Mağara
Mağara | ||||
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Basisdaten | ||||
Provinz (il): | Şırnak | |||
Landkreis (ilçe): | İdil | |||
Koordinaten: | 37° 17′ N, 41° 34′ O | |||
Höhe: | 953 m | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 486 | |||
Postleitzahl: | 73300 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 73 |
Mağara (kurmandschi: Kiwex, auch Kivex oder Kiwax) ist ein verlassener jesidischer Weiler im Südosten der Türkei. Der Weiler liegt ca. 32 km westlich von İdil im gleichnamigen Landkreis İdil in der Provinz Şırnak. Mağara war dem Bucak Haberli angegliedert. Der Ort befindet sich im Gebirgszug Tur Abdin.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mağara (Kiwex) liegt ca. 500 m nördlich direkt an der sogenannten Hauptstraße „Mardin Şırnak Yolu“ (D380). Das Kloster Mor Gabriel liegt im Nordwesten in der Provinz Mardin in ca. 5 km Entfernung.
Geschichte und Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ursprüngliche Name des Dorfes lautet Kiwex oder Kivex (dt. Kiwekh bzw. Kivekh). Durch die Türkisierung geographischer Namen in der Türkei wurden die Dörfer umbenannt. Mağara ist heute meist eine verlassene Siedlung. Es hatte ausschließlich jesidische Bevölkerung. Die Jesiden aus dem Ort sind größtenteils nach Deutschland geflüchtet.
1993 wurde der Ort zwangsgeräumt und die Jesiden vertrieben. Bis zur Vertreibung 1993 lebten dort etwa 1360 Einwohner (ca. 60 Familien).
1994 wurde es von Dorfschützer-Familien besetzt, diese bauten dort eine Moschee und änderten den Namen des Ortes in „Islam Köyü“ („Islam-Dorf“).
2004 wurde das Dorf und die Häuser rückübereignet. Die Dorfschützer hatten vor dem Verlassen des Ortes die Dorfstraße und das Wasser- und Stromnetz zerstört.
Die Gegend wird von einer Radarstation oberhalb des Dorfes vom türkischen Militär kontrolliert. Betreten und Verlassen des Dorfes ist der Station zu melden.
Anfang Juni 2006 wurde das Dorf von der Radarstation aus beschossen.
Die Dorfschützer verlangen seit längerer Zeit 70.000 Euro von den ehemaligen jesidischen Bewohnern.
Bis heute hat für die Jesiden aus dem Dorf keine Eintragung des Grundeigentums im Grundbuch stattgefunden.
Dauerhaft lebt in dem Dorf nicht ein einziger Jeside.[1][2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Einzelentscheider-Brief. (PDF) In: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. März 2005, S. 7, abgerufen am 20. August 2019.
- ↑ Johannes Düchting: Die Yezidi und ihre asylrechtliche Behandlung in Deutschland. (PDF) S. 8, abgerufen am 20. August 2019.