Mühlbach (Talfer)
Mühlbach | ||
| ||
Daten | ||
Lage | Bozen (Südtirol) | |
Flusssystem | Etsch | |
Abfluss über | Eisack → Etsch → Adriatisches Meer | |
Ursprung | Ableitung von der Talfer bei Schloss Klebenstein 46° 30′ 43″ N, 11° 21′ 7″ O | |
Quellhöhe | 270 m s.l.m. | |
Mündung | in Bozen in den Eisack | |
Mündungshöhe | 259 m s.l.m. | |
Höhenunterschied | 11 m | |
Sohlgefälle | 2,4 ‰ | |
Länge | 4,5 km | |
Einzugsgebiet | 429 km² | |
Großstädte | Bozen |
Der Mühlbach in Bozen (Südtirol) ist ein kanalisierter, früher offen verlaufender und heute unterirdischer Mühlkanal, der eine linke Ableitung der Talfer bildet. Er spielte für die wirtschaftliche Entwicklung Bozens vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert hinein eine wichtige Rolle.
Der Mühlbach nimmt seinen Ausgang unterhalb von Schloss Klebenstein bei der heutigen Kraftwerksanlage Rendlstain (bzw. der früheren Baumwollspinnerei Kofler-Herrmann) und durchquert das Stadtgebiet von Nord nach Süd. Die Wasserader verläuft durch das sogenannte Dorf und St. Johann und zieht sich dann der Mühlgasse und der Gerbergasse entlang, um schließlich in den Eisack zu münden.[1]
Der seit dem Spätmittelalter bezeugte künstliche Bachlauf diente ursprünglich dazu, Brauchwasser in den Innenstadtbereich zu führen, das System der offenen Wasserläufe der Stadt (Wieren, Ritschen) zu speisen und die zahlreichen Getreidemühlen und Handwerksbetriebe (Gerber, Schmiede) mit mechanischer Energie zu versorgen.
Der Mühlbach ist 1378 als Gærbpach[2] und 1452 als der gemain Mülpach[3] urkundlich genannt. Aus dem Jahr 1412 ist die Lagezeichnung auserhalm Poczen am Mulpach under dem stainerm prüklein, do man get an die czolstang überliefert.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Theodor Hoeniger: Altbozner Bürgerbuch. Bozens Stadtgeschichte in 100 Bildern. Bozen: Ferrari-Auer 1968, S. 204–206.
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Regesten der kommunalen Bestände 1201–1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 393, Nr. 827.
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Regesten der kommunalen Bestände 1201–1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 110, Nr. 1048.
- ↑ Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. 2: Die geschichtlich gewachsenen Namen der Täler, Flüsse, Bäche und Seen. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1995, ISBN 88-7014-827-0, S. 205.