Malwine Moeller
Malwine Moeller (* 8. April 1924 in Darmstadt; † 26. September 2019 in Burghausen)[1] war eine deutsche Opernsängerin (Sopran) und Schauspielerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Malwine Moeller wurde als Tochter der Eheleute Walter Theodor Moeller und Luise Anna Moeller, geb. Neuber geboren. Sie war väterlicherseits Enkelin von Eduard Heinrich Moeller[2] (Vorstandsmitglied bei Dyckerhoff & Widmann) und mütterlicherseits Enkelin des Malers Hermann Neuber[3][4] (1860–1916). Während des Zweiten Weltkriegs versorgten Malwine Moeller und ihre Eltern heimlich den französischen Zwangsarbeiter Paul Spano, den Malwine Moeller bei der Arbeit in einem Rüstungsunternehmen in Ratingen kennengelernt hatte.[5][6]
Nach dreijähriger Ausbildung an der Folkwangschule Essen in Schauspiel, Gesang und Tanz (1940–1943) ging sie in ihr erstes Engagement als Operettensoubrette. Ab 1952 war sie als Opernsoubrette an der Komischen Oper Berlin bei Walter Felsenstein engagiert, wo sie u. a. die Marie in der Lortzing-Oper Zar und Zimmermann sang. In der Spielzeit 1954/55 trat sie an der Komischen Oper Berlin in Neuproduktionen von Eine Nacht in Venedig und Der Wildschütz auf.[7]
Freiberuflich war sie dann im ernsten und heiteren Charakterfach tätig. An der Komödie Düsseldorf spielte sie 1979 an der Seite von Paul Hubschmid in Bei Harrods fing es an.[8] In der Spielzeit 1980/81 folgte dort Das Haus in Montevideo von Curt Goetz.[9] In der Spielzeit 1994/95 trat sie an der Komödie Düsseldorf neben Alfons Höckmann und Andreas Windhuis in der Komödie Was dem einen Recht ist auf.[10]
Von Februar bis April 2004 spielte sie, nach Auftritten in Wer mit Wem von und mit Gunther Philipp, Otello darf nicht platzen und Mond über Buffalo, in der Komödie Herzlich Willkommen zum vierten Mal im Contra-Kreis-Theater in Bonn.[11] Ihre letzte Bühnenrolle war die bitterböse Großmutter in Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth am Schlossparktheater Berlin.
Im Fernsehen übernahm sie unterschiedlichste Rollen. Kinofilme waren: Nicht mit Leo als Mutter des von Jürgen von der Lippe gespielten Charakters, Der bewegte Mann und Feuer, Eis und Dosenbier.
In erster Ehe war Moeller mit Ove Barfod[12] (1919–1975), einem dänischen Opernsänger, verheiratet. Am 13. Oktober 1988 heiratete sie ihren zweiten Ehemann Imre Csatlovski.[2] Am 26. September 2019 verstarb sie im Alter von 95 Jahren in Burghausen/Salzach.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968: Der Unfall
- 1968–1977 Vorsicht Falle! (Fernsehserie)
- 1970: In Ehrenfeld ist heute Wilder Westen
- 1971: Die Frau in Weiß
- 1971: Echt antik... und anderes
- 1979: Lemmi und die Schmöker (Fernsehserie, eine Folge)
- 1980: Spät ins Bett
- 1984: Is was, Kanzler?
- 1993: Lindenstraße (Fernsehserie, eine Folge)
- 1993: Klettermaxe
- 1994: Stadtklinik (Fernsehserie, eine Folge)
- 1994: Der bewegte Mann
- 1994–2000: Die Wache (Fernsehserie, drei Folgen)
- 1995: Nich’ mit Leo
- 1995: Jede Menge Leben (Fernsehserie, eine Folge)
- 1996–1998: Familie Heinz Becker (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1997: Der Mond scheint auch für Untermieter (Fernsehserie, eine Folge)
- 1997: Guppies zum Tee
- 1999–2005: Der Fahnder (Fernsehserie, drei Folgen)
- 2000: Mr. Boogie[13]
- 2000: Verbotene Liebe (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 2000: Nesthocker – Familie zu verschenken (Fernsehserie, eine Folge)
- 2000: Tatort: Die Frau im Zug
- 2001: Entinen Mies (Kurzfilm)
- 2001: Alt und haarig[14] (Kurzfilm)
- 2002: Feuer, Eis & Dosenbier
- 2004: Mein Leben & Ich (Fernsehserie, eine Folge)
- 2004: Alles Atze (Fernsehserie, eine Folge)
- 2005: Alphateam – Die Lebensretter im OP (Fernsehserie, eine Folge)
- 2005: Hammer und Hart[15]
- 2005–2006: Großstadtrevier (Fernsehserie, zwei Folgen)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 495.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Malwine Moeller bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Malwine Moeller. Datenbankeintrag. In: Barfod-Barfoed Slægten. Abgerufen am 17. November 2022.
- ↑ a b Knut Stegmann: Das Bauunternehmen Dyckerhoff & Widmann, S. 25 ff, ISBN 978 3 8030 0753 7
- ↑ Irene Dütsch: Zum 100. Todestag von Hermann Neuber (1860–1916). (PDF) Abgerufen am 17. November 2022.
- ↑ Irene Dütsch: Hermann Neuber (1860–1916) – Ein Wiener Kunstmaler in Bayern und Sachsen, in: Schriften des Historischen Vereins Murnau, Jahrbuch 2016–2018, S. 154–253.
- ↑ Malwine Moeller und ihre Eltern versorgten heimlich einen französischen Zwangsarbeiter. Portal Rheinische Geschichte, bngerufen am 1. April 2024
- ↑ Der Schutzengel. In: STERN vom 6. Februar 2003, bngerufen am 1. April 2024
- ↑ Reichhardt, Hans J. (u. a.): 25 Jahre Theater in Berlin: Theaterpremieren 1945-1970. Spitzing Verlag, Berlin, 1972. Seite 91/92.
- ↑ John Chapman BEI HARRODS FING ES AN Komödie Düsseldorf 1979 bei programmhefte24.de. Abgerufen am 2. April 2024.
- ↑ DAS HAUS IN MONTEVIDEO. Programmheft Curt Goetz: DAS HAUS IN MONTEVIDEO Spielzeit 1980/81. Heft 2.
- ↑ Was dem einen Recht ist. Programmheft Was dem einen Recht ist. Komödie von Donald R. Wilde. Spielzeit 1994/95. Boulevard Gastspiele Düsseldorf
- ↑ Malwine Moeller. Biographie. Contra Kreis Theater, Bonn, 20. Januar 2014, abgerufen am 17. November 2022.
- ↑ Ove Barfod (Christiansen). Datenbankeintrag. In: Barfod-Barfoed Slægten. Abgerufen am 17. November 2022.
- ↑ Presseheft zu Mr. Boogie, abgerufen am 3. April 2024
- ↑ Alt und haarig, abgerufen am 3. April 2024
- ↑ Hammer & Hart. In: cinema. Abgerufen am 17. November 2022.
Personendaten | |
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NAME | Moeller, Malwine |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Opernsängerin und Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 8. April 1924 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 26. September 2019 |
STERBEORT | Burghausen |