Malayen-Weichschildkröte

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Malayen-Weichschildkröte

Malayen-Weichschildkröte (Dogania subplana)

Systematik
Ordnung: Schildkröten (Testudines)
Unterordnung: Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)
Familie: Weichschildkröten (Trionychidae)
Unterfamilie: Gewöhnliche Weichschildkröten (Trionychinae)
Gattung: Dogania
Art: Malayen-Weichschildkröte
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dogania
Gray, 1844
Wissenschaftlicher Name der Art
Dogania subplana
(Geoffroy Saint-Hilaire, 1809)

Die Malayen-Weichschildkröte (Dogania subplana) kommt in Südostasien vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Thailand, Malaysia, Singapur, Pulau Tioman, Borneo, Sumatra, Singkep, Natuna Besar, den Mergui-Archipel an der Westküste Myanmars und das gegenüber liegende Festland, sowie die Philippineninseln Palawan, Luzon, Mindoro und Mindanao.[1]

Kopf einer Malayen-Weichschildkröte
Jungtier

Der Rückenpanzer kann eine Maximallänge von 35 Zentimeter erreichen und die Schildkröten können wahrscheinlich bis zu 15 kg schwer werden. Der Panzer ist länglich und auf seiner Oberfläche sind vier leichte Vertiefungen (Callositäten) zu erkennen. Der Kopf ist relativ groß, die Schnauze und die rüsselartig verlängerte Nase sind vergleichsweise lang. An den Vorder- und Hinterbeinen sind alle Zehen durch Häute verbunden und die Gliedmaßen bekommen dadurch eine paddelartige Form. Drei Zehen an jeder Flosse sind mit Krallen versehen, jeweils zwei sind krallenlos. Der Rückenpanzer der Malayen-Weichschildkröte ist olivgraubraun bis gelblich-braun gefärbt. Auf der Mittellinie verläuft ein schmaler, schwarzer Streifen. Der Bauchpanzer (Plastron) ist weißlich, cremefarben, gelblich oder grau. Der Kopf ist olivfarben oder grau und zeigt einige schwarze Streifen oder Punkte. Die Gliedmaßen sind olivfarben und gelb gepunktet. Bei den Jungtieren ist der Bauchpanzer bläulich und die Wangen und der seitliche Nackenbereich sind rötlich.[2]

Lebensraum und Lebensweise

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Die Malayen-Weichschildkröte ist nacht- und dämmerungsaktiv und lebt aquatisch in bewaldeten Gebieten in schnell fließenden Bächen mit relativ kühlem Wasser. Sie ist relativ anpassungsfähig und wurde auch in Gewässern in Sekundärwäldern, Vorstädten, in Teichen, die zu aufgegebenen Bergwerken gehören, und auf Reisfeldern gefunden. Sie ist auch außerhalb des Wassers relativ geschickt und versteckt sich dort oft tagsüber zwischen Steinen. Malayen-Weichschildkröten ernähren sich vorwiegend von tierischer Beute. Die Weibchen legen drei bis vier Mal im Jahr ein kleines Gelege ab, das aus drei bis sieben Eiern besteht. Diese sind rund und haben einen Durchmesser von 22 bis 31 mm.[2]

Die Malayen-Weichschildkröte wurde 1809 durch den französischen Zoologen Étienne Geoffroy Saint-Hilaire unter der Bezeichnung Trionyx subplanus erstmals wissenschaftlich beschrieben.[3] 1844 führte John Edward Gray die Gattung Dogania ein, die bis heute monotypisch geblieben ist.[4] In der Familie der Weichschildkröten (Trionychidae) bildet sie eine Klade mit den Gattungen Amyda, Nilssonia und Palea.[5]

Da die Malayen-Weichschildkröte ein relativ großes Verbreitungsgebiet hat und ihre Population stabil ist, wird sie von der IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Dogania subplana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: Cota, M., Hamidy, A., Platt, K., Kusrini, M.D., Guntoro, J., Shepherd, C. & Schoppe, S., 2016. Abgerufen am 15. November 2024.
  2. a b Ulrich Manthey, Wolfgang Grossmann: Amphibien & Reptilien Südostasiens. Natur und Tier Verlag (1997), ISBN 978-3931587123, S. 464.
  3. Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (1809): Mémoire sur les tortues molles. Nouveau Bulletin des Sciences, par la Société Philomatique de Paris 1(22):363–367.
  4. Dogania subplana In: The Reptile Database
  5. Minh Le, Ha T. Duong, Long D. Dinh, Truong Q. Nguyen, Peter C. H. Pritchard & Timothy McCormack: A phylogeny of softshell turtles (Testudines: Trionychidae) with reference to the taxonomic status of the critically endangered, giant softshell turtle, Rafetus swinhoei. Februar 2014, Organisms Diversity & Evolution 14(3), DOI: 10.1007/s13127-014-0169-3