Müller (Patrizierfamilie, mit den Säulen)
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Die Familie von Müller, mit den Säulen im Wappen, war eine Berner Patrizierfamilie, die ab 1494 das Burgerrecht der Stadt Bern besass, der Gesellschaft zu Mittellöwen angehörte und 1871 im Mannsstamm erlosch.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste in Bern fassbare Angehörige des Geschlechts, Martin der Goldschmied, erwarb 1494 um 8 Pfund das Berner Burgerrecht und war an der Kirchgasse (heute Münstergasse) wohnhaft.[2] Er wurde auch Martin Frank oder Martin Müller genannt.[2] Im Jetzerprozess war er Zeuge.[3] Martins drei Söhne gelangten wie er alle in den Grossen Rat der Stadt Bern.
Angehörige der Familie von Müller besassen zeitweise die Herrschaften Marnand, Saint-Martin-du-Chêne und Rovray.[3]
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin der Goldschmied, Mitglied des Grossen Rats, Münzmeister
- Johannes Müller (1657–1725)[4], Landvogt zu Moudon, Mitglied des Kleinen Rats, Salzdirektor, Venner, kaufte die Herrschaft Marnand, Adelsbrief (1709)
- Samuel Müller (1680–1725), Bankier, Inhaber der Bank Samuel Müller & Cie. in London
- Johann Albrecht Müller (1687–1751), Landvogt zu Nidau, Herr zu Rovray und St-Martin-du-Chêne
- Gottfried Franz Daniel Müller (1735–1799), Notar, Fürsprecher, Welschseckelschreiber
- Franz Christoph Müller (1724–1799), Herr zu Marnand, Hofmeister zu Königsfelden
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reichsritterstands-Diplom Kaiser Josephs I. (1678–1711) für Johannes Müller, 1709, FA von Fellenberg 56a im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Liquidation der Samuel Müller & Cie in London, 1720/21, FA von Morlot 140 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Etat raisonné des débiteurs de Samuel Muller et Co, ca. 1720/21, Mss.h.h.II.6 (13) im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Testament des Franz Christoph Müller von Marnand, 1798, Mss.h.h.XXIII.8 (68) im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Streubestände im Katalog der Burgerbibliothek Bern
Wappen
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Blasonierung: «In Blau zwei goldene Säulen, mit einem goldenen, mit zwei schwarzen Adlern belegten Schrägband.»[5] |
| Wappenbegründung: Das älteste bekannte Wappen der Familie (1530) zeigt in Gold die lateinischen Buchstaben M F [Martin Frank] und ein Werkzeug.[6] Später findet man die beiden Buchstaben golden in Blau. Seit 1722 ist das Wappen mit den Säulen und dem Schrägband bekannt, welches auf die Erhebung Johannes Müllers in den Reichsritterstand zurückzuführen sein dürfte. |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. Ein Rückblick auf die Geschichte der ersten fünf Jahrhunderte. Zur Einweihung der neuen Zunftstube im Falken am 10. März 1908. K. J. Wyss, Bern 1908.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Commons: Familie von Müller (mit den Säulen) – Sammlung von Bildern
- Wappen der Familie von Müller (1), Mittellöwen, 1494 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Wappen der Familie von Müller (2), Mittellöwen, 1494 im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Riss für Wappenscheibe Hans Rudolf Hagenberg und Hans Müller (1575) auf vitrosearch.ch
- Wappenscheibe David Müller und Hans Friedrich Ryhiner (1659) auf vitrosearch.ch
- Wappenscheibe Jeremias Müller (1728) auf vitrosearch.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. 1908, S. 165–166.
- ↑ a b Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. 1908, S. 165.
- ↑ a b Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. 1908, S. 166.
- ↑ Christian Müller (2): Johannes Müller. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. 1908, S. 167.
- ↑ Bildscheibe Martin I. Müller mit Christus seine Jünger belehrend (1530) auf vitrosearch.ch.