Magnesiumtaurat

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Strukturformel
Strukturformel von Magnesiumtaurat
Allgemeines
Name Magnesiumtaurat
Andere Namen
  • Magnesium-bis(2-aminoethansulfonat) (IUPAC)
  • Magnesiumtaurinat
Summenformel C4H12MgN2O6S2
Kurzbeschreibung

farbloses und geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 92785-94-9
PubChem 13343447
ChemSpider 16432063
Wikidata Q25323830
Eigenschaften
Molare Masse 272,57 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Magnesiumtaurat ist das Magnesiumsalz der Aminosulfonsäure Taurin.

Taurin kommt im menschlichen Körper und im Organismus von Tieren vor. Zur Herstellung von Magnesiumtaurat wird es allerdings künstlich im Labor durch Addition von Natriumsulfit an Aziridin synthetisiert. Die Umsetzung mit einer gut säurelöslichen basischen Magnesiumverbindung wie Magnesiumcarbonat oder Magnesiumhydroxid ergibt dann das Magnesiumtaurat.

Magnesiumtaurat ist ungiftig und hat wegen der guten Wasserlöslichkeit eine bessere Bioverfügbarkeit als andere Magnesiumverbindungen in Nahrungsergänzungsmitteln[3] wie z. B. Magnesiumoxid.

Magnesiumtaurat ist als Nahrungsergänzungsmittel rezeptfrei im Handel erhältlich, meist als Kapseln oder Tabletten.

Angewandt wird Magnesiumtaurat vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, beispielsweise bei Arterienverkalkung oder Bluthochdruck. Bereits bei einer erhöhten Aufnahme von 100 Milligramm Magnesium täglich sinkt das Risiko für Bluthochdruck um ca. fünf Prozent. Falls der Blutdruck bereits erhöht ist, kann die Einnahme von Magnesium ihn senken.

Magnesium sorgt für eine bessere Dehnbarkeit der Blutgefäße, da es die Muskulatur rund um die Gefäße entspannt. Das Taurin unterstützt dabei seine Wirkungsweise, indem es den Herzrhythmus reguliert.[4]

Bei Studien mit Ratten konnte gezeigt werden, das Magnesiumtaurat die Entstehung von Grauem Star vermindern kann.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c EFSA: SCIENTIFIC OPINION Iron (II) taurate, magnesium taurate and magnesium acetyl taurate as sources of iron or magnesium added for nutritional purposes in food supplements 1 Scientific Opinion of the Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to Food, Adopted on 29 January 2009, abgerufen am 17. November 2021.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Magnesium - was ist zu beachten? In: verbraucherzentrale.de. Verbraucherzentrale.de, abgerufen am 17. November 2021.
  4. M. F. McCarty: Complementary vascular-protective actions of magnesium and taurine: a rationale for magnesium taurate. In: Medical Hypotheses. Band 46, Nr. 2, 1996, S. 89–100, doi:10.1016/s0306-9877(96)90007-9, PMID 8692051.
  5. Renu Agarwal, Igor Iezhitsa, Nur Adilah Awaludin, Nur Farhana Ahmad Fisol, Nor Salmah Bakar, Puneet Agarwal, Thuhairah Hasrah Abdul Rahman, Alexander Spasov, Alexander Ozerov, Mohamed Salama Mohamed Ahmed Salama, Nafeeza Mohd Ismail: Effects of magnesium taurate on the onset and progression of galactose-induced experimental cataract: in vivo and in vitro evaluation. In: Experimental Eye Research. Band 110, 2013, S. 35–43, doi:10.1016/j.exer.2013.02.011, PMID 23428743.