[2] |
Der Mörsdorfer Bach gehört zu den Kleinflüssen im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz, die aus dem Hunsrück in Richtung Mosel fließen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mörsdorfer Bach entsteht bei der Burg Balduinseck durch den Zusammenfluss von Wohnrother Bach und des Schumbachs. Er fließt dann rund zehn Kilometer durch ein einsames Tal ohne Straßenanbindung. Beim Kloster Maria Engelport mündet der Mörsdorfer Bach von rechts in den Flaumbach.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Tal ist sehr eng. Mit Eichen und Hainbuchen bewaldete Hänge grenzen direkt an den Bach. Der Mörsdorfer Bach fließt teilweise durch extensiv genutzte Talwiesen. Am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen, die heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden.
Graureiher und Stockenten sind die häufigsten Wasservögel im Bachtal, daneben haben die Wasseramsel und der Eisvogel ihren Lebensraum an dem schnell fließenden Gewässer.
Da die Enge des Tals dafür sorgt, dass auch im Sommer stets eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, ist das Tal des Mörsdorfer Baches durch eine artenreiche Moosflora gekennzeichnet. So wachsen dichte Moosrasen sowohl auf den Flanken der Schieferfelsen als auch epiphytisch auf Baumstämmen und bis in den Kronenbereich.
Mühlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere Jahrhunderte lang trieb das Wasser des Mörsdorfer Bachs etwa ein halbes Dutzend Mühlen an, die in den letzten einhundert Jahren entweder ganz verschwanden oder zu reinen Wohn- oder Wochenendhäusern umgebaut wurden.[3][4] Aus der Kehr- oder Steffensmühle wurde bei ihrem Abbruch um 1907/ 1908 eine wertvolle Anna selbdritt von etwa 1480 geborgen. Sie stammt höchstwahrscheinlich aus dem benachbarten Kloster Maria Engelport, dessen Kunstgegenstände im Rahmen der Säkularisation gestohlen oder versteigert wurden. Drei Gipsabgüsse existieren noch heute, das Original wurde um 1910 verkauft.[5]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mörsdorfer Bachtal ist Bestandteil des Saar-Hunsrück-Steigs (Etappen 19 und 20). Überquert wird das Tal bei Mörsdorf von der Tourismusattraktion Geierlay-Hängeseilbrücke, der zweitlängsten Brücke ihrer Art in Deutschland nördlich der Alpen, welche in knapp 100 Metern Höhe den Ort mit Sosberg und eigenen Wanderwegen verbindet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
- ↑ a b GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- ↑ Franz Josef Wolf: Mühlen und Müller Band 1 Flaumbachtal, Neuwied und Plaidt 2009.
- ↑ Anton Seibel und Franz Schneider: Die alten Mühlen am rauschenden Bach, Oberwinter und Remagen 1987.
- ↑ Norbert J. Pies: Überlegungen zur Anna selbdritt aus der Mörsdorfer Kehrmühle. In: Rhein-Hunsrückkalender - Heimatjahrbuch 2022 S. 67–70.