Manager Magazin (Polen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die polnischsprachige, monatlich erscheinende Zeitschrift Manager Magazin – Edycja Polska (Eigenschreibweise: manager magazin EDYCJA POLSKA) war eine Lizenzausgabe des deutschen Titels Manager Magazin. Sie wurde von 2004 bis 2008 verlegt und war in dieser Zeit eine der beiden wichtigsten Wirtschaftszeitschriften des Landes.[1]

Der Titel wurde erstmals im Dezember 2004 von einer Joint-Venture-Gesellschaft, bestehend aus der Hamburger Manager Magazin Verlagsgesellschaft mbH (Spiegel-Gruppe) und dem Warschauer Verlagsunternehmen Infor SA herausgegeben. Der verlegende Verlag wurde zunächst unter der Firma Wydawnictwo Infor Manager Sp. z o.o. eingetragen. Nach Übernahme sämtlicher Anteile der Gesellschaft durch den deutschen Partner im Jahr 2007 firmierte der Verlag als Manager Media Sp.z o.o.

Die Zeitschrift richtete sich an das obere Management der polnischen Wirtschaft. Sie erschien in einer Druckauflage von 50.000 Exemplaren. Ein Exemplar kostete 9,80 Złoty. Wenn es eine CD-Rom-Beilage gab, stieg der Preis auf 15 Złoty. Die Zeitschrift verkaufte nach der Einführungsphase etwa 30.000 Exemplare an Verkaufsstellen und im Abonnement. Der Titel war der polnischen Auflagenkontrolle ZKDP (polnisch Związek Kontroli Dystrybucji Prasy) angeschlossen. Gründungs-Chefredakteur war der polnische Wirtschaftsjournalist Jan Bazyl Lipsczyc. Im Jahr 1996 übernahm Dorota Goliszewska seine Position. Stellvertretende Chefredakteure waren Dorota Kornacka und Piotr Lemberg. Geschäftsführer des Verlages war zunächst Philipp Busch, später Nikolaus von Nathusius.

Der Verlag gab neben dem Haupttitel noch Sonderausgaben zu verschiedenen Themen im wirtschaftlichen Umfeld heraus. Unter der Marke Manager Eventy wurden Veranstaltungen organisiert. Neben Galaeinladungen zur Verleihung von Manager Magazin-Awards wurden hier vor allem Seminare und Workshops angeboten. Im Oktober 2008 wurde in Warschau eine viel beachtete Konferenz mit dem Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz organisiert.[2]

2008 kam es zu einem Wechsel in der Geschäftsführung der Spiegel-Gruppe und einer einhergehenden Änderung der Auslandsstrategie. Lange Zeit wurde vermutet, der Spiegel-Verlag plane die Herausgabe eines wöchentlichen Nachrichtenmagazins in Polen.[3] So soll die Spiegel-Gruppe noch im Frühjahr 2008 eine Ausweitung der Aktivitäten in Polen geplant haben.[4] Zudem gingen die Anzeigenerlöse in der beginnenden Wirtschaftskrise massiv zurück. Aus diesen Gründen beschloss die Muttergesellschaft, den Titel Ende 2008 einzustellen[5] und den Verlag zu liquidieren.[6]

Cover der Sonderausgabe Vademecum Styl Managera, hier Ausgabe 2009 vom Oktober 2008

Ebenfalls eingestellt wurde 2008 die Herausgabe von weiteren Printobjekten des Verlages:

  • Connoisseur – vierteljährlich erscheinende Lifestyle-Zeitschrift
  • Vademecum Finanse Osobiste (Eigenschreibweise: vademecum finanse osobiste) – Jahrbuch zum Thema Geldanlage
  • Vademecum Przedsiębiorcy (Eigenschreibweise: vademecum przedsiębiorcy) – Jahrbuch für Unternehmer
  • Vademecum Styl Managera (Eigenschreibweise: VADEMECUM STYL MANAGERA) – Lifestyle-Jahrbuch

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Der andere Titel war die polnische Ausgabe von Forbes, in Lizenz vom Axel-Springer-Verlag in Polen verlegt.
  2. Szkoła Główna Handlowa w Warszawie - Konferencja z udziałem noblisty Josepha Stiglitza (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive)
  3. Menschen & Medien: Jubiläum für Matussek und Preise für Jung von Matt - WELT. In: welt.de. 14. Oktober 2007, abgerufen am 5. August 2022.
  4. Roland Pimpl: Manager Magazin plant Wachstum mit Print-Ableger, Kongressen und im Ausland. In: horizont.net. 2. April 2008, abgerufen am 5. August 2022.
  5. Koniec ?Manager Magazin'. In: wyborcza.pl. 3. Dezember 2008, abgerufen am 5. August 2022 (polnisch).
  6. 'Manager Magazin' stellt polnische Ausgabe ein. In: new-business.de. 4. Dezember 2008, abgerufen am 5. August 2022.
  7. Top Manager 2008 (Memento vom 10. April 2018 im Internet Archive)