Macasius (Familie)

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Wappen der Macasius von Sternfels, 1837

Macasius bzw. Macasi, Macasy, später Makasy ist der Name eines böhmischen Geschlechts mit Ursprüngen im Friaul. Ein Familienzweig erhielt 1663 mit dem Prädikat von Sternfels das Adelsdiplom. Das Geschlecht ist zu unterscheiden von dem ungarischen Briefadelsgeschlecht Magassy.

Der Familienname ist rätoromanischer Herkunft. Das Geschlecht hat seinen Ursprung im Friaul. Bereits 1491 wird in San Martino, Spilimbergo (deutsch Spengenberg) ein vermeintlicher Ahnenherr mit Namen Daniel Anton Macasy erwähnt. Johannes Macasi d. Ä. emigrierte aus Glaubensgründen von Kärnten nach Böhmen und war 1580 Pfarrer in Platten und ab 1581 Pfarrer in Lichtenstadt.

1663 wird dem Bergmeister von Gottesgab und Bürgermeister von St. Joachimsthal Johann Gabriel Macasy in Prag zusammen mit seinen drei Söhnen das Adelsdiplom mit dem Prädikat von Sternfels verliehen, darin einbezogen waren auch all seine ehelichen Leibes Erben und derselben Erbens Erben Mans und Frawen Personen für Ewiglich an allen Orthen und Enden. Jedoch führten nachfolgende Generationen wohl nicht mehr alle das Prädikat. 1837 richteten die Brüder Anton Johann und Karl Macasy ein Gesuch um die Anerkennung des Adels mit dem Prädikat „von Sternfels“.[1] Einem direkten Nachkommen, Franz Anton Makasy, Bürger und Kaufmann in St. Joachimsthal, wurde wohl mit der Stammesnachfolge der Macasy von Sternfels der Adelsstand erneut bestätigt. Der Adelsbrief ging dann auf dessen Sohn Johann Nepomuk Anton Makasy, Kaufmann in Prag, über. Im österreichischen Staatsarchiv hat sich ein Sammelakt über die Adelsberechtigung des Leutnants bei Kriegsministerium Anton Macasy erhalten.[2]

Blasonierung: Gevierter Schild. Im Herzschild in Blau eine aufsteigende silberne Spitze, belegt mit einem goldenen Stern, oben von zwei goldenen Sternen begleitet. In Feld eins und vier in Schwarz ein gekrönter goldener Löwe der in der linken Pranke einen Schlegel gegen einen silbernen Felsen hält. In Feld zwei und drei in Rot ein silberner Balken. Helmzier: Auf dem gekrönten Helm ein erhobener Arm, in der Hand ein silberfarbiges Erzstück, zwischen einem offenen Flug, der rechte Flügel rot-silbern-rot, der linke schwarz-golden-schwarz geteilt.

Genealogie (Auswahl)

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  • Johannes Macasi d. Ä. (* um 1557 in Villach; † 1624 in Zwickau) evangelischer Pfarrer in Platten und Lichtenstadt; ⚭ NN
    • Johannes Macasius d. J. (* um 1583 in Lichtenstadt, † um 1625 in St. Joachimsthal), Stadtschreiber, Kämmerer und Bürgermeister von St. Joachimsthal; ⚭ 1608 Elisabeth Kolb
      • Johann Gabriel Macasius von Sternfels (* um 1608 in St. Joachimsthal; † 1665 ebenda), Bergmeister von Gottesgab, Kämmerer und Bürgermeister von St. Joachimsthal; 1.⚭ 1635 Magdalena Leinfelder, 2.⚭ 1638 Maria Barbara Herolt
        • Johannes Centurio Macasius (* 1636 in St. Joachimsthal; † 1680 in Annaberg), Mediziner, Philosoph, Stadtphysikus in Annaberg; ⚭ 1665 Maria Opitz
        • Johann Jacob Macasius (* 1639 in St. Joachimsthal) Tranksteuereinnehmer und Münzmeister in St. Joachimsthal; 1.⚭ 1662 Martha Regina Otto; 2.⚭ Maria Barbara Schedlich
        • Johann Macasius von Sternfels (* 1641 in St. Joachimsthal; † 1697 ebenda), Bürgermeister von St. Joachimsthal; ⚭ 1668 Maria Magdalena Otto
          • Johannes Antonius Macasius (* 1669 in St. Joachimsthal; † 1750 ebenda), Stadtschreiber, Magistratsdirektor in St. Joachimsthal; ⚭ 1721 Anna Maria Schedlich
            • Barbara Mießl von Zeileisen, geb. Macasius (1732–1801)
              Anna Barbara Macasin (* 1732 in St. Joachimsthal; † 1801 ebenda); ⚭ 1757 Johann Nepomuk Mießl von Zeileisen, Oberzehntner, Bergrichter in St. Joachimsthal
          • Johann Ignatius Macasi von Sternfels[3] (* 1671 in St. Joachimsthal; † in Kremsier), Apotheker in Kremsier; ⚭ Anna Catharina Kuczera
          • Maria Francisca Macasin (* 1674 in St. Joachimsthal; † 1698 in Schlackenwerth); ⚭ Johann Caspar Ferdinand Fischer, Komponist und Musiker
          • Johann Friedericus Macasius (* 1676 in St. Joachimsthal), Steuereinnehmer, Senator in St. Joachimsthal; ⚭ um 1705 Dorothea Francisca Maria
          • Johann Franciscus Macasius (* 1684 in St. Joachimsthal; † 1748 ebenda), Stadtschreiber in St. Joachimsthal; Maria Magdalena Isabella
            • Franciscus Antonius Macasi (* um 1714 in St. Joachimsthal, † 1751 ebenda), Schichtmeister in St. Joachimsthal; ⚭ 1739 Maria Barbara Stigenwürth
            • Johann Adalbert Macasi (* 1716 in Kaaden), Zolleinnehmer, Zollbeamter in Kaaden; ⚭ 1750 Maria Franziska Schmidl
              • Franciscus Antonius Bernardus Macasy (* 1762 in Kaaden; † 1800 in St. Joachimsthal) Bürger und Kaufmann in St. Joachimsthal; ⚭ 1786 Elisabeth Haidmann
                • Wenzel Macasy von Sternfels (* 1789 in St. Joachimsthal), Praktikant bei der k. k. Hofkanzlei in Wien; ⚭ 1819 Agnes Maria Kaiser[4]
                • Peter Paul Florian Makasy (* 1790 in St. Joachimsthal; † 1878 ebenda), Direktor, Posthalter und Meister in St. Joachimsthal; 1.⚭ 1816 Veronika Kuhn; 2.⚭ 1820 Anna Fritsch; 3.⚭ 1823 Elisabeth Göttl
                • Johann Nepomuk Anton Makasy (* 1791 in St. Joachimsthal), Kaufmann in Prag; ⚭ Anna Wilhelmine Hanke
                • Peter Carl Boromäus Makasy (* 1797 in St. Joachimsthal; † 1882 in Theusing); Oberförster in Petschau, in Diensten des Grafen Beaufort; ⚭ 1840 Antonia Neumann
        • Maria Elisabeth Macasin (* 1643 in St. Joachimsthal) ⚭ 1661 Zacharias Augustinus Eidner von Wag, Zolleinnehmer in St. Joachimsthal
      • Hans Friedrich Macasius (* um 1610 in St. Joachimsthal; † in Dresden)
      • Elisabeth Macasin (* 1613 in St. Joachimsthal; † 1660 in Oberwiesenthal) ⚭ 1638 Augustin Löbel, Handelsmann in Platten und Oberwiesenthal
    • Johannes Paul Macasius (* um 1585 in Lichtenstadt; † 1644 in Zwickau), Physicus, Apotheker in Zwickau; ⚭ 1611 Katharina Köppel
  • Viktor Peter Makasy: Die Chronik der Sippe Macasi, Selbstverlag, 1987

Einzelnachweise

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  1. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 550.5
  2. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 550.6
  3. František Vácslav Peřinka: Dějiny města Kroměříže. 1947, S. 966.
  4. Trauungsbuch - 02-06 | 08., Alservorstadtpfarre | Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 29. April 2023.
  5. Michael Ulrich Brysch: August Hauptmann (1607–1674). Zu Leben, Werk und Wirkung eines Dresdner Arztalchemikers. Centaurus, Herbolzheim 2012, ISBN 978-3-86226-108-6, S. 25