M82 X-2

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Pulsar
M82 X-2
M82 X-2 (rot) und M82 X-1 (blau) aufgenommen mit NuSTAR
M82 X-2 (rot) und M82 X-1 (blau) aufgenommen mit NuSTAR
M82 X-2
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Großer Bär
Rektaszension 09h 55m 51,040s [1]
Deklination +69° 40′ 45,49″ [1]
Astrometrie
Entfernung [2] 12 Mio. Lj
3,6 Mio. pc
Physikalische Eigenschaften
Rotationsperiode 1,37 s [2]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Catalog of Pulsars
Weitere Bezeichnungen
NuSTAR J095551+6940.8
Quellen:
AladinLite

M82 X-2 ist die zweite Ultraleuchtkräftige Röntgenquelle (ULX) in der Galaxie Messier 82 neben M82 X-1. Das besondere an M82 X-2 ist, dass es sich bei dem Objekt offenbar um einen Röntgenpulsar handelt und nicht um ein Schwarzes Loch[2][3]. Auf die Natur als Pulsar lässt sich aufgrund des gepulsten Röntgensignals schließen.

Vor der Entdeckung von M82-X2 war vermutet worden, dass alle ULX akkretierende Schwarze Löcher sind. Das Objekt ist somit Stand 2014 der hellste bekannte akkretierende Pulsar überhaupt. Die Entdeckung hat die Frage aufgeworfen, ob Neutronensterne möglicherweise eine häufige Quelle des ULX-Phänomens sind.

Das Objekt wurde mit dem NuSTAR-Teleskop im Jahre 2014 untersucht im Rahmen einer Beobachtung der Supernova SN 2014J sowie mit dem Chandra-Satelliten und Swift-Satelliten.

Der Pulsar hat eine mittlere Periode von 1,37s und eine zweite sinusförmige Modulation über 2,5 Tage. Er strahlt eine Energie von 4,9×1039 Erg pro Sekunde ab, wobei das Maximum bei 1,8×1040 Erg pro Sekunde liegt. Damit liegt die Energieabstrahlung etwa beim 10 millionenfachen der Sonne, obwohl der Pulsar wohl nur wenig mehr Masse hat als die Sonne. Der Pulsar ist damit auch heller als normalerweise über die Eddington-Grenze erlaubt. Eine mögliche Erklärung könnten geometrische Effekte sein.[4] Gegenstand der Untersuchungen ist momentan auch die Stärke des Magnetfelds. Eine Studie aus dem Jahr 2017 kommt zum Schluss, dass das Magnetfeld bei weniger als 1013 G (109T) liegt, womit es sich bei dem Objekt wohl nicht um einen Magnetar handelt,[5] jedoch konnte diese Fragestellung auch noch nicht eindeutig geklärt werden.[3] Die Helligkeit entsteht wohl durch einen extremen Materiestrom vom Begleiter zum Pulsar. Pro Jahr scheint etwa die 1,5-fache Masse der Erde vom Begleiter auf den Pulsar transferiert zu werden.[3][6]

Über den Begleiter des Pulsars ist bisher wenig bekannt. Er muss allerdings ziemlich massereich sein, um die Helligkeit des Pulsars erklären zu können. Schätzungen gehen von mindestens 5 M aus bei Annahme von 1.4 M des Pulsars.[2], möglicherweise könnten es auch 100 M sein.[3] Beide Massen konnten aber bisher nicht eindeutig bestimmt werden.

Einzelnachweise

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  1. M82 X-2. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 6. Juli 2023.
  2. a b c d M. Bachetti, F. A. Harrison, D. J. Walton, B. W. Grefenstette, D. Chakrabarty, F. Fürst, D. Barret, A. Beloborodov, S. E. Boggs, F. E. Christensen, W. W. Craig, A. C. Fabian, C. J. Hailey, A. Hornschemeier, V. Kaspi, S. R. Kulkarni, T. Maccarone, J. M. Miller, V. Rana, D. Stern, S. P. Tendulkar, J. Tomsick, N. A. Webb, W. W. Zhang: An ultraluminous X-ray source powered by an accreting neutron star. In: Nature. 514. Jahrgang, 9. Oktober 2014, S. 202–204, doi:10.1038/nature13791, PMID 25297433, arxiv:1410.3590, bibcode:2014Natur.514..202B.
  3. a b c d Matteo Bachetti, Marianne Heida, Thomas Maccarone, Daniela Huppenkothen, Gian Luca Israel, Didier Barret, Murray Brightman, McKinley Brumback, Hannah P. Earnshaw, Karl Forster, Felix Fürst, Brian W. Grefenstette, Fiona A. Harrison, Amruta D. Jaodand, Kristin K. Madsen: Orbital Decay in M82 X-2. In: The Astrophysical Journal. 937. Jahrgang, Nr. 2, 5. Oktober 2022, ISSN 0004-637X, S. 125, doi:10.3847/1538-4357/ac8d67, arxiv:2112.00339, bibcode:2022ApJ...937..125B.
  4. Suspected Black Hole Unmasked as Ultraluminous Pulsar. NASA, abgerufen am 13. Juli 2018.
  5. Kun Xu, Xiang-Dong Li: On the Magnetic Field of the Ultraluminous X-Ray Pulsar M82 X-2. In: The Astrophysical Journal. 838. Jahrgang, Nr. 2, 1. April 2017, S. 98(6pp), doi:10.3847/1538-4357/aa65d5, arxiv:1704.00171, bibcode:2017ApJ...838...98X.
  6. NASA Study Helps Explain Limit-Breaking Ultra-Luminous X-Ray Sources. JPL, 6. April 2023, abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).