Maplin Sands
Maplin Sands sind Wattflächen (mudflats) am Nordufer der Themsemündung vor Foulness Island in der Nähe von Southend-on-Sea in Essex, England, obwohl das Gebiet eigentlich zum benachbarten Rochford District gehört. Die Wattflächen sind aufgrund ihres Wertes für den Naturschutz Teil des Essex Estuaries Special Area of Conservation und beherbergen eine große Kolonie von Zwerg-Seegras (Zostera noltei, dwarf eelgrass) und damit verbundene Tiergemeinschaften.[1]
Im Nordosten gehen die Maplin Sands in die Foulness Sands über, welche selbst im Norden vom Whitaker Channel begrenzt werden, der Verlängerung des River Crouch.[2] Im Süden verläuft der Swin Channel.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Maplin Sands werden von dem historischen Pfad The Broomway durchquert.[4]
Ein Screw-Pile Lighthouse (Ankerpfosten-Leuchtturm) wurde 1838 im Watt errichtet[5] Die Bauunternehmer waren Messrs. Mitchel and Sons (Mitchell and Sons) auf Empfehlung von James Walker von Trinity House. Es war der erste Leuchtturm dieser Art, und obwohl die Baumaßnahmen für das Maplin Sands Light schon früher begonnen worden waren, wurde das Wyre Light von Fleetwood früher fertig gestellt.[6] Exzessive Verlagerungen der Themse durch die Stärke und Richtung der Gezeitenströmungen führten zur Freilegung der Ankerpfosten und der Leuchtturm wurde 1932 komplett weggespült.[7]
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nutzten John I. Thornycroft & Company und Yarrow Shipbuilders die Sands für die Geschwindigkeitstests (measured mile speed trials) ihrer Zerstörer.[9] Die seichten Wasser führten dazu, dass Strömungen entstanden, welche die Schiffsgeschwindigkeit bis zu einem Knoten beschleunigten.[9] Als die Admiralty dies herausfand, wurde die Order erteilt, dass alle zukünftigen Tests in tiefem Wasser durchgeführt werden müssten.[9]
Nach den Empfehlungen der Roskill Commission 1968 wurden 1973 Pläne vorgestellt und bewilligt für einen dritten Flughafen für London, der Thames Estuary Airport. Die Pläne wurden jedoch 1974 im Zuge der Ölpreiskrise 1973 wieder verworfen. Das Projekt hätte auch einen Tiefwasserhafen für Containerschiffe, eine Hochgeschwindigkeitszugstrecke nach London und eine komplette neue Stadt zur Unterbringung der Tausenden Arbeiter beinhaltet, die für den Bau benötigt worden wären.[10]
Die Maplin Sands sind seit dieser Zeit militärisches Testgelände des Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs, wie auch Foulness Island.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Essex Estuaries Site details. JNCC, abgerufen am 15. Dezember 2016 (englisch).
- ↑ Crouch (River) inc Burnham and Fambridge. visitmyharbour.com 2018.
- ↑ Prostar Sailing Directions 2006 North Sea Enroute. 2006: S. 89. google books ISBN 978-1-57785-754-9
- ↑ a b Robert Macfarlane: This desolate English path has killed more than 100 people. BBC, 11. Januar 2017, abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
- ↑ Messrs. Mitchell and Sons Screw-pile Battery, and Light-House. In: Belfast News Letter. 30. Januar 1844: S. 1. „That the first of such foundations was fixed on the Maplin Sands by these engineers (Messrs. Mitchel and Son), in the summer of 1838 by order of the corporation of Trinity House, at the recommendation of their engineer, James Walker, Esq. F.R.S., &c. Who has since erected on it the Maplin lighthouse.“
- ↑ Tomlinson’s Cyclopaedia of Useful Arts. Virtue & Co., London 1852–54: S. 177 archive.org.
- ↑ Maplin Lighthouse. mycetes.co.uk 2018.
- ↑ José Eugenio Ribera: Puentes de hierro económicos, muelles y faros sobre palizadas y pilotes mecánicos. (Economic iron bridges, piers and lighthouses on palisades and mechanical piles.). In: fondosdigitales.us.es. Librería Editorial de Bailly-Bailliere e Hijos, 1895, S. 299 (Lámina XIII) (spanisch).
- ↑ a b c Antony Preston: The World’s Worst Warships. Conway Maritime Press 2002: S. 14. ISBN 0-85177-754-6
- ↑ Duncan Needham: Maplin: the Treasury and London’s third airport in the 1970s. In: History & Policy. History & Policy, 27. Oktober 2014, abgerufen am 27. Juli 2016.
Koordinaten: 51° 33′ 36″ N, 0° 54′ 0″ O