Primstal
Primstal Gemeinde Nonnweiler
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 6° 59′ O | |
Höhe: | 316 m | |
Fläche: | 18,39 km² | |
Einwohner: | 2047 (1. Jan. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Postleitzahl: | 66620 | |
Vorwahl: | 06875 | |
Lage von Primstal im Saarland
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Primstal ist der größte Ortsteil und Gemeindebezirk der Gemeinde Nonnweiler im Landkreis St. Wendel (Saarland). Bis Ende 1973 war Primstal eine eigenständige Gemeinde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Süden des Gemeindegebiets an der Prims, die dem Ort im Jahr 1930 seinen Namen gab.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jahresniederschlag beträgt 1053 mm. Der Niederschlag liegt im oberen Drittel der Messstellen des Deutschen Wetterdienstes. Über 88 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im November. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 1,7-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 81 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das heutige Primstal bestand ursprünglich aus den beiden Dörfern Mettnich und Mühlfeld, deren Existenz bis ins 13. Jahrhundert nachgewiesen ist. Bis 1794 gehörten diese zur Herrschaft Dagstuhl. 1794 wurde das Gebiet von französischen Truppen besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörten die beiden Orte zum Kanton Wadern im französischen Arrondissement Birkenfeld im Saardepartement.
Seit dem Wiener Kongress 1815 gehörten die Orte zu der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein, von 1822 bis nach dem Zweiten Weltkrieg zur preußischen Rheinprovinz. Mettnich und Mühlfeld lagen im Regierungsbezirk Trier, Landkreis Trier, Bürgermeisterei Nonnweiler. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde durch den Versailler Vertrag aus Teilen der preußischen Rheinprovinz und der bayerischen Pfalz das bis 1935 nicht zum Deutschen Reich gehörende Saargebiet geschaffen, zu dem Mettnich und Mühlfeld damals aber nicht gehörten. Vielmehr lag die Zollgrenze nur wenige Kilometer südlich der Orte, die preußisch blieben.
Die benachbarten Gemeinden Mettnich und Mühlfeld wurden 1930 durch Beschluss des Preußischen Staatsministeriums zur Gemeinde Primstal zusammengelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Primstal im Juli 1945 Teil der französischen Besatzungszone. Am 18. Juli 1946 wurde von der französischen Militärregierung unter General Kœnig die „Anordnung betreffend Anschluß von Gemeinden an die Verwaltung des Saargebietes“ erlassen. Seitdem gehörte Primstal zum abgetrennten Saarland. Die Zollgrenze zu Restdeutschland verlief jetzt etwa 10 Kilometer nördlich der Gemeinde. Am 1. Oktober 1946 wurde die Gemeinde aus dem Kreis Wadern aus- und in den Kreis St. Wendel eingegliedert.
Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Primstal am 1. Januar 1974 gegen den Willen des Gemeinderats der Gemeinde Nonnweiler zugeordnet.[1]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsvorsteher ist Jonas Reiter, CDU. Der Ortsrat wird mit neun Sitzen aus der CDU und zwei Sitzen von der SPD gebildet.
Persönlichkeiten, Söhne und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Becker (1910–1993), in Mettnich geborener Jurist und Politiker, Justizminister des Saarlandes
- Johann Kiefer (1914–nach 1961), in Mettnich geborener Politiker
- Jonas Reiter (* 1996), Politiker (CDU), Ortsvorsteher von Primstal
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Romane und Erzählungen von Frank P. Meyer spielen überwiegend in Primstal und Umgebung.[2][3]
- Die Vorfahren des brasilianischen Fußballnationaltorhüters, Alisson Becker, wanderten im 19. Jahrhundert aus Mettnich in den Süden von Brasilien aus.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 321–323.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 810 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Conte Verlag: Frank P. Meyer - Normal passiert da nichts. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2016; abgerufen am 21. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Conte Verlag: Frank P. Meyer - Hammelzauber. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2016; abgerufen am 21. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Fußball-WM: Alisson, die deutsch-brasilianische Eiche. Abgerufen am 27. November 2021.