Mangueirinha

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Município de Mangueirinha
Mangueirinha
Mangueirinha (Brasilien)
Mangueirinha (Brasilien)
Mangueirinha
Koordinaten 25° 56′ S, 52° 10′ WKoordinaten: 25° 56′ S, 52° 10′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 30. Dezember 1946Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Cascavel (seit 2017)
Região imediata Pato Branco (seit 2017)
Mesoregion Centro-Sul Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Palmas (1989–2017)
Höhe 894 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 1055 km²
Einwohner 16.572 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 15,7 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4114401
Politik
Stadtpräfekt Elidio Zimerman de Moraes (2021–2024)
Partei PSDB
Wirtschaft
BIP 1.460,8 Mio. R$Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
87.399 R$ pro Kopf
(2019)
HDI 0,688 (mittel) (2010)
Karte

Mangueirinha ist ein brasilianisches Munizip im Süden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 16.572 Einwohner, die sich Mangueirinhenser nennen. Seine Fläche beträgt 1.055 km². Es liegt 894 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Ortsname Mangueirinha ist die Verkleinerungsform von Mangueira (Pferch), einem Ort, in dem das Vieh gehalten wird. In den Anfängen der Besiedlung gab es einen solchen Pferch, der aufgrund seiner geringen Größe Mangueirinha genannt wurde. Hiervon wurde der Name der Gemeinde abgeleitet.[1]

Bis zur Ankunft der königlichen Familie in Brasilien im Jahr 1808 gehörte die Region Mangueirinha aufgrund des zwischen Portugal und Spanien geschlossenen Vertrags von Tordesillas zu Spanien.

Zwischen 1836 und 1839 entdeckten zwei Expeditionen die Felder, die sie Campos de Palmas nannten und die die heutigen Gemeinden Mangueirinha, Palmas, Clevelândia, Água Doce (SC), Irani (SC) und andere umfassten.

Mit Provinzgesetz vom 20. Januar 1887 wurde der Gerichts- und Polizeibezirk Mangueirinha in der Gemeinde Palmas eingerichtet.

Der erste bekannte Bauernhof der Region ist die Fazenda da Lagoa, die 1839/1840 von Pedro Siqueira Cortes, dem Kommandanten der Expedition zur Inbesitznahme der Campos de Palmas, gegründet wurde.

Die Viehzucht in der Region entstand gleichzeitig mit der Tätigkeit der Tropeiros (Fernhändler mit Maultierkarawanen). Diese brachten das erste Vieh aus Guarapuava für die Anfänge der Fazendas. Einige Jahre später wurden Pfade angelegt, aus denen der Caminho de Palmas oder Caminho das Missões hervorging, der die Viehtransporte aus dem Gebiet der Jesuitenreduktionen in Rio Grande do Sul über Chapecó und Xanxerê in Santa Catarina, Palmas und Mangueirinha nach Guarapuava und Ponta Grossa in Richtung Sorocaba in São Paulo führte.

Nach der Schaffung des Território Federal do Iguaçu im Jahr 1943, das sich aus Gebieten von Paraná und Santa Catarina zusammensetzte, unterzeichnete Präsident Getúlio Vargas das Gesetzesdekret, mit dem das Munizip Mangueirinha geschaffen und Palmas aufgeteilt wurde.

Nach dem Sturz von Präsident Getúlio Vargas erklärte die neue Verfassung von 1946 das Bundesgebiet Iguaçu für erloschen, so dass Mangueirinha wieder zum Bundesstaat Paraná gehörte.[1]

Erhebung zum Munizip

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangueirinha wurde durch das Staatsgesetz Nr. 533 vom 21. September 1946 aus Palmas ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 30. Dezember 1946 als Munizip installiert.[1]

Fläche und Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangueirinha liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2] Seine Fläche beträgt 1.055 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 894 Metern.[4]

Das Biom von Mangueirinha ist Mata Atlântica.[3]

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (2055 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 18,4 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[5]

Mangueirinha liegt im Einzugsgebiet des Iguaçu. Dieser bildet die nördliche Grenze des Munizips. Er ist zum Stausee des Wasserkraftwerks Usina Hidrelétrica Governador Ney Aminthas de Barros Braga (oder Usina Hidrelétrica de Segredo) der Companhia Paranaense de Energia (Copel) aufgestaut.

Dessen linker Nebenfluss Rio Lajeado Grande dos Índios bildet die westliche Grenze des Munizips. Auf der östlichen Grenze fließt der Rio Butiá ebenfalls zum Iguaçu. Durch den Mittelteil des Munzipgebiets fließt östlich am Stadtgebiet vorbei der Rio Marrecas ebenfalls zum Iguaçu.

Mangueirinha ist über die PR-459 mit Palmas im Süden und Foz do Jordão im Norden verbunden.

Terras Indígenas

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gebiet des Munizips liegen 25 % der Reserva Indígena Mangueirinha. Die weiteren 75 % liegen in Chopinzinho und Coronel Vivida. Gemäß der Datenbank der indigenen Territorien des Instituto Socioambiental leben hier 765 Menschen von den Völkern der Guarani, der Guarani Mbya und der Kaingang.(Stand: 2014).[6]

Terra indígena Völker Bewohner Fläche (km²) Bewohner pro km² Kategorie
Mangueirinha Guarani, Guarani Mbya und Kaingang 765 164 4,7 Reserva Indígena

Nachbarmunizipien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Chopinzinho Foz do Jordão Reserva do Iguaçu
Coronel Vivida Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Honório Serpa Clevelândia Coronel Domingos Soares

Stadtverwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Elidio Zimerman de Moraes, PSDB (2021–2024)

Vizebürgermeister: Leandro Dorini, PSB (2021–2024)[7]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Stadt Land
1950 22.396 3 % 97 %
1960 11.659 9 % 91 %
1970 15.430 7 % 93 %
1980 21.151 11 % 89 %
1991 25.604 19 % 81 %
2000 17.760 36 % 64 %
2010 17.048 49 % 51 %
2021 16.572

Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[3]

Ethnische Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gruppe * 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 69,3 % 71,2 % 58,0 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,5 % 1,8 % 2,3 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,0 % 0,1 % 0,4 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 26,5 % 22,1 % 35,7 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 2,7 % 4,6 % 3,6 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,3 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 87.398,56 R$ bzw. rund 19.400 €[11] lag Mangueirinha 2019 auf dem sechsten Platz der 399 Munizipien Paranás.[12]

Sein mittelhoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,688 (2010) setzte es auf den 272. Platz der paranaischen Munizipien.[13]

Commons: Mangueirinha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c História Mangueirinha PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b c Panorama Mangueirinha. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 27. Mai 2022.
  5. Klima Mangueirinha: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 27. Mai 2022.
  6. A maior base de dados sobre Terras Indígenas no Brasil. Instituto Socioambiental (ISA), São Paulo, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Prefeito e vereadores de Mangueirinha tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1 MB; abgerufen am 7. April 2022]).
  9. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Mangueirinha und Cor ou raça).
  11. Euro - Real. finanzen.net GmbH, Karlsruhe, 31. Dezember 2019, abgerufen am 27. April 2022 (Kurs 2019 bei 4,50 R$/€).
  12. Produto Interno Bruto dos Municípios / PIB per capita / Série revisada / 2019. In: Pesquisas. IBGE, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  13. Índice de Desenvolvimento Humano. In: Pesquisas / IDH (2010). IBGE, abgerufen am 27. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).