Mapperton
Mapperton | ||
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Koordinaten | 50° 48′ N, 2° 42′ W | |
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Traditionelle Grafschaft | Dorset | |
Einwohner | 60 (Stand: 2013) | |
Fläche | 3,3 km² (1,27 mi²) | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einw. je km² | |
Verwaltung | ||
Post town | Beaminster | |
Postleitzahlenabschnitt | DT8 | |
Vorwahl | 01308 | |
Landesteil | England | |
Zeremonielle Grafschaft | Dorset | |
Unitary authority | Dorset | |
Civil Parish | Mapperton | |
Britisches Parlament | West Dorset | |
Website: http://www.beaminster.net/ | ||
Mapperton ist eine Landgemeinde (Civil parish) in Dorset, England, bestehend aus einem gleichnamigen Weiler und einigen Außensiedlungen. Sie liegt ungefähr drei Kilometer südöstlich von Beaminster, mit dem sie bei Volkszählungen eine statistische Einheit bildet.[1] Die Gemarkung umfasst 331,5 Hektar, die Einwohnerzahl liegt, Schätzung 2013, bei etwa 60.[2] Einen Gemeinderat gibt es in Mapperton aufgrund der geringen Größe nicht, stattdessen werden bei Bedarf Einwohnerversammlungen (parish meetings) abgehalten.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler Mapperton besteht aus dem herrschaftlichen Anwesen Mapperton House mit seinem Garten, der Allerheiligenkirche, dem Pfarrhaus (Refectory) sowie einigen wenigen weiteren Gebäuden. Auf der Gemarkung liegen außerdem vier separate Wohnplätze: Mapperton Farm im Westen, Holeacre Farm und Coltleigh Farm im Osten sowie das Einzelhaus Coltleigh Hill im Nordosten. Eine weitere kleine Siedlung im äußersten Süden, Mythe, bei der anlässlich der Volkszählung 1841 noch acht Häuser gezählt wurden und 1952 noch deren zwei bestanden, ist heute wüstgefallen, von den ehemaligen Cottages sind noch Ruinen vorhanden.[4]
Die südöstliche Grenze der Gemarkung bildet der Mangerton River, der über den Asker und den Brit zum Ärmelkanal entwässert. Nach Nordwesten hin steigt die Gemarkung von hier aus zunächst stark an, sie besteht im Wesentlichen aus mehreren kleinen, flachwelligen Plateaus auf einer Höhenlage von rund 140 Höhenmetern, die durch Nebenbäche des Mangerton Rivers zerteilt werden. An ihren Hängen, an denen des Coltleigh Hill im Norden sowie im äußersten Osten und Nordosten der Gemarkung findet sich Bewaldung. Deren Bewirtschaftung erfolgt verbreitet in Form von coppicing, einer traditionellen Art des englischen Waldnutzung, die auf der Fähigkeit bestimmter Baumarten zum Stockausschlag basiert. Insgesamt ist der Waldanteil an der Gemarkungsfläche aber gering, der weit überwiegende Teil wird landwirtschaftlich genutzt.
Mapperton grenzt an die Gemarkungen von Beaminster, Corscombe, Hooke, Netherbury und North Portoon.[5] Höchster Punkt ist der Coltleigh Hill mit 218 Metern, niedrigster die Stelle, an der der Mangerton River bei etwa 50 Höhenmetern die Gemarkung in südlicher Richtung verlässt. Die Entwässerung geschieht fast vollständig über den Brit nach Südwesten, lediglich im äußerten Norden, wo die Gemarkung an die Pipsford Farm grenzt, verläuft sie über den Hooke River, einen Nebenfluss des Frome, nach Südosten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Domesday Book werden zwei Orte erwähnt, die mit Mapperton in Verbindung gebracht werden: Malperetone mit neunzehn und Maperetone mit drei Haushalten.[6] Bei dem größeren der beiden handelt es sich um das eigentliche Mapperton, das kleinere bezieht sich auf die heute zu Beaminster zählenden verstreuten Höfe nördlich der Siedlung, dementsprechend wurden beide auch in North Mapperton und South Mapperton unterschieden. Alle Namensvarianten stammen von altenglisch mapuldor und tun ab, was bedeutet: Gehöft, an dem Ahornbäume wachsen.[7]
Der kleine Weiler besaß keinen eigenen Friedhof, die Toten wurden stattdessen im westlich gelegenen Netherbury beerdigt. Nachdem es, vermutlich 1582, in Mapperton zu einem lokalen Ausbruch der Pest mit entsprechenden Opfern gekommen war, verweigerten die Bürger von Netherbury denen von Mapperton, diese Toten auf ihrem Friedhof zu beerdigen. Stattdessen wurden sie weit außerhalb von Netherbury am Rande des South Warren Hill in einer Grube begraben. Bei Umpflügearbeiten kann es immer noch passieren, dass menschliche Gebeine ans Tageslicht befördert werden.[4]
An der Stelle, an der der als Dead Man’s Lane bezeichnete Weg nach Netherbury von der Hauptstraße abzweigt, stand bis 2011 ein alter, Posy Tree genannter Baum, der an diese Konstellation erinnerte. Ein posy ist ein kleines Blumengebinde, getragen von vorbeigehenden Trauernden sollte es diese vor Infektionen schützen sowie den Geruch der Toten überdecken.[4]
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gemarkung im Norden verkleinert, der Teil, auf dem die Coombe Farm sowie die erst später entstandenen Estate Cottages mitsamt der ehemaligen Schule liegen, gehören seither zu Beaminster.[8] Adresstechnisch werden sie aber, wie auch die weiter nördlich gelegene und ebenfalls zu Beaminster zählende Marsh Farm, unter Mapperton geführt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Her Majesty’s Stationery Office: An Inventory of the Historical Monuments in Dorset, Volume 1, West, London 1952, S. 153–156. Digitalisat auf der Website von British History Online. (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mapperton bei opcdorset.org
- Mapperton, Dorset bei visionofbritain.org (englisch)
- Kartenserver auf der Website der Grafschaftsverwaltung mit Darstellung der Grenzen und Abfragemöglichkeiten, unter anderem zu den Flächen und Adressen (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungszahlen Beaminster 2011 bei den Neighborhood Statistics auf der Website des Nationalen Büros für Statistik, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Parish Population Data auf der Website der Grafschaftsverwaltung, abgerufen am 15. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Parish and town councils in West Dorset auf der Website der Grafschaftsverwaltung, abgerufen am 15. Januar 2016 (englisch)
- ↑ a b c Photographien von Mapperton mit Erläuterungen auf der Website von opcdorset.org, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Mapperton in der Datenbank des britischen Ordnance Survey, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Mapperton bei Opendomesday.org, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Anthony David Mills: A Dictionary of British Placenames. Oxford 2011, S. 317, ISBN 0-19-960908-X, Vorschau bei Google Bücher, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)
- ↑ Vergleiche hierzu die Nordgrenze auf der Karte von 1830 mit der Nordgrenze auf der 25-Inch-Karte des Ordnance Survey, Blatt Dorset XXIX.7. von 1889. Digitalisat auf dem Kartenserver der National Library of Scotland, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch)